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Bitterer Jasmin

Bitterer Jasmin

Titel: Bitterer Jasmin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyny Anthony
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Preis für seine Frau verlangten, den er nicht zahlen wollte? Er trat in den Garten hinaus, um Oberst Ardalan zu finden. Eine Erklärung für den Besuch Homsis war ihm schon eingefallen. Niemand durfte einen Verdacht schöpfen, daß etwas nicht stimmte. Sein Gespräch mit dem Oberst wurde durch die Nachricht unterbrochen, daß die Verbindung mit Irland gleich hergestellt sein würde. Oberst Ardalan hatte sich auf der Party amüsiert. Er war ein geselliger Typ, der gern unter Leute kam, und das Feuerwerk hatte ihm richtig Spaß gemacht. Nach der Heimfahrt mit seiner Frau blieb er noch auf der Terrasse sitzen. Er rauchte und nippte an einem Whisky. James Kellys Erklärung glaubte er überhaupt nicht. Es klang viel zu glatt, um wahr zu sein. Der Syrer hätte seltene koptische Manuskripte anzubieten, und da Field Antiquitäten sammle, habe er sich an ihn gewandt. Offenbar seien die angebotenen Stücke von Staats wegen vom Export ausgeschlossen. Logan wolle sich in keine zweifelhaften Käufe einlassen und habe Homsi dies auch deutlich gemacht. Eine allzu einleuchtende Erklärung, die man unter anderen Umständen durchaus hätte glauben können. Es herrschte ein blühender illegaler Handel mit Antiquitäten, für die es in gewissen Ländern keine Exportlizenzen gab, etwa in Griechenland. Besonders gute Stücke wurden natürlich zu hohen Preisen gehandelt. Ardalan hatte Kelly höflich zugehört, ihm gedankt und noch die Warnung hinzugefügt, daß der Syrer vielleicht später mit einem viel verlockenderen Angebot wiederkommen würde. Daß beide Männer sich nach Homsis Besuch von der Gesellschaft abgesondert hatten, war ihm natürlich aufgefallen. Und als Logan zurückkehrte, sah er nicht aus wie jemand, dem gerade ein geschmuggeltes Manuskript offeriert worden war. James Kellys Hand zitterte beim Abschied. Angst bemerkte Ardalan stets sofort, und die Augen Logans und Kellys spiegelten dieses Gefühl wieder. Er trank seinen Whisky zu Ende. Das Puzzle fügte sich langsam zusammen. Ein Hauptstück war der Syrer. Das zweite – zur Lösung genauso wichtig – Logan Field.
    ***

    »Schatz«, sagte Janet, »kommst du nicht mit rauf?«
    Logan hatte sie zum Hotel zurückgefahren und war bis zum Lift mitgegangen. Zu ihrer Überraschung küßte er sie dort nur kurz auf die Wange. Während der zweiten Hälfte des Abends hatte er sich nicht gerade von der besten Laune gezeigt. Da sie ihn so gut kannte, war ihr der gezwungene Ton bei seinem freundschaftlichen Gekabbel mit dem Minister aufgefallen.
    »Nein, heute nicht«, wich er aus. »Ich bin zu müde.«
    Das rote Lichtsignal zeigte das Näher kommen des Liftes an. »Stimmt irgendwas nicht? Du bist so komisch.« Sie legte ihm die Hand auf den Ärmel.
    »Doch, doch, alles in Ordnung«, sagte Logan. »Ich rufe dich morgen vor dem Büro noch an.«
    Die Türen glitten zur Seite, sie betrat den Lift; er hatte sich schon umgewandt und war gegangen, ehe die Türen sich wieder schlossen.
    Eileen war nie daheim angekommen. Ihr Vater hatte nur kurz und barsch mit Logan gesprochen. Am liebsten hätte er den alten Nassauer angebrüllt, daß seine Tochter verschwunden sei und sich wahrscheinlich in großer Gefahr befinde. Ihre Abwesenheit schien den alten Herrn gar nicht zu beunruhigen. Vermutlich war er viel zu sehr damit beschäftigt, seine Enkelin zu verwöhnen, dachte Logan wütend. Er hatte einfach wieder aufgelegt. Logan vermied es, Kelly nach dem Gespräch anzusehen. Die Hoffnung war schwach genug gewesen, aber bis er selbst zum Hörer gegriffen hatte, um mit seinem Schwiegervater zu reden, wollte er sich nicht eingestehen, wie sehr er sich an diese Hoffnung geklammert hatte.
    »Sie ist nicht da«, war alles, was James sagte, als er ihm den Hörer reichte.
    Logan fuhr durch die leeren Straßen Teherans heim. Die zweite Hälfte der Party erinnerte ihn an den klassischen Alptraum, im dem der Träumer sich von allem ringsum isoliert fühlte. Der Abend hatte mit Janet im Bett begonnen. Ganz optimistisch war er zur Party erschienen. Sein persönliches Leben war aufregend, und die Schwierigkeiten mit Imshan ließen sich wahrscheinlich durch einen Pakt mit den Japanern überwinden. Nie war er sich seiner Zukunft so sicher gewesen als bei der Ankunft in Kellys Haus. Während der Heimfahrt hatte er jedoch unentwegt Eileens Bild vor Augen. Das konnte doch nicht wahr sein! Sie konnte doch nicht in irgendeinen finsteren Raum eingesperrt sein! Auf Gnade und Ungnade Fanatikern ausgeliefert, die sie ohne

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