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Bittere Delikatessen

Bittere Delikatessen

Titel: Bittere Delikatessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Eckert
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ständig neu verliebten Empfangsdame gespielt. »Die ist mir wie auf den Leib geschrieben«, so Barbara Hahn noch vor zwei Tagen gegenüber BLITZ. Jetzt muss Marco Gladisch rasch Ersatz finden.
    Barbara Hahn ahnte nicht, dass sie überwacht wurde. Gemeinsam mit ihrem Freund nahm sie die Droge. Es sollte der Auftakt zu einem besonderen Schäferstündchen werden, doch Kriminaloberkommissar Benedikt Engel machte dem Laster ein Ende. Festnahme, Gefängnis, Geständnis. Der Anwalt des TV-Stars behauptet jetzt: »Es war nur eine geringe Menge. Eigenbedarf. Ich erwarte, dass sie rasch wieder auf freien Fuß gesetzt wird.« Ihre Mutter Gudrun Hahn (Unternehmerin, 55): »Bin tief erschüttert. Hätte das nie von meiner Tochter gedacht.«
     
    Blitz, letzte Seite:
     
    SIEBENSCHLÄFER, WAS WIRST DU UNS BRINGEN?
     
    Wie es morgen wird, so wird der ganze Sommer. Morgen Pech – sieben Wochen Pech. Also: Aufgepasst! Keinen Unfall bauen, freundlich zum Chef sein, den Ehepartner nicht ärgern! Denn morgen dicke Luft bedeutet wochenlanges schlechtes Klima. Die Wetterfrösche wissen schon jetzt: Der ganze Sommer wird wie der morgige Tag – heiß und schwül. Aber nicht nur beim Wetter gilt das Siebenschläfer-Gesetz!
     
     
    21.
     
    Es gibt Tage, die man am liebsten ein zweites Mal starten möchte.
    Die ganze Nacht hatten ihm die Steaks schwer im Magen gelegen, und lange vor Sonnenaufgang hatte Tobi ihn geweckt.
    Danach hatte Tom nicht mehr einschlafen können. Zu viel war ihm durch den Kopf gegangen: Die Pannen – sein Zusammenprall mit den Streifenbeamten in der leeren Halle, dann mit Brauning im Paternoster. Beide Male hatte Tom sich dämlich verhalten, hoffentlich ohne Folgen. Und die Chancen – bei der Ergreifung der Kokainmafia und bei Sinead-Jeannette. Ein beunruhigendes Wirrwarr an Gedanken, das er nicht mehr abstellen konnte.
    Als er am Frühstückstisch saß, fühlte er sich, als hätte er Matsch im Schädel.
    Und dann kam dieser idiotische Vorschlag seiner Frau: »Hast du dir schon einmal überlegt, auf Kontaktlinsen umzusteigen?«
    »Was?«
    »Ja, Kontaktlinsen. Statt Brille.«
    »Wie kommst du darauf?«
    Tobias begann zu quengeln. Gabi hob den Schnuller auf, lutschte ihn ab und gab ihn dem Kleinen. Tom massierte die Schläfen, als könne er die Kopfschmerzen wegdrücken.
    »Eine Brille ist etwas für Büroangestellte. Oder für Künstler. Vielleicht auch für Lehrer. Aber zu einem Polizisten passt das nicht recht, meine ich.«
    »Wieso? Mein Chef trägt auch 'ne Brille.«
    »Und wie nennt ihr ihn? Weichei! Genau das meine ich.«
    Tom war sprachlos.
    Gabi kam in Fahrt. »Hast du schon mal einen erfolgreichen Sportler mit Brille gesehen? Oder einen Soldaten? Wenn du im Film einen Soldaten mit Brille siehst, dann ist es immer der, der als Nächstes erschossen wird.«
    »Spinnst du jetzt?«
    »Ein Kripomann mit Brille ist wie ... – Ich meine, eine Brille muss bei der Kripo doch ein regelrechtes Karrierehemmnis sein. Beim Verwaltungsdienst wäre das vielleicht anders.«
    Verwaltungsdienst. Vater. Tom lief rot an. »AUF DIESE SCHEISSIDEE BIST DU DOCH NICHT VON SELBST GEKOMMEN! HAT DICH MEIN ALTER BEAUFTRAGT, MIR DIESE SCHEISSKONTAKTLINSEN EINZUREDEN?«
    Der Kleine spuckte den Schnuller aus und begann zu plärren.
    Gabi fauchte Tom an: »Schrei doch nicht so!«
    Es tat ihm leid. »Ich schreie nicht«, flüsterte er.
    »Alfred meinte nur, ein etwas härteres Aussehen würde Eindruck auf deine Vorgesetzten machen, wenn du schon unbedingt Karriere bei der Kripo machen willst.«
    »Vater lebt im letzten Jahrhundert, Gabi. Bin ich dir zu wenig hart?«
    »Natürlich nicht.«
    »Willst du, dass ich dich ab und zu auspeitsche, dich beim Sex fessele und dazu Lederklamotten trage und ... – Kontaktlinsen?«
    Tobias sah ihn mit großen Augen an.
    Gabi und Tom mussten lachen.
     
     
    22.
     
    Ria knallte den Blitz auf seinen Tisch. Ihre Augen funkelten. »Bist du jetzt völlig durchgeknallt?«
    Ben schluckte. Er sah die Überschrift: blutrote Buchstaben, zwei Finger hoch. Er sah das Foto: fast eine halbe Seite groß. Das Mädchen und der Junge. Sie starrte in die Kamera, die Augen vor Kokain und Entsetzen aufgerissen.
    »Wie kannst du zulassen, dass die Frau unbekleidet vor die Presse kommt?«
    Neben den beiden stand er, Benedikt Engel, die Festgenommene am Arm festhaltend. Ria schlug auf die Zeitung. »Wie kommst du überhaupt dazu? Das hat doch nichts mit unserem Kommissariat zu tun!«
    Ben las, was unter dem Foto stand: Das

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