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Bitte nicht füttern: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Bitte nicht füttern: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Bitte nicht füttern: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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immer noch reisen?«
    »Ja. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.«
    »Dann sieh mal zu, dass du in die Puschen kommst. Und unsere Eltern sind vielleicht etwas altmodisch, aber nicht doof, Linda. Sie wissen genau, warum du bei mir bleiben wolltest ... Und haben es zugelassen, ohne viele Fragen zu stellen. Aber jetzt wundern sie sich, wieso du immer noch in Cornwall bist und nicht längst auf Umwegen Richtung Spanien unterwegs.«
    »Und? Hast du es ihnen gesagt?«
    »Was? Das mit Rory? Nein, nicht so richtig. Das musst du ihnen schon selbst sagen. Aber ich habe eine Andeutung gemacht, nachdem der Mann, der eigentlich dein Freund sein sollte, offenbar deiner Schwester Inez recht zugetan ist ...«
    »Inez und Javier? Großartig! Unser Plan funktioniert also?«
    »Wie geschmiert. Ich hoffe, du sitzt. Die beiden wollen nächstes Jahr im Frühling heiraten.«
    »Das ist nicht dein Ernst!« Linda war begeistert.
    »Nein, natürlich nicht.« Beau lachte. »Du weißt doch ganz genau, dass Inez sich schon immer gewünscht hat, im Herbst zu heiraten.«
    »Beau! Hör auf damit! Jetzt mal ehrlich: Die beiden mögen sich?«
    »Das kann man wohl sagen. Papá hat sie heute Morgen hinter den Ställen beim Knutschen erwischt. Da hatte er dann ein paar Fragen, wie du dir vorstellen kannst. Wie schaffst du es eigentlich immer wieder, genau das zu bekommen, was du willst, Schwesterherz?«
    Linda lachte und seufzte gleichzeitig.
    » Immer stimmt nun auch nicht ganz ...«
    »Oha. Was ist los, Kleines?«
    Linda schwieg einen Moment. Sah sehnsüchtig hinüber zu Rory, der sehnsüchtig lächelnd antwortete.
    »Beau? Was macht man, wenn die beiden Dinge, die man sich am allermeisten auf der Welt wünscht, nicht zusammenpassen?«
    Jetzt war es Beau, der seufzte.
    »Die Antwort ist leider ganz einfach, Linda: Dann musst du dich für eins entscheiden.«
    Erst nach Mitternacht löste sich die kleine Partygesellschaft auf. Die Crew kehrte ins Hotel zurück. Frank trug den bereits schlafenden Sydney ins Bett. Monty war im Sitzen auf der Bank eingeschlafen und schnarchte mit offenem Mund.
    Während Rory die Gläser wegräumte, stand Linda auf der Veranda und sah übers Wasser. Ein Schiff bewegte sich im Mondschein auf den Horizont zu. Auf dem Weg zu fremden Ufern, die auch sie immer noch riefen. Quinn war nur der Anfang gewesen – und jetzt war sie bereits am Anfang stehen geblieben.
    Sie fühlte sich wie das den Gezeiten unterworfene Meer, hin- und hergerissen von ein und derselben Kraft. Ein Teil von ihr sagte, wenn sie bei Rory bleiben wollte, dann sollte sie das eben tun. Ein anderer Teil wusste, wenn sie jetzt hierbliebe, dann war die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie ihre Traumreise nie mehr antrat. Und wenn das passierte, würde ihr das auch das Herz brechen.
    Dann stand auf einmal Rory hinter ihr, die Hände rechts und links von ihr am Geländer abgestützt. Seine Wärme an ihrem Rücken gab ihr Kraft.
    »Du denkst über deine Reise nach, hm?«
    Sie nickte, drehte sich zu ihm um, schlang die Arme um seine Taille und sah zu ihm hinauf. Nun sagte sie doch das, was sie sich geschworen hatte, nicht zu sagen:
    »Komm doch mit.«
    Er seufzte lang und tief.
    »Ich wünschte, ich könnte.«
    »Aber wenn du doch möchtest – warum kannst du dann nicht?«
    »Das weißt du doch, Linda ...«
    Sie nickte, dann lehnte sie den Kopf an seine Brust.
    »Warum konntest du denn nicht an meiner letzten Station auf mich warten, statt an meiner ersten?«
    »Ich kann doch an beiden auf dich warten.«
    »An beiden?« Linda löste sich und sah zu ihm auf.
    »Na ja. Offenbar sind wir uns ja einig, dass du jetzt erst mal nicht hierbleibst. Vielleicht könnten wir uns dann ja auch darauf einigen, dass du, wenn du deine Wanderlust befriedigt hast, England, Cornwall, Quinn und mich zu deiner letzten Station machst ...« Er zog sie fest an sich.
    »Natürlich komme ich wieder. Das ist doch gar keine Frage.«
    »So natürlich ist das nicht. Du hattest doch eigentlich nie vor, so lange hierzubleiben. Aber die Dinge ändern sich. Pläne ändern sich. Das Leben geht weiter ... Du lernst neue Länder, Städte und Menschen kennen. Alles ist ständig im Fluss, Linda.«
    »Willst du damit sagen, dass du unsere Beziehung tatsächlich für einen Urlaubsflirt hältst?«
    »Glaubst du, wir wären jetzt da, wo wir sind, wenn wir uns im ganz normalen Leben begegnet wären?«
    Ihr Blick war so fest und aufrichtig, dass er ihm als Antwort genügt hätte. Doch ihre unterstreichenden Worte

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