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Bist du mein Kind? (German Edition)

Bist du mein Kind? (German Edition)

Titel: Bist du mein Kind? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gilda Laske
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sympathischem Lächeln auf uns zu. Er überfällt uns mit einem Schwall französischer Worte, die ich verstehe, die aber meine Kinder und meinen Mann etwas sprachlos schauen lassen.
    Jean-Marie und ich müssen grinsen.
    Der Mann stellt sich als Eric vor, geht voran und schließt die Haustür auf. Wir kommen in die geräumige Diele und sind sprachlos.
    Von hier sehen wir in die Küche, aus der es ohne Übergang in den geräumigen Wohnraum geht. Auch hier befindet sich ein großer Esstisch mit Platz für acht bis zehn Personen. Ein riesiges Ecksofa steht frei im Raum mit Blick auf den Fernseher, den meine Söhne direkt begutachten. Auch hier ist alles liebevoll eingerichtet und dekoriert.
    Wir sind begeistert. Der ungefähr fünf Meter hohe Wohnraum wird an der Küchenseite von einer Treppe begrenzt, die in den Schlafbereich führt.
    Und unten am Ende der Treppe befindet sich ein weiterer Schlafraum, an den ein großes Bad mit Dusche angrenzt. Dieses Zimmer hat Timo direkt für sich beansprucht.
    Eric erzählt uns noch ein bisschen und geht dann wieder zu seinem Haus, das am anderen Ende des Pools liegt.
    „Wie seid ihr verblieben mit der Familie?“ fragt Jean-Marie.
    „Ich habe geschrieben, dass ich anrufe, wenn wir hier sind. Und dann sollen wir zu ihnen kommen, zum Essen. Ich denke, dass ich erst auspacke und dann anrufe oder?“
    „Das musst du selbst entscheiden. Ich gehe jetzt zurück zur Pension und warte, bis ich von euch höre.
    Begleitest du mich zum Tor?“
    Ich nicke und folge ihm. Am Gartentor angekommen, sagt er leise zu mir:
    „Ich wollte einmal für einen kleinen Moment mit dir alleine sein. Du benutzt noch das gleiche Parfüm wie damals. Ich habe mir eine Flasche über das Internet besorgt, weil ich ja weiß, dass dieses Parfüm in Europa nicht mehr zu kaufen ist. Aber es war nicht das Gleiche. In Verbindung mit deinem Geruch ist dieser Duft unwiderstehlich. Alleine nicht.
    Ich möchte dich so gerne umarmen, dich halten und nie wieder loslassen. Ich will meine Nase in deine Halsbeuge legen, dich gleichzeitig dort küssen und diesen einzigartigen Duft, der mir die Sinne raubt, für immer in mir festhalten.
    Ich weiß, dass es nicht geht, aber es ist so. Kannst du mir ein paar Stunden mit dir schenken? Einen Spaziergang, ein Abendessen? Nur wir beide? Inmitten vieler Menschen, sodass du sicher gehen kannst, dass ich dich nicht überfalle. Bitte?“
    „Mein Herz, ich kann nicht. Ich stehe hier vor so einer großen Aufgabe, von der ich nicht weiß, ob ich sie bewältige. Wie soll ich mich da auf dich konzentrieren? Wie soll ich eine Zeit mit dir alleine genießen, wenn ich den Kopf nicht frei habe und mein Herz schwer ist wegen Maxi?“
    Mit seinen wunderschönen Augen sieht er mich an.
    „Du würdest aber, wenn der Anlass ein anderer wäre? Du würdest nicht nein sagen?“
    Verwundert antworte ich ihm:
    „Du weißt doch sonst immer, wie es in mir aussieht, wieso bist du jetzt erstaunt? Du weißt, dass ich sehr viel für dich empfinde, aber du weißt auch, Mensch, zum hundertsten Mal, dass es nicht geht. Ich bin gefangen in meinem Leben und jetzt, wo wir so nah an Maxi sind, kann ich erst recht nicht mehr da raus. Und schon gar nicht wegen der Kinder. Sie haben beide genug gelitten.“
    „Könntest du mir einmal sagen, dass du mich auch liebst, Chérie, nur einmal?“
    Gerade als ich ihm antworten will, stürmt Leon mit meinem Handy in der Hand nach draußen.
    „Mama, Ma.., äh, Laurent ist am Telefon, wann fahren wir rüber?“
    Mein Herz macht einen Satz. Der Zauber, der gerade noch da war, ist verschwunden. Jean-Marie küsst mich auf die Wange und geht.
    Ich wende mich Leon zu und antworte: „Sag ihm, dass wir in einer halben Stunde hier losfahren.“
    Leon spricht ins Telefon und ich sehe ihn lachen.
    Als wir fünfunddreißig Minuten später auf das Haus zufahren, in dem mein Sohn seit acht Jahren lebt, ist es uns mulmig zumute. Keiner sagt ein Wort.
    Vor der Haustür stehen Maxi und „seine“ Mutter. Wahrscheinlich haben sie uns durch das Fenster kommen gesehen.
    Wir steigen aus und ich gehe als Erste auf die beiden zu.
    Ich begrüße die Frau, die „seine“ Mutter ist und spreche natürlich Französisch mit ihr:
    „Ich freue mich, Sie kennen zu lernen, Isabelle. Wir haben ja schon so viele Mails geschrieben, dass es gut tut, Ihnen persönlich gegenüber zu stehen“.
    In der Zwischenzeit begrüßen Leon und Timo ihren Bruder. Ich beobachte sie, denn sie sind nicht ganz unbefangen,

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