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Bittere Delikatessen

Bittere Delikatessen

Titel: Bittere Delikatessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Eckert
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Gesicht von der Droge gezeichnet. Verhaftet beim Kokain-Sex. Der tiefe Sturz eines TV-Stars!
    »Ein alter Informant aus meiner Zeit beim K2«, murmelte Ben. »Das musste schnell gehen. Deshalb bin ich selbst hingegangen.«
    »So was kannst du mit dem Mädel nicht machen. Das hätte ich nicht von dir gedacht.« Ria Pohl warf ihm Fotokopien auf den Tisch. »Hier ist übrigens das Phantombild!«
    Ein Galgengesicht starrte Ben aus eng zusammenstehenden Augen entgegen. Fabians unbekannter Besucher trug einen walrossähnlichen Schnauzer, stramm aus der Stirn gekämmtes Haar, Kettchen und einen Ring im linken Ohr. Die Kunstabteilung hatte gut gearbeitet.
    »Und Schmitz, Fabians Nachbar?«
    »Nicht da.« Ria rauschte ab.
    Ben atmete auf. Müde zog er sein Jackett aus und hängte es über die Stuhllehne. Richtigen Schlaf hatte er erst gefunden, als es schon wieder Zeit zum Aufstehen gewesen war. Ben glättete die Zeitung.
    Schwester Beate alias Barbara Hahn.
    Die Sache hatte sogar den Mord an Feinkost-Fabian an den unteren Rand gedrängt. Die Leute vom Blitz wussten, was ihre Leser am stärksten anmachte. Zumal sie es exklusiv hatten.
     
    Am Kaffeeautomaten traf er Baumann und Schranz. Johlen und Feixen.
    »So süße Titten würde ich auch gern einmal festnehmen, Benni!«
    »Nimm mich doch beim nächsten Mal mit!«
    »Der Blitz hat dich wieder mal groß rausgebracht, Großer! Wie machst du das bloß?«
    »Hast du ihr auch deinen Schwanenhals reingesteckt, bevor du sie gefesselt hast?«
    »Oder danach?« Gelächter. Inzwischen war der Flur voller Kollegen. Jeder hatte die Zeitung gelesen.
    »Passt bloß auf, dass euch keine Kollegin hört!«, riet Miller.
    »Wieso eigentlich Schwanenhals?«, fragte Baumann. »So lang kann dem Ben seiner gar nicht sein. Ihr wisst doch: Umgekehrt proportional zur Körpergröße.« Zur Verdeutlichung spreizte er Daumen und Zeigefinger und streckte erst den einen, dann den anderen nach vorne.
    Ben tätschelte Baumanns Kopf. »Das hättest du gern, du laufender Meter!« Das Gelächter nahm noch zu.
    Benjamin Miller konnte sich die Frage nicht verkneifen: »Was wird Brauning dazu sagen, dass du eine Festgenommene oben ohne ablichten lässt?«
    »Ach was«, feixte Baumann weiter, »der Rottweiler steht doch auch auf junge Titten!«
    »Und Kripochef Sonntag?«
    »Komm, Benni, lass dir nicht den Spaß verderben!«, rief Schranz.
    Eine Tür ging auf, und Ria trat mit fragendem Blick auf den Gang. Verlegene Stille.
    Ben begann, jedem eine Fotokopie in die Hand zu drücken. »Das ist unser unbekannter Zeuge. Er ist einer der Letzten, der Fabian lebend gesehen hat. Vielleicht ist er der Täter. Kräftiger Typ, mittelgroß, lange, graue Haare. Her mit ihm!«
     
     
    23.
     
    Das Siegel an Heinz Fabians Tür war unverletzt. Ben grübelte. Hier hatte der Täter gestanden und geklingelt. Fabian hatte geöffnet und ihn ins Wohnzimmer geführt, wo er von ihm überrascht wurde. Der Täter hatte weder etwas gestohlen noch Spuren hinterlassen.
    Wer wollte an Fabian Rache üben? Wem war Fabian im Weg? Ben fiel auf, wie wenig er über das Privatleben des Feinkostkönigs wusste.
    Er wandte sich der Nachbartür zu und klingelte. Josef Schmitz öffnete so rasch, als habe er darauf gewartet.
    »Kommen Sie rein«, sagte er, als Ben sich ausgewiesen hatte.
    Schmitz führte Ben in die Küche. »Wollen Sie auch etwas zu trinken?« Auf dem Tisch stand eine geöffnete Bierflasche. Ben schüttelte den Kopf. Es war neun Uhr, Schmitz trug eine Art Hausmantel. Ben erfuhr, dass der Alte den Montag im Krankenhaus verbracht hatte. »Die Nieren«, erklärte Schmitz. »Bier hilft.«
    »Haben Sie am Sonntagabend etwas Verdächtiges im Haus gesehen oder gehört?«
    Schmitz' Kinnlade klappte auf. Der Geruch nach abgestandenem Bier strömte heraus.
    »Hat Ihr Nachbar, Heinz Fabian, am Abend Besuch gehabt? Haben Sie vielleicht Streit gehört?«
    Schmitz hatte noch nichts von Fabians Tod vernommen. Er war entsetzt, vor allem darüber, es als Letzter im Haus zu erfahren. Ausgerechnet er. Schmitz erregte sich so sehr über die mangelnde Kommunikation unter den Hausbewohnern, dass Ben seine Fragen wiederholen musste.
    »Warten Sie mal«, sagte Schmitz, kräuselte die Stirn und nickte bedächtig, als ginge es um weit zurückliegende Ereignisse. »Da war der neue Freund von dieser Studentin im dritten Stock. Ein unangenehmer Typ. Meinen Sie, dem würde mal die Tageszeit einfallen, wenn man ihm begegnet? Keine Manieren. Den hab ich die Treppe

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