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Bist du verliebt, Mami?

Bist du verliebt, Mami?

Titel: Bist du verliebt, Mami? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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flüssig lesen würde. Da die Anregung dazu von Keenan gekommen war, konnte er sich ruhig dadurch revanchieren, dass er den Abend im Erdgeschoss verbrachte und Zoes selbst gebackene Plätzchen aß, während der Kleine schlief.
    Als Cooper an die Tür klopfte, kam Zoe gerade aus der Küche.
    Sie war sich nicht sicher gewesen, ob er überhaupt kommen würde. Ihr war sehr wohl bewusst, dass sie ihn schamlos ausgetrickst hatte. Nachdem der erste Triumph verklungen war, schlug ihr Gewissen. Doch nun stand er – pünktlich auf die Minute – vor ihr.
    »Ich habe Sie heute Nachmittag ziemlich überrumpelt«, begann sie.
    »Das stimmt.« Sie wirkte so zerknirscht, dass er sich das Lachen verbeißen musste. »Dafür scheinen Sie ein besonderes Talent zu haben.«
    Zoe zuckte die Schultern und lächelte. »Manchmal muss man Druck machen, wenn man etwas erreichen will. Aber im Nachhinein habe ich immer Schuldgefühle. Jedenfalls habe ich Ihnen die versprochenen Plätzchen gebacken.«
    »Der Duft zog durchs ganze Haus.« Als sie sich nicht rührte, neigte Cooper den Kopf zur Seite. Eigentümlich, heute wirkte Zoe nicht so provozierend, obwohl sie bereits in »Arbeitskleidung« war. Was sein Blut jedoch nach wie vor in Wallung brachte, war die schwarze Fliege um ihren schlanken weißen Hals.
    »Lassen Sie mich herein, oder soll ich lieber draußen stehen bleiben?«, erkundigte er sich, als sie keine Anstalten machte, beiseitezugehen.
    »Ich habe immer ein schlechtes Gewissen«, erklärte sie, »wenn ich andere Leute um einen Gefallen bitten muss. Es war wirklich lieb von Ihnen, dass Sie Keenan mit zu dem Baseballspiel genommen haben, besonders wenn man bedenkt …«
    »Dass ich eigentlich Sie eingeladen hatte?«
    Sie senkte den Kopf. Er sah sie wieder auf diese ganz besondere Weise an, und irgendetwas in ihr reagierte instinktiv darauf. Es war das Beste, von Anfang an einige Regeln festzulegen. »Ich gehe nicht mit Männern aus. Das hätte ich Ihnen schon heute Nachmittag sagen müssen.«
    Cooper musste an sich halten, nicht die Hand auszustrecken und an der Fliege zu zupfen. »Überhaupt nicht?«
    »Damit erspare ich mir viele Komplikationen. Die meisten Männer interessieren sich nicht für Keenan. Manche tun so als ob, weil sie denken, dass ich dann schneller mit ihnen ins Bett gehe.« Als Cooper sich verlegen räusperte, lachte sie auf. »Diese Männer ahnen nicht, wie leicht sie zu durchschauen sind. Sehen Sie, Keenan und ich sind ein Team. Als Sportreporter wissen Sie sicher, was das ist.«
    »Natürlich. Ich verstehe.«
    »Jedenfalls haben Sie ihm den schönsten Tag seines Lebens beschert. Bitte denken Sie nicht, dass ich Sie jetzt obendrein noch ausnutzen will.«
    Nach einigen Augenblicken kam Cooper zu dem Schluss, dass Zoe ihn nicht einwickeln wollte, sondern es ehrlich meinte. Wenn er selbst Schuldgefühle verspürte, weil er tatsächlich daran gedacht hatte, wie er sie am besten verführen könnte, war das sein Problem.
    »Keenan schläft doch schon, oder?«
    »Wie ein Murmeltier. Die Aufregungen des Tages haben ihn geschafft.«
    »Dann werde ich den Abend damit verbringen, Ihre Kekse zu essen und hier statt oben fernzusehen. Das ist wirklich keine Zumutung.«
    Zoe lächelte ihn auf eine Art und Weise an, dass sich sein Herzschlag beschleunigte »Ich habe für alle Fälle die Nummer des Clubs neben das Telefon gelegt. Die Finklemans kommen meistens gegen elf vom Bingo zurück. Wenn es Ihnen zu viel werden sollte, würde Mrs Finkleman Sie danach bestimmt ablösen.«
    »Jetzt sehen wir doch erst einmal, wie es läuft.«
    »Noch einmal herzlichen Dank.« Zoe machte einen Schritt zur Seite, um ihn einzulassen. »Meine Schicht endet um zwei, wenn die Bar schließt.«
    »Das ist aber auch ein langer Tag für Sie.«
    »Dafür habe ich morgen frei.« Zoe griff nach ihrer Handtasche und schaute sich noch einmal prüfend um. »Fühlen Sie sich ganz wie zu Hause, ja?«
    »Das werde ich. Bis später.«
    Als sie hinauseilte, klapperten ihre hohen Absätze auf dem Steinboden. Cooper atmete langsam aus und ermahnte sich, Ruhe zu bewahren. Erst vor wenigen Minuten hatte die Dame des Hauses ihm die Spielregeln dargelegt. Ein Abenteuer war ausgeschlossen.
    Sie hatte das Gesicht einer schönen Verführerin, den Körper einer Göttin und Beine, die den stärksten Mann schwach werden ließen. In ihrem Herzen war sie jedoch Hausfrau und Mutter.
    Cooper schnupperte und beschloss, sich mit einer Platte Karamellplätzchen zu bescheiden.
    Das

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