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Bist du mein Kind? (German Edition)

Bist du mein Kind? (German Edition)

Titel: Bist du mein Kind? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gilda Laske
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dann wissen wir schneller Bescheid.“
    Jetzt muss ich lachen. Sein sonst so blütenreines Deutsch klang gerade einfach nur süß. Er springt sofort auf den Zug auf.
    „Ich wusste, dass du lachst, wenn ich einen Fehler mache. Ich liebe es, wenn du lachst. Jetzt habe ich dein Lachen den ganzen Tag im Ohr und kann an dich denken.“
    Mir fehlen die Worte. Nach neun Jahren. Gibt er denn nicht auf? Wieso hat er in neun Jahren keine Frau an seiner Seite?
    Ich muss das Gespräch jetzt beenden. Möglichst neutral.
    „Ich danke dir. Und melde dich, sobald es irgendetwas Neues gibt.“
    Bevor er noch etwas sagen kann, lege ich auf.
    Wir sitzen noch eine Weile schweigend und hängen unseren Gedanken nach.
    Mit einem Ruck steht Wolfgang auf.
    „Dann wollen wir mal ein Päckchen nach Frankreich schicken“, sagt er und verschwindet Richtung Bad.
    Als er zurückkommt, hat er eine Locke von sich in der Hand. Ich bekomme schlagartig Herzklopfen.
    Verzweifelt sehe ich ihn an. Er ahnt meine Frage.
    „Ich weiß, was wenn er es nicht ist? Ich denke jetzt nicht darüber nach. Erst, wenn wir das Ergebnis haben“.
    „Du bist gut. Ich kann an nichts anderes denken. Montag müssen wir Maxi wieder fahren lassen. Heute ist Freitag. Bis dahin haben wir doch kein Ergebnis. Bis Jean-Marie das Päckchen hat, vergeht fast eine Woche. Übers Wochenende wird keine Post ausgeliefert. Wer weiß, wie lange so ein Test dauert? Ich werde fast verrückt. Außerdem dürfen wir uns nichts anmerken lassen. Ich möchte ihn so gerne in den Arm nehmen, möchte ihm alles sagen und ihn einfach hier behalten.“
    „Lass es!“
    Mehr wird er nicht mehr dazu sagen.
    Während er im Keller verschwindet, räume ich die Tassen in die Küche und mache mir noch einen Kaffee. Ich lehne mich an die Arbeitsplatte und sehe aus dem Fenster. Meine Gedanken schlagen Purzelbäume.
    Als Wolfgang vor mir steht, zucke ich zusammen. Ich war so abwesend, dass ich ihn gar nicht bemerkt habe.
    „Ich bringe das Päckchen jetzt zur Post. Soll ich noch irgendetwas einkaufen?“
    „Bring vom Bäcker etwas Kuchen mit für heute Nachmittag. Ich hole die Kinder aus der Schule und der Nachmittag ist zu freien Verfügung. Dann können wir alle gemeinsam Kaffee trinken“.
    Er geht.
    Verletzt, verträumt, verzweifelt bleibe ich zurück. Mein Kaffee ist getrunken und ich stürze mich in die Hausarbeit.
    Morgen fahren wir nach Köln zu unseren Freunden.
    Morgen.
    Um viertel vor eins steige ich ins Auto, um die Kinder abzuholen. Sie stehen zu dritt am Parkplatz und mein Herz geht auf.
    Sie sehen aus wie Geschwister. Sie sind ja auch Geschwister.
    Plaudernd und lachend steigen sie ins Auto.
    Immer wieder sehe ich im Rückspiegel Maxi an. Ich kann den Blick nicht von ihm lassen. Der Knoten ist nur ganz klein zu spüren, wohl mehr aus Angst heraus, wie es weitergehen soll. Ich fühle mich leicht und wohl. Selbst, wenn er Montag wieder fahren muss. Bis dahin gehört er uns.
    Und dann treffen meine Augen im Spiegel Leons Blick. Er hat mich die ganze Zeit beobachtet. Ein Blinzeln verrät mir, dass er mich schon wieder durchschaut. Warum ist dieses Kind bloß so klug?
    Ich zwinkere ihm zu. Er zwinkert zurück und wir fahren fröhlich nach Hause.
    Wolfgang steht in der Küche und schwingt den Kochlöffel. Er wollte unbedingt kochen. Sein berühmtes „Wolfi-Goreng“. Irgendwann hat er das mal für die Jungs gekocht und sie wünschen es sich immer wieder. Eine leicht eingedeutschte Version des chinesischen Originals.
    Als Vorspeise hat er Salat gemacht.

    „Und Dessert gibt es auch“ ruft er strahlend in die Runde.
    Beim Essen herrscht eine fröhlich, beinahe unwirklich lockere Stimmung.
    Wir erzählen und Maxi berichtet aus seiner Heimat Frankreich. Dass er die Gegend, in der er lebt, niemals verlassen würde, weil er sie liebt.
    Das hat gesessen. Vieldeutig wirft Wolfgang mir einen Blick zu. Ich schaue ganz schnell weg.
    „Laurent“, ich muss mich zwingen, ihn so zu nennen.
    „Es gibt manchmal Umstände im Leben, die einen zwingen, sich woanders niederzulassen, als man möchte. Wir sind mit Leib und Seele Kölner und müssen hier leben. Aber wir wissen, dass wir irgendwann wieder zurückgehen.“
    „Ich werde niemals die Vendée verlassen, wenn ich es nicht muss. Aber warum sollte ich müssen?“
    Ich zucke nur die Schultern und bleibe stumm.
    Nach dem Essen hängen die Kinder schon wieder auf dem Trampolin und bilden Kinderknäuel.
    Wolfgang sitzt ganz nah bei mir auf der Terrasse und

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