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Bist du mein Kind? (German Edition)

Bist du mein Kind? (German Edition)

Titel: Bist du mein Kind? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gilda Laske
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hast“.
    „Nein, alles gut. Ich war noch in der Pension und habe mit Auguste und den anderen gesprochen und als ich gehen wollte, bin ich mit Jean-Marie zusammengestoßen und er hat mich dann hierher gebracht. Das ist alles.“
    Wie leicht mir diese Lüge über die Lippen kommt. Monika, du bist ein schlechter Mensch.
    „Wolfgang, Auguste und ich hätten es gerne, wenn ihr morgen vor eurem Besuch noch bei uns vorbeikommt. Dann können wir besprechen, wie wir weiter vorgehen. Ist das in Ordnung?“
    „Ja, danke Jean-Marie, ich weiß gar nicht, wie ich das wieder gutmachen soll, dass ihr uns so zur Seite steht.“.
    „Es ist alles gut. Gute Nacht, ihr Beiden“. Er dreht sich um und geht.
    Wolfgang und ich gehen hinein und steuern auf die nächste unruhige Nacht zu. Aber das wird wohl auch in den nächsten Tagen so bleiben.

2010 Juli TAG 2 in Frankreich

    Am nächsten Morgen wache ich auf. Es ist halb fünf. Na ja, fünf Stunden Schlaf sind denn auch nicht schlecht.
    Ich gehe hinunter und mache mir einen Kaffee. Mit der Tasse in der Hand schlendere ich hinaus und drehe eine Runde durch den schönen Garten, der früher mal der Schulhof war.
    Meine Gedanken kreisen um Maxi und dann schweifen sie ab. Zu Jean-Marie. Was wäre wenn?
    Ich könnte mit Leon und Timo nach Frankreich übersiedeln. Dann hätte ich meine drei Söhne hier, brauchte Maxi nicht aus seinem Umfeld herauszureißen und wäre bei Jean-Marie. Böse Gedanken, Monika. Und du würdest aber Leon und Timo aus ihrem Umfeld reißen, um einem Sohn und deinem Herzen gerecht zu werden?
    Nein, das würde ich nicht.
    Es gibt einfach keine Lösung für alle. Irgendwer bleibt immer irgendwie auf der Strecke.
    Im Moment und das ist seit fast 10 Jahren so, ist es Jean-Marie. Sein Leben habe ich, ungewollt, zerstört. Weil er mich liebt und nicht von dieser Liebe loskommt, hat er keine Frau gefunden, keine Familie gegründet und war immer auf der Suche. Ich habe Schuldgefühle, obwohl ich nichts dafür kann.
    Irgendwie ist aber auch Wolfgang auf der Strecke geblieben. Er hatte damals einige Freundinnen und hätte sich von mir trennen können, aber aufgrund der Umstände hat er es nicht getan. Wohl auch aus einem falschen Schuldgefühl heraus und auch aus Verantwortung seinen Kindern gegenüber.
    Und ich? Ich hätte auch damals gehen können. Falsch. Ich hätte einfach nur in Köln bleiben müssen. Ganz einfach. Die Kinder wären in ihrem Umfeld geblieben und irgendwann wäre Wolfgang dann am Wochenende einfach nicht mehr von Wiesbaden nach Hause gekommen.
    Aber auch ich habe das drängende Gefühl, nach allem was passiert ist, meinen Kindern ein halbwegs normales Leben zu bieten. Deshalb habe ich und wohl auch Wolfgang mit allen Mitteln an dieser Familienkiste festgehalten. Bis heute.
    Und wir werden das wohl auch noch darüber hinaus tun.
    Bis wann? Ich weiß es nicht.
    So kreisen denn meine Gedanken und ich finde keine Lösung. Aber ich weiß, dass ich alleine das auch nicht muss. Gott sei Dank.
    Später als wir alle beim Frühstück sitzen, dreht sich das Gespräch nur um Maxi.
    Leon ist der Meinung, dass er Maxi sagen kann, wer er wirklich ist.
    „Wenn ich das mache, ist es vielleicht nicht so ein Schock für ihn. Denn er hat sich doch wohl gefühlt bei uns und wir verstehen uns doch gut. Soll ich?“
    Fragend blickt er von Wolfgang zu mir.
    „Schatz, wir können nicht einfach hergehen und es ihm sagen. Das geht nicht. Wir müssen uns erst mit seiner Familie verständigen. Und die müssen ihm dann erklären, dass er adoptiert ist und all diese Dinge. Er hat vier Jahre bei uns gelebt und nun lebt er seit fast zehn Jahren hier in Frankreich.
    Wir können ihn nicht einfach überfallen. Er erinnert sich ja nicht an uns. Vielleicht hat er manchmal eine Ahnung oder manche Sachen sind ihm irgendwie vertraut, wie zum Beispiel Bananenpampe. Aber eine echte Erinnerung hat er nicht.“
    „Aber Mama“, wirft Timo ein“, wir haben doch alle Fotos mitgebracht und einige Spielsachen. Wenn wir ihm die zeigen, fällt ihm vielleicht alles wieder ein. Er war doch schon vier. Manches muss man doch noch wissen. Ich war ein Baby, ich weiß gar nichts mehr!“
    Und so geht es weiter. Wir drehen uns im Kreis. Wolfgang sagt nichts. Er kaut und denkt.
    Und ich diskutiere endlos mit meinen beiden Jungs.
    Endlich sind wir fertig und machen uns auf den Weg. Um zwölf Uhr sollen wir zum Essen da sein. Vorher machen wir noch einen Schlenker in die Pension.
    Vor der Tür steht,

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