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Bitte nicht füttern: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Bitte nicht füttern: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Bitte nicht füttern: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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nach.
    Edwin sah ihn so direkt an, dass Frank ein klein wenig Hoffnung schöpfte.
    »Ich hatte versprochen, Ihnen durch diese Angelegenheit zu helfen, und was ich versprochen habe, halte ich auch. Ms Flores spielt ein schmutziges Spiel, was ich aber nach allem, was Sie, Diana und Rory mir von ihr erzählt haben, eigentlich erwartet hatte. Machen Sie sich keine Sorgen. Auch ich kann Spielchen spielen, und glauben Sie mir, ich habe mehr Erfahrung und hatte bereits deutlich begabtere Taktiker zum Gegenspieler als die bezaubernde Ms Flores. Seit unserem ersten Gespräch im Poseidon House habe ich in aller Diskretion ein paar Nachforschungen über die ehemalige Mrs Trevelyan angestellt ... Und ehrlich gesagt, hat sie uns einen enormen Gefallen getan, indem sie uns ein paar Stunden Zeit gegeben hat ... Das war unter Umständen genau das, was wir brauchten, um die ganze Sache doch noch zu Ihren Gunsten ausgehen zu lassen, Frank.«

– 28 –
    Linda war früher als erwartet zurück aus Truro. Doch statt wie sonst, wenn sie ein paar Stunden von ihm getrennt war, sofort ins Cockleshell zu eilen, steuerte sie erst noch das kleine Café am Stadtrand von Quinn an, bestellte sich eine Tasse Kaffee und setzte sich ans Fenster. Von dort hatte man einen wunderbaren Blick über den Fluss. An den Bojen waren Boote festgemacht, und am gegenüberliegenden Ufer, wo die Zweige der Weiden bis ins Wasser hingen, tauchten Wasservögel nach Fischen, die sich im Schatten der Bäume versteckten.
    Hier konnte man so wunderbar essen und nachdenken. Rory hatte sie an ihrem ersten gemeinsamen Morgen zum Frühstück hierher ausgeführt. Zwar wollten sie zusammen zu Beau und Pip gehen, hatten aber auch beide nichts dagegen gehabt, diesen Antrittsbesuch ein wenig hinauszuzögern.
    Damals hatten sie Rührei auf Toast bestellt und dann keinen Bissen davon gegessen, sondern nur über den Tisch hinweg Händchen gehalten, sich einfältig angelächelt und der wunderbaren Aussicht keinerlei Beachtung geschenkt.
    Genauso war es auch heute. Linda ließ den Kaffee vor sich kalt werden, während sie unentwegt auf ihre Hände starrte. Oder genauer gesagt auf das, was sie in der Hand hielt.
    Für die anderen Gäste, die die melancholisch dreinblickende, attraktive junge Frau beobachteten, waren es einfach nur irgendwelche Papiere.
    Aber es waren nicht irgendwelche Papiere.
    Es waren Unterlagen, die ihr Leben verändern würden.
    Es waren Fahrkarten und Flugtickets.
    Mit gemischten Gefühlen war sie ins Reisebüro gegangen, hatte sich für ihr erstes Ziel und das Abreisedatum entschieden und bezahlt.
    Sie hatte Rory nicht erzählt, was sie in der Stadt vorhatte, und er war morgens so abgelenkt gewesen, dass er keine Fragen gestellt hatte. Sie war sich sicher, dass er es wusste.
    Jeder Kuss fühlte sich bereits an wie ein Abschiedskuss.
    »Ich komme wieder«, versicherte sie ihm so oft, dass er sie bereits scherzhaft »Arnie« nannte.
    »Ich habe eine Überraschung für dich«, hatte er ihr am Morgen beim Frühstück mit dem gleichen selig-traurigen Lächeln gesagt, das auch ihr Gesicht jetzt zierte. »Wir treffen uns um Punkt acht im Trevail, okay?«
    »Was für eine Überraschung?«
    »Das wirst du sehen, wenn du pünktlich um acht da bist.«
    »Willst du mir nicht einen winzigen Tipp geben?«
    In seinem Blick war etwas Schalkhaftes aufgeblitzt.
    »Ich weiß jetzt endlich, welches Versprechen ich dir abnehmen möchte.« Mehr wollte er nicht verraten.
    Da konnte sie sich auf den Kopf stellen und mit den Ohren wackeln.
    Und sie hatte jetzt beschlossen, nach der Pflastermethode vorzugehen: Man musste es mit einem Ruck abreißen, dann tat es am wenigsten weh. Darum würde sie bereits morgen abreisen.
    Sie hätte laut lachen und jubilieren mögen vor Freude.
    Sie hätte sich in einer Ecke zusammenrollen und die Augen aus dem Kopf heulen mögen.
    Doch ganz gleich, ob sie sich für Lachen oder Weinen entschied: Morgen war es so weit. Morgen würde sie ihre große Reise antreten.
    Rory wollte alles perfekt vorbereiten. Wollte im menschenleeren Trevail auf der Veranda einen Tisch für zwei decken und eine Flasche 1997er-Romanee-Conti bereitstellen.
    Aber daraus war nichts geworden.
    Zwar hatte Edwin ihnen mehrfach versichert, dass alles zu ihrem Vorteil ausgehen würde, aber trotzdem kam es Rory falsch vor, sich um sein eigenes Glück zu kümmern, wenn sein Vater und Sydney so kurz vor dem Abgrund standen.
    Frank hatte Sydney zu Diana gebracht, wo Geraldine, Trevor und

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