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Bist du mein Kind? (German Edition)

Bist du mein Kind? (German Edition)

Titel: Bist du mein Kind? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gilda Laske
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Stuhl, mit der rechten Hand ziehe ich meinen Sohn durch den Vorratsraum zurück ins Haus.
    Den Stuhl stelle ich sorgfältig und vorsichtig auf seinen Platz zurück.
    „Und hier bleibt er stehen, bis Maxi wieder da ist. Klar?“
    Leon und Wolfgang nicken. Timo schlägt mit seinem Plastikbecher auf seinem Babystuhl herum und gibt damit das Zeichen, dass wir frühstücken sollen.
    Und irgendwie geht auch dieses Frühstück vorbei. Wir reden nicht viel und hängen unseren Gedanken nach.
    Nach dem Frühstück räumen Wolfgang und ich gemeinsam die Küche auf. Alles geht Hand in Hand, weil wir nach all den Jahren gut eingespielt sind.
    Deshalb beschließe ich, nochmal ein offenes Gespräch mit ihm zu führen, weil ich das Gefühl habe, alles falsch gemacht zu haben.
    „Können wir nochmal reden? Für mich fühlt es sich so an, als wenn du sauer bist, wegen allem was ich getan oder auch nicht getan habe. Ich möchte, dass wir wieder zusammenfinden und diese schreckliche Geschichte gemeinsam durchstehen. Ich habe Angst, dich zu verlieren“.
    Gerade als Wolfgang antworten will, klingelt das Telefon. Er ist so schnell am Hörer, dass es für mich so aussieht, als wäre er erleichtert, sich nicht weiter auf mich einlassen zu müssen.
    „Reiter! Guten Morgen“.
    Schweigen.
    Als er aufgelegt hat, sagt er leise: „Das war der Polizist. Er kommt gleich vorbei. Ich wollte nicht absagen, obwohl heute Sonntag ist, denn ich möchte, dass die Ermittlungen schnell weiter gehen. Vielleicht ist die deutsche Polizei ja besser.“
    „Ja, mir ist es auch recht, wenn er noch heute kommt.“
    Und wieder klingelt das Telefon.
    „Reiter!“
    Wolfgang nickt mir zu und gibt mir ein Zeichen, dass Wolfgang Urbach am Telefon ist.
    Unser Freund und Anwalt. Ich höre die beiden eine Weile telefonieren.

    Als Wolfgang fertig ist, kommt er zu mir auf die Couch und berichtet kurz:
    „Also, Wolfgang sagt, dass Bine ihn angerufen hat. Er ist genauso fassungslos, wie alle anderen. Aber er will herkommen, um uns zu unterstützen, wenn die Polizei kommt. Und er sagt, dass wir gegen die Scheiß-Reporter da draußen nichts machen können. Aber er ist schon auf dem Weg.“
    Irgendwie fühle ich mich erleichtert, dass er uns hilft. Andererseits denke ich, dass es für die Polizei auch blöd aussehen muss, wenn wir direkt mit unserem Anwalt drohen. Aber mein Mann hat eine Entscheidung getroffen und ich nehme es so an.
    Später, als ich aus dem Bad komme, höre ich Wolfgang mit jemandem reden.
    Schnell ziehe ich mich noch an und gehe die Treppe hinunter.
    Unter sitzen Wolfgang und Wolfgang und trinken Kaffee. Leon spielt mit Timo in der Spielecke, die wir im Wohnzimmer für unser Baby hergerichtet haben. Da wir Wohnzimmer, Essbereich und Küche in einem großen Raum haben, können wir ihn so immer im Blick haben.
    Ich begrüße Wolfgang, den wir manchmal scherzhaft „Wolferl“ nennen, um ihn von meinem Mann zu unterscheiden. Außerdem hat er seine langen Haare meistens zu einem Mozartzopf gebunden und so passt der Name irgendwie. Aber meistens nennen wir ihn „Dottore“. Den Namen hat er von Florin, dem rumänischen Mann von Bine.
    Er drückt kurz meine Hand, denn große Gefühlsbezeugungen sind nicht sein Ding.
    „Dein Mann hat mir gerade gesagt, dass du gemischte Gefühle wegen meiner Anwesenheit hast.
    Erst mal bin ich in erster Linie als euer Freund hier und nicht als euer Anwalt und zweitens müssen wir der Polizei nicht gleich erzählen, dass ich Anwalt bin. Außerdem mache ich Arbeitsrecht, da ist Strafrecht nicht mein Thema. Okay?“
    Ich nicke zustimmend. Ein Rest von Unbehagen bleibt allerdings.
    Als es klingelt, gehe ich schnell zur Tür, weil ich denke, dass die Polizei auch nicht gerne von den Reportern belagert werden will.
    Als ich die Tür öffne, sehe ich schon wieder die Kameras auf mich gerichtet. Ein Mann steht mit dem Rücken zu mir und spricht sehr bestimmend mit den Reportern. Weil ich aber viel zu aufgeregt bin, bekomme ich gar nicht mit, was er denen sagt.
    Er dreht sich um, schlüpft mit einem weiteren Herrn zur Tür hinein und hält mir die Hand hin.
    „Robert Hattich, freut mich. Ist ja ein ziemlicher Kampf, an Sie heranzukommen. Ich werde versuchen, diese blutrünstige Meute hier abzuziehen. Aber erst Mal muss ich jetzt Sie und Ihre Familie kennen lernen.
    Das hier ist mein Kollege Hans Weber. Wir arbeiten zusammen.“
    Auch sein Kollege drückt mir die Hand und lächelt mich freundlich an. Ich führe sie durch die Diele

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