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Bittere Delikatessen

Bittere Delikatessen

Titel: Bittere Delikatessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Eckert
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der Ivanisevic observiert hat, hat es mir erzählt. Falk und die Fabian hatten Streit.«
    Braunings Rottweilergebiss klappte auf.
    »Ich weiß«, sagte Ben und trat von einem Fuß auf den anderen. »Ich war auch dort. Ich habe danach mit Leo Falk gesprochen. Er wollte mir nicht sagen, um was es gegangen war. Und seine Frau weiß es nicht.« Ein Blick auf die Uhr. »Die Fabian ist jetzt sicher noch nicht im Studio. Ich werde sie zu Hause erwischen. Mich wird sie nicht anlügen. Und wenn, dann merke ich es.« Ben spürte Rias Blick.
    In diesem Moment klickte deutlich vernehmbar eine Kamera. Vier Köpfe fuhren herum und sahen Alex Vogel vom Blitz, der festhielt, wie Falks Leiche aus der Hütte getragen wurde und im Krankenwagen verschwand. Der Fotograf winkte und rief: »Schönen Tag und frohes Schaffen noch!« Und verschwand.
    »Frechheit«, zischte Ria.
    »Ich fahre mit!«, erklärte Swoboda ungefragt.
    Die Hecktür des Sanitätsautos knallte zu.
     
     
    48.
     
    Unheil schien über der Stadt zu brüten.
    Die Luft zitterte, und es war, als ob der Asphalt kochte. Ben trieb den Motor des klapprigen Dienstwagens auf Hochtouren. Der Fahrtwind brannte in seinen Augen.
    Der junge Kollege auf dem Beifahrersitz räusperte sich. »Wir haben zurzeit Vollmond. Ich konnte heute Nacht kaum schlafen.«
    Ben runzelte die Stirn.
    »Manche sagen«, fuhr Thomas Swoboda fort, »dass der Vollmond die Irren rauslockt.«
    »Nein«, antwortete Ben mit einem Seitenblick. »Die sind immer da.«
    Ben steuerte den Wagen in den Rheinufertunnel. Vor ihm übte sich ein polnischer Lastwagen im Giftgaseinsatz, neben ihm putzte sein ungebetener Beifahrer die Brille und faselte vom Mond. Ben war sauer. Er wechselte auf die Überholspur, doch hier war ein Fahrschüler sein Vordermann. Ben konnte nicht anders, als in der Rußwolke des klapprigen Lkws zu bleiben.
    Er warf einen Blick auf seinen Begleiter. Swoboda trug Jeans, weißes T-Shirt und Schweißperlen auf der Stirn. »Beim K2 bist du also. Sitte – für einen Muschijäger wie dich gerade das Richtige, was, Swoboda?«
    »Sag Tom zu mir.«
    » Muy bonito. Du kannst Ben zu mir sagen.« Endlich ging das Fahrschulauto nach rechts. Ben beschleunigte weit über die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit hinaus und geriet lediglich in den Auspuffqualm des nächsten Lastwagens.
    »Ihr habt Ivanisevic observiert?«, fragte Ben und tat möglichst beiläufig.
    »Klar. Erst war Spaghetti-Enzo unsere große Hoffnung, um an die Hintermänner zu kommen, dann war es der Jugo. Enzo hast du ja vermasselt.«
    Ivanisevic auch, dachte Ben. »Und wie läuft's mit dem Jugo?«
    »Erst mal hat er die Kollegen abgehängt. So schnell wie dessen Corvette ist kein Dienstfahrzeug. Jetzt lauern sie überall auf den Jugo, doch wahrscheinlich wickelt der den Deal inzwischen ohne das K2 ab, und Fröhlich guckt in die Röhre.«
    Ben wechselte rasch das Thema. »Und du bist also der kleine Bruder von Mike Swoboda? War ein guter Kollege. Schade um ihn.«
    »Lass meinen Bruder aus dem Spiel!«
    Ben musste schon wieder niesen.
    »Erkältet?«, fragte sein Nebenmann.
    »Nein. Leichenallergie. Ich frag mich bloß, wieso du jetzt eigentlich neben mir sitzt, Tommiboy.«
    »Ich arbeite jetzt auch an diesem Fall, oder? Wenn Brauning wüsste, was du in deiner Freizeit machst, würde er dir den Fall rasch wegnehmen, schätze ich. Zuerst hat die Fabian mit ihrem Stiefvater Streit, dann ist der tot, dann streitet sie mit Falk, und der wird auch erstochen. Die Fabian war's, nur du willst es nicht wahrhaben, weil du lieber mit ihr auf Feten gehst, statt sie einzubuchten.«
    Ben schüttelte den Kopf.
    »Und nenn mich nicht Tommiboy.«
    »Steck deine Nase lieber in die Akten, von denen du etwas verstehst, Kleiner. Dazu haben wir dich ins K1 geholt.«
    »Du kannst mir keine Vorschriften machen, Großer.«
    »Du drehst mächtig auf, ganz schön forsch für einen Frischling. Na ja, verstehe – Swoboda, alter Polizeiadel. Bei den Voraussetzungen wirst du es weit bringen. Ist dein Vater noch so dicke mit Kripochef Sonntag, Kleiner?«
    Für einen Moment blendete Ben das Tageslicht, als sie aus dem Tunnel fuhren. An der roten Ampel drehte er sich zu seinem Beifahrer und sah, wie dieser an seinem Schnurrbart knabberte.
    »Nenn mich nicht Kleiner«, wiederholte Tom leise. Der kleine Swoboda war schon wieder rot angelaufen. Plötzlich hieb er seine Rechte in Bens Magen. Ben blieb die Luft weg. Er wusste nicht, wie er reagieren sollte.
    »Grüner wird's

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