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Bissige Spiele (German Edition)

Bissige Spiele (German Edition)

Titel: Bissige Spiele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nena Siara
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zerrissener Kleidung, zerzausten Haaren. Aber leider konnten Vampire mit so etwas nicht dienen. In den seltensten Augenblicken konnte uns ein Haar gekrümmt werden, oder ein Stück Stoff beschädigt werden. Unsere Körper waren unzerstörbar in jeder Hinsicht und die Kleidung war durch unsere Fähigkeit schnell zu reagieren fast ebenso schwer zu beschädigen. Also sahen wir immer aus wie geleckt. Zum Leidwesen der Menschen, die eben genau davon angelockt wurden und den meisten von uns dadurch in die Falle gingen.
    Billig aber erfolgreich! So war das Prinzip!
    „David!“ Sara rief fast vorwurfsvoll meinen Namen.
    „Was?“, wollte ich wissen.
    „Deine Augen leuchten wie Flammen! Du solltest öfter jagen gehen! Es sieht wunderschön aus. So zufrieden, weißt du…“, entgegnete Sara mir, mit einem Hauch von Neid in ihrer Stimme, den ich unter die Rubrik „Verwandlung“ stellte.
    Was sollte ich Sara nur darauf sagen? ´Ja, es war so toll, wie noch nie?` Nein! Das wäre nicht gegangen. Gerade jetzt nicht. Schließlich konnte es sein, dass sie dies als Beleidigung ansah oder sie würde, was noch viel schlimmer gewesen wäre, als Wunsch sehen, weiterhin ein Vampir bleiben zu wollen. Und wenn es eine Sache gab, die ich unter allen Umständen ändern wollte, dann doch wohl diese!
    „Mir geht es gut! Das war dringend nötig!“, antwortete ich stattdessen und Sara lachte laut auf.
    „Das glaube ich dir aufs Wort!“, fügte sie noch hinzu und wandte sich dann zu Maureen. „Ich hoffe, Sie hatten auch, wie sagt man, Ihren Spaß?“
    „Ja, danke, Sara! Den hatte ich. David ist ein spaßiger Begleiter, unglaublich flink und listenreich. Und auch wenn wir uns in unserer Stärke nicht gerade unterscheiden, ist es einfach wunderbar einem Mann zuzusehen, wie er mit seinen bloßen Händen einem solchen Hirsch das Genick bricht.“
    Ich hätte sie umbringen können! Beschämt sah ich zu Boden und schüttelte den Kopf. Was wollte sie damit nur bezwecken?
    Giftig blitzte ich sie von unten kurzzeitig an, um ihr zu verstehen zu geben, dass sie es nicht zu bunt treiben sollte. Sara war sichtlich beeindruckt von den Erzählungen, was ich dadurch bemerkte, dass sie ihre Augenbrauen hob und mit erstaunten Augen zu mir hinüberblickte. Sicher hatte sie sich schon das Eine oder Andere ausgemalt, aber Maureen schien ihre Vorstellungen doch ein wenig übertroffen zu haben.
    Ok! Ich musste zugeben, ein bisschen angetan war sogar ich von ihren Ausführungen. Ein bisschen zumindest.
    „Wollt ihr euch jetzt ausruhen?“ Sara hatte wirklich nicht die geringste Ahnung und ich musste unweigerlich über ihre Äußerung lachen.
    „Wenn es eines gibt, was wir nun sicher nicht tun, dann ausruhen!“ Maureen nahm mir die Worte aus dem Mund und ich lächelte ihr dankbar entgegen.

    Beflügelt und befriedigt von der einzigartigen Jagd, nahm ich auf der Bank auf der Veranda Platz, während Maureen Vorbereitungen für unseren Weg zum Orakel im Haus traf. Sara fühlte sich ein wenig fehl am Platz und lief eine Weile unruhig auf und ab, bevor sie sich dazu entschloss, sich neben mich zu setzen.
    Die Sonne strahlte in ihrer vollen Pracht auf die Veranda und auf mich und meine Schlangen, die ich in dieser Situation annehmen konnte, wie in keiner vorherigen. Gelassen saß ich da und ließ es geschehen, dass sich mein Körper in ein Gruselkarussell verwandelte, der doch von Sara gebilligt wurde. Auch jetzt fühlte sich alles eigenartig normal an, und ich war von der Kraft der Liebe in diesem Augenblick mehr als nur überrascht. Ich war überwältigt und besänftigt, blickte zur Seite und sah in die Augen des Wesens, das mir das alles möglich machte.
    Ohne zu zögern griff ich mit meiner rechten Hand nach ihrem Hals und beugte mich zu ihr, bis mein Gesicht nur noch Millimeter von ihrem entfernt war.
    Unter meiner Berührung spürte ich den heftigen Atem, der Hals, der sich auf und ab bewegte und ihre Aufregung offenbarte, und dann die Worte, die wie ein Befehl klangen: „Beiß mich, David! Bitte!“
    Auch jetzt hielt ich nicht inne, folgte ohne nachzudenken ihrem Wunsch und schlitzte, wie zuvor bei ihrer Tante ihre Haut an ihrem Hals auf und trieb erneut meine Zähne sanft in die zarten Adern.
    Süßer als alles andere, wovon ich je hatte kosten dürfen, schmeckte ihr pulsierendes Blut und gab mir einen vollendeten Abschluss dieses Nachmittags und meines Vampirdaseins.
    Es dauerte nur einen Augenblick, bis ich mir klar wurde, was ich da tat, verfluchte

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