Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bitter Love

Bitter Love

Titel: Bitter Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Brown
Vom Netzwerk:
auch wichtig. Und die Schule. Und   … weißt du, Celia, man muss so einen Kuchen nicht schon Monate vorher bestellen. Ich hab gesagt, dass ich’s mache, und das tue ich auch«, blaffte ich und holte meine Arbeitsklamotten aus dem Schrank. »Hat Cole jetzt angerufen oder nicht?«
    Celia, die immer noch auf meinem Bett saß, starrte mich wütend an. »Nein. Hat er nicht. Anscheinend ist Nicht-Anrufen noch so eine großartige Gemeinsamkeit von euch beiden. Ich muss heute mit Shannin reden. Sie wird stinksauer sein, wenn sie hört, dass du dich immer noch nicht um den Kuchen gekümmert hast. Du hastgesagt, du erledigst das, also erwartet sie, dass du’s tust.«
    »Tu ich ja auch«, schrie ich beinahe, zerrte Unterwäsche aus meiner Schublade und machte mich auf Richtung Bad. »Lass mich   … Herrgott, Celia. Du bist so eine   …«
    Statt den Satz zu beenden, warf ich die Badtür hinter mir zu. Aber ich hörte sie auf der anderen Seite weiterzetern: »Die Welt dreht sich nicht allein um Cole, hörst du?« Laut aufstampfend marschierte sie in ihr Zimmer und ich drehte das Wasser in der Dusche auf die heißeste Stufe.
    Während ich wartete, dass es aufheizte, musterte ich mein Handgelenk. Es war fleckig und dunkellila verfärbt, mit einem Gelbstich am Rand. Fies. Ich zog meinen Schlafanzug aus und betrachtete meine Hüfte, die genauso aussah. Vorsichtig tastete ich sie ab. Auch wenn ich dabei vor Schmerz immer wieder zusammenzuckte, war ich alles in allem fast beruhigt. Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Das hier konnte ich verbergen. Und zum Glück war Wochenende. Ich hatte ein bisschen Zeit, bevor ich mich darum kümmern musste, dass in der Schule keiner was merkte. Vielleicht war bis Montag schon nichts mehr zu sehen. Ich berührte meinen Kopf an der Stelle, wo mich Cole an den Haaren gerissen hatte. Da war nichts. Eine Sorge weniger, immerhin.
    Nach dem Duschen trocknete ich mein Handgelenk vorsichtig, aber sorgfältig ab und verteilte Abdeckcreme auf der Haut. Dann übertönte ich das Ganze mit einem Klecks flüssiger Foundation aus einem Fläschchen, dasich ganz hinten in einer Schublade im Badezimmerschrank fand. Wahrscheinlich stammte es noch von Shannin. Zum Schluss tat ich noch Puder darauf, dann begutachtete ich die Hand.
    Nicht schlecht. Jedenfalls viel besser als vorher. Wahrscheinlich würde es keinem auffallen. Man musste schon ganz genau hingucken.
    Ich hatte halb damit gerechnet, Coles Auto auf dem Mitarbeiterparkplatz stehen zu sehen, aber es war nicht da. Ich war viel zu spät dran, um mir darüber den Kopf zu zerbrechen, darum parkte ich hastig und lief los. Um ganz sicher zu sein, ging ich allerdings noch zum Vordereingang und schaute auf dem Kundenparkplatz nach.
    Nein. Kein Cole.
    Ich war so in Gedanken, als ich das Lokal betrat, dass ich beinahe mit Dave zusammengestoßen wäre.
    »Achtung«, rief er und guckte total verärgert. Den Suppenteller, den er trug, reckte er hoch in die Luft, um nichts zu verschütten. »Pass doch auf, Anna.«
    »Alex«, verbesserte ich und wünschte mir gleich, ich hätte das bleiben lassen, denn nun guckte er noch wütender.
    Er ging zu einem Tisch, um die Suppe zu servieren, und ich sah zu, dass ich schnell ins Büro kam, um mich einzuloggen. Dort saß Georgia und spähte mit langem Hals nach vorne ins Lokal.
    »Hast du ihn umgerannt?«, flüsterte sie.
    Ich schüttelte den Kopf. »Beinahe.«
    »Ach, Mädchen. Jetzt hat er dich auf dem Kieker. Er hat heute beschissene Laune. Da kommt er. Schnell, setz dir deine Kappe auf.«
    Ich tippte meine Codenummer in den Computer, zog die Kappe über, schnappte mir eine Schürze von einem Haken an der Bürotür und band sie mir um.
    Georgia tippte ein paar Zahlen in eine alte Rechenmaschine, die auf ihrem winzigen Schreibtisch stand, und trug dann Ziffern in ein Formular ein. »Immer dieser Schreibkram   …«, murmelte sie, dann sagte sie etwas lauter: »Eine Ladung Bagel ist fertig und muss nach vorne. Und schau nach, was sonst noch aufzufüllen ist. Halt dich einfach ran, dann wird schon alles gut gehen.«
    Ich nickte und machte mich auf den Weg in die Küche.
    »Alles okay mit dir, Alex?«, fragte Georgia.
    Ich blieb stehen und nickte. »Ja. Alles gut«, log ich. Und ohne nachvollziehbaren Grund stiegen mir plötzlich Tränen in die Augen. Ich wandte mich ab und tat, als würde ich an meiner Schürze herumwischen, damit Georgia es nicht sah. Als ich wieder aufblickte, beäugte sie mich mit schief gelegtem

Weitere Kostenlose Bücher