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Bist du mein Kind? (German Edition)

Bist du mein Kind? (German Edition)

Titel: Bist du mein Kind? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gilda Laske
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sollen?
    Andererseits haben wir nur diese eine Woche hier, um die Dinge zu klären. Ich will in dieser Woche Klarheit schaffen. Ich werde nicht unverrichteter Dinge wieder wegfahren.
    Während ich meinen Gedanken nachhänge und langsam wieder nüchtern werde, fällt mir auf, dass ich geradewegs auf die Pension zu schlendere, in der Jean-Marie mit seinen Leuten logiert.
    Soll ich hineingehen und guten Abend sagen?
    Ja. Ich soll.
    Schon öffne ich die Tür und gehe durch den kurzen Gang in das Wohnzimmer.
    Auguste sitzt wieder in diesem winzigen Sessel und macht sich Notizen. Als er mich hört, blickt er auf und tut, als stocke ihm der Atem.

    „Da ist sie ja wieder, meine Prinzessin, die Dame, die mein Herz gestohlen hat. Treten Sie näher und holen sich auch meine anderen Organe!“ Und wieder grinst er.
    Ich gehe zu ihm und sage:
    „Ach eigentlich reicht mir Ihr Herz völlig, wenn Sie mir versichern, dass Sie mir auf immer verfallen sind“.
    Es fällt mir sehr leicht, auf seinen lockeren Ton einzugehen. Ich fühle mich unbeschwert, zum ersten Mal seit langer langer Zeit. Liegt wohl am Alkohol.
    „Nun ja, verfallen ist Ihnen dann wohl doch ein anderer Herr aus unserer Zunft, für den ich jedoch nichts mehr tun kann. Wo Hilfe nicht erwünscht ist, da fällt sie nicht auf fruchtbaren Boden, werte Dame. Da können nur Sie alleine helfen, indem sie ihn erhören. Allein die Umstände machen dieses jedoch unmöglich“.
    Ich mag diesen hageren schlaksigen Mann mit seinem lockeren Mundwerk.

    Ich denke, dass er uns wirklich helfen kann.
    „Wir waren heute bei der „Familie“ unseres Sohnes zum Essen und sind nicht einen Schritt weiter gekommen. Wir treten auf der Stelle.“
    Einer der Kollegen kommt und drückt mir ein Rotweinglas in die Hand. Ein anderer steht von seinem Sessel auf und bietet ihn mir an.
    Ich setze mich also zu Auguste und alle anderen, es sind immerhin fünf Herren, gesellen sich zu uns. Der Einfachheit halber bleiben wir bei Französisch.
    „Monique, Sie können doch nicht gleich am ersten Abend mit der Tür ins Haus fallen. Erzählen Sie mir Ihre Eindrücke. Wie haben Sie sich gefühlt, wie sind die Leute, welchen Eindruck macht Ihr Sohn in der Familie?“
    Interessiert sehen mich auch die anderen an. Also gut:
    „Isabelle, das ist seine Mutter. Es fällt mir schwer sie so zu nennen, aber es ist wohl am einfachsten. Sie ist etwas distanziert mir gegenüber. Sehr freundlich und höflich, aber distanziert. Sie hat mich mehrmals beobachtet, als ich Laurent beobachtet habe. Wenn ich das bemerkte, hat sie mich sofort angelächelt. Aber ihre Augen sind ernst geblieben.
    Und Claude, sein Vater, ein herzlicher kugelrunder Mann ist äußerst sympathisch.
    Geraldine, die Schwester hält sich an Ihre Mutter und sagt nicht viel.
    Der Abend war nett, wir haben uns gut unterhalten, meine beiden Söhne haben auch Französisch mit der Familie gesprochen und alles war nett. Aber ich habe mich nicht getraut, irgendetwas zu sagen oder anzudeuten. Deshalb habe ich das Gefühl, dass nichts passiert ist“.
    „Was sollte denn heute passieren, Monique? Was haben Sie sich von diesem Abend erhofft?“
    „Ach Auguste, ich weiß gar nicht, was ich mir erhofft habe. Ich wollte einfach nur die Menschen kennenlernen und mir einen Eindruck von Ihnen machen“.
    „Und, ist Ihnen das gelungen?“
    „Ich denke schon. Für den ersten Tag reicht es vielleicht“.
    „Ich denke auch, werte Dame. Für den ersten Tag ist es genug. Morgen früh machen wir hier eine kurze Lagebesprechung. Wie sind Sie mit den anderen verblieben?“
    „Uff, die haben uns für morgen Mittag um zwölf Uhr zum Essen eingeladen. Dann sitzen wir wieder alle zusammen. Ich hoffe, dass ich dort mehr erreiche.“
    „Lassen wir morgen früh darüber reden. Wir sind alle müde und sollten langsam schlafen gehen. Ich werde noch ein wenig nachdenken, bevor ich schlafe. Da Sie so freundlich sind, mir meine anderen Organe zu lassen, kann ich ja durchaus mein Hirn benutzen.“
    Ich muss lachen. Er ist wirklich eine Sensation.
    „Meine Herren, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche eine angenehme Nachtruhe“, sage ich leichthin.
    „Wenn Sie so gütig wären und sich nun schnellstens verabschieden, bevor noch mehr der hier Anwesenden ihr Herz verlieren, würden wir Ihnen auf der Stelle eine gute Nacht wünschen!“
    „Ich danke Ihnen für Ihre offenen Worte, Auguste und gute Nacht die Herren“.
    Alle lächeln und wünschen mir eine gute

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