Bitterer Jasmin
großen Spielers in sich, der eben darauf wartet, daß die Kugel in das richtige Loch fällt.
»Nur, wenn du sicher bist, daß du mich wirklich liebst.«
»Herrgott noch mal«, sagte er zornig, »das weißt du doch verdammt gut. Komm zu mir.«
Eine Stunde später wachte er wieder auf; sie war schon aufgestanden, stand neben ihm in einem langen Jerseykleid, das ihre Figur betonte. Sie lächelte.
»Du bist ein phantastischer Mann, der beste Liebhaber, den eine Frau sich wünschen kann. Ja, ich werde dich heiraten, und versuch du ja nicht, mir zu entkommen!«
»Es ist schon sieben vorbei«, sagte er. »Ich habe Kelly zum Essen gebeten. Er bringt Ian mit; wir treffen uns hier.«
»Das wird ein fröhlicher Abend«, maulte Janet. Sie setzte sich auf den Bettrand und griff nach seiner Hand. »Kelly kann mich nicht ausstehen, er mag keine Frauen mit eigenem Grips. Und Ian langweilt mich, er redet immer nur über Finanzen.« Sie hob seine Hand an ihre Lippen und küßte sie. »Da werden sie alle missbilligend und steif herumsitzen. Ich hatte gedacht, wir wären heute abend alleine.«
»Die beiden sind aber sonst in Ordnung«, sagte Logan. Ihre Worte berührten ihn nicht weiter. Hätte Eileen jemanden von der Firma kritisiert, hätte es ihn gestört. Bei Janet war es etwas anders. Sie gehörte ja mit dazu.
»Kelly hat fabelhafte Arbeit geleistet, und Ian brauche ich für die Sache jetzt mehr denn je. Läßt du mir ein Bad ein? Ich erzähl dir dann alles.«
Er stieg aus dem Bad und streckte sich. Janet sah seinen nackten Körper mit unverhohlener Bewunderung an. Er hatte eine gute Figur, muskulös und ohne Fettansatz. Ein Mann im besten Alter, im Vollbesitz seiner Kräfte. Nur an seinem Gesicht erkannte man, daß mit ihm seit der Abreise aus England etwas vorgegangen war. Sie trat von hinten auf ihn zu, umarmte ihn, schmiegte sich an ihn – einer der seltenen Augenblicke echter Zärtlichkeit zwischen ihnen.
»Ich werde viele Kinder mit dir haben«, schnurrte sie, »und jetzt lasse ich dir ein Bad ein.«
***
Normalerweise wurde Apsley Field von Rennplatzbesuchern benützt. Ein kleiner Flugplatz außerhalb New Market, von dem an diesem Vormittag schon ein gutes Dutzend Sportflugzeuge nach York gestartet waren, wo nachmittags ein großes Rennen lief. Der Pilot der ›Piper‹ gehörte nicht zu den Angestellten der Charterfirma. Er war um neun Uhr gekommen, hatte sich im Büro gemeldet und seine Papiere vorgelegt. Jetzt wartete er im kleinen Büro davor, trank Kaffee und unterhielt sich mit der Stenotypistin. Der Direktor der Charterfirma war über sein Auftauchen nicht allzu erfreut gewesen. Er mochte keine fremden Piloten, aber man hatte die Mietgebühr für das Flugzeug um ein Drittel erhöht, um die Erlaubnis zu bekommen, daß ein Pilot flog, den die Passagiere kannten. Im Chartergeschäft wurden die Zeiten härter. Es gab nur noch wenige Pferdebesitzer und Trainer, die reich genug waren, zu den Rennen zu fliegen.
Der Pilot erklärte, daß er für diese Leute immer fliege. Die Frau hätte eine Scheißangst vorm Fliegen, sagte er, und sie vertraue nur ihm. Sie waren reich genug, ihm jeden verlangten Preis zu zahlen, und bestellten ihn immer für die Flüge zu den Rennen in England und Frankreich.
»Und warum haben sie kein eigenes Flugzeug?« wollte der Direktor wissen.
Der junge Mann zuckte mit den Schultern.
»Haben sie ja, aber das ist gerade bei der Überprüfung. Ich gehe mal 'raus und schaue mir den Vogel an. Sie haben nicht gesagt, wann sie genau kommen wollen. Ich soll eben hier warten, bis sie da sind. Typisch für die!«
Die Wartezeit verbrachte er dann im Büro der Stenotypistin, er rauchte und flirtete mit ihr. Er wirkte recht entspannt und sympathisch, schien ein ziemlich ausgeglichener Typ zu sein. Gerade als sich das Mädchen langsam für ihn zu erwärmen begann, kam jemand von dem Bodenpersonal und rief ihn.
»Deine Leute sind aufgetaucht.«
»O.k. Wiedersehen, Süße! Nächstes Mal gehen wir miteinander aus?«
»Zum Nachmittagsrennen kommt ihr ja gar nicht mehr zurecht«, sagte sie.
»Die bleiben über Nacht, ihr Hottepferdchen läuft erst morgen.«
»Da, nehmen Sie«, sagte Peters zu Eileen. »Gehen Sie ganz ruhig neben mir her und versuchen Sie ja nicht, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Wir machen jetzt einen kleinen Flug. Kein Theater!«
Er hängte ihr ein Fernglas über die Schulter. Sie starrte ihn verständnislos an und hielt mit zitternden Händen den Lederriemen fest.
»Wohin
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