Bissige Jungs kuessen besser
zum Teufel ich mir dabei denke, aber ich bringe sie zum Schweigen. Später ist immer noch Zeit, alles durchzuanalysieren.
»Jayden, ich empfinde auch viel für dich«, gestehe ich. »Schon immer, auch wenn ich mich bemüht habe, das zu verbergen, auch deinetwegen. Ich wollte dir nicht wehtun. Oder dich enttäuschen, weil ich deine Erwartungen nicht erfüllen kann. Ich habe dich schon genug leiden lassen.« Ich hole tief Luft. »Aber ich liebe dich. Ich liebe dich sehr, Jayden, und ich habe es satt, es vor mir selbst zu leugnen.«
»Was ist mit Magnus?« Er haucht den Namen nur, den ich aus meinen Gedanken zu verdrängen suche.
Ich drehe mich auf den Rücken und starre an die Decke. »Ich weiß es nicht«, seufze ich. »So wie wir uns in England verabschiedet haben, weiß ich nicht einmal mehr, wo wir jetzt stehen. Ich meine, natürlich liebe ich ihn. Aber ich weiß nicht, ob ich ihm trauen kann. Und ich will keine Beziehung,
die auf Lügen basiert.« Ich drehe mich wieder zu Jayden um. »Ich meine, du bist ganz anders. Du bist so offen und ehrlich. Ich weiß, dass ich mich vollkommen auf dich verlassen kann. Und das brauche ich. Das brauche ich wirklich.«
Ich beuge mich vor, um ihn wieder zu küssen, will unbedingt wieder seine Lippen spüren. Doch er hält er mich davon ab, indem er mir eine Hand gegen die Brust drückt.
»Warte«. sagt er und senkt den Blick.
Ich sehe ihn verwirrt an. »Was ist?« Er blickt auf einmal verzweifelt drein.»Was ist los?«
»Ich muss dir etwas sagen.« Er fährt sich mit der Hand durch die schwarzen Haare. »Du hältst mich für ehrlich, aber ich war nicht ganz aufrichtig zu dir.«
Furcht rieselt mir über den Rücken, als ich das höre. »Was meinst du damit?«, gelingt es mir hervorzustoßen.
»Ich ...« Jayden schluckt hörbar. »Oh gott.
Versprich mir, dass du mich nicht hassen wirst, Sun. Ich könnte es nicht ertragen, wenn du mich hasst.«
Jetzt schneidet die Furcht in meine Eingeweide wie ein Messer. »Was ist, Jayden?«, frage ich zähneknirschend, um nicht die Fassung zu verlieren. »Rede. Sofort.«
»Ich . . . also, ich habe dir nicht ganz die Wahrheit gesagt. Wegen der Vampir-Sache, meine ich.«
»Du meinst, dass Cornelius dich gebissen hat?«
»Er hat mich eben nicht gebissen. Es ging mir gut nach dem Kampf mit ihm«, gesteht Jayden.
»Aber dann bist du verschwunden und ich bin total depressiv geworden. Und wütend, schätze ich. Wütend, weil du dich für einen anderen entschieden hast. Weil du einen Blutsauger - eine wandelnde Leiche - mir vorgezogen hast. Ich dachte . . .« Er zuckt die Achseln. »Ich dachte, wenn ich eine Möglichkeit fände, selbst zum Vampir zu werden, wäre ich vielleicht attraktiver für dich. Dann würdest du Magnus vielleicht verlassen und mir gehören.«
»Aber das ist doch Wahnsinn! Wie bist du bloß …?«
»Ich weiß es nicht!«, unterbricht Jayden mich aufbrausend. »Ich sag doch, ich konnte nicht mehr klar denken. Ich war so niedergeschlagen und wütend und ich … ich weiß nicht. Jedenfalls bin ich in diese Vampir-Bar gegangen, von der ich wusste, dass Cornelius sie regelmäßig besucht. Da habe ich mich verschiedenen Vampiren angeboten und sie gebeten, mich zu verwandeln.«
»Aber kein Vampir würde das tun. Es verstößt total gegen die Vorschriften. Man muss zuerst die Berechtigung bekommen! Und die Ausbildung durchlaufen.«
Er nickt. »Das habe ich ziemlich schnell herausgefunden. Alle haben mich abgewiesen.
Bis auf einen Vampir.« Er sieht mich an und in seinen Augen schwimmen Bluttränen. »Sein Name war Corbin. Er hatte einen roten Umhang an.«
Ich falle fast hintenüber. »Oh mein Gott.«
Er und die anderen Alphas sind bei einem Rachefeldzug in die Bar geplatzt und haben alle Vampire und alle Menschen dort getötet, genau wie heute. Ich habe sie angefleht, sie sollten mich verschonen, und ihnen gesagt, dass ich dich und Magnus und den Blutzirkel kenne, weil ich dachte, das würde mich vielleicht retten. Da kriegte er so einen unheimlichen Glanz in die Augen und fragte mich, ob ich ein Vampir werden will.«
»Also hat Corbin dich verwandelt«, sage ich matt.
»Und lass mich raten - er kann jetzt deine Gedanken hören. Deshalb waren sie uns immer einen Schritt voraus. Um den Gral zu stehlen. Um in den Bite Club einzudringen.«
Jayden windet sich vor Scham.
»Wahrscheinlich«, sagt er. »Ich weiß es nicht.
Aber was er auch mit mir gemacht hat, er hat es jedenfalls nicht zu Ende gebracht. Mitten in der
Weitere Kostenlose Bücher