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Bitteres Geheimnis

Bitteres Geheimnis

Titel: Bitteres Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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    »Ja, Daddy?«
    »Mary, kannst du mich nicht ansehen?«
    Sie zögerte einen Moment, dann drehte sie den Kopf und sah ihm ins Gesicht.
    »Es tut mir so leid, Kätzchen«, sagte er.
    »Mir auch, Daddy.«
    »Mary.« Ted war sichtlich verlegen. »Mary, ich -«
    Sie sah ihn ruhig an. »Daddy, ich weiß nicht, warum ich es getan habe. Ich - ich hab's einfach getan.«
    »Du hast uns schreckliche Angst gemacht.« Er hätte so gern ihre Hand gehalten. »Mary - Kind, warum bist du nicht zu uns gekommen? Wir sind doch deine Eltern. Du kannst immer zu uns kommen.«
    Ihre Augen waren stumpf und leblos.
    »Ich danke Gott«, flüsterte er, »daß ich rechtzeitig nach Hause gekommen bin.«
    Sie drehte den Kopf zur Seite. In die Stille des Zimmers dran gen die alltäglichen Geräusche des Krankenhauses. Eilige Schritte im Korridor, das Klappern eines Wagens, der vorbeigeschoben wurde; die Stimme des Lautsprechers, über den einer der Ärzte ausgerufen wurde.
    Dann klopfte es. Mary stockte das Herz. Wenn es Mike ist, werde ich - Germaine schaute zur Tür herein. »Mary?«
    Ted sprang auf. »Dr. Wade hat jeden Besuch verboten.«
    »Ja, ich weiß, Mr. McFarland.« Germaine kam ins Zimmer und schloß die Tür hinter sich. »Ich hab gesagt, ich wäre Marys Schwester. Mary? Ist es dir lieber, wenn ich wieder gehe?«
    »Mary ist wirklich nicht in der Verfassung«
    »Ach, Daddy, laß doch. Ich bin froh, daß Germaine gekommen ist.«
    Germaine kam ans Bett, sah mit einem Blick die bandagierten Hände. Sie legte ihre Tasche auf einen Stuhl und setzte sich zu Mary aufs Bett.
    »Du warst heute morgen nicht an der Fahnenstange.«
    Mary lächelte schwach. »Ich hatte was anderes zu tun.«
    »Ja, das seh ich. Ich hab bei euch zu Hause angerufen, und Amy sagte, du hättest Blindarmentzündung, und dein Vater hätte dich ins Encino Krankenhaus gefahren.« Germaine lächelte. »Ich sehe man hat dir den Blinddarm rausgenommen.«
    Mary hob die Arme. »Beide.«
    »Ach, Mensch, Mary ...«
    Ted ging ein paar Schritte vom Bett weg und sah ungläubig, wie seine Tochter in Gegenwart der Freundin lebendig wurde.
    »Hast du's kurz nach meinem Anruf getan, Mary?«
    »So ungefähr, ja.«
    »Ach, Mann, warum hast du nichts gesagt? lch hab gleich gefunden, daß du komisch klingst. Warum hast du nicht mit mir geredet, Mary? Ich bin doch deine beste Freundin.«
    »Ich konnte nicht. Es ist alles so schwierig. Ich meine, warum ich es getan habe. Du weißt ja nicht, was -«
    Sie begann zu weinen. Impulsiv neigte sich Germaine zu ihr hinunter und drückte ihre Wange an Marys. Ted wäre am liebsten dazwischengefahren, aber er hielt sich zurück. Bekümmert sah er zu, wie Mary, die ihm gegenüber so verschlossen, geblieben war, der Freundin die Arme um den Hals legte. Er hörte sie leise miteinander sprechen, wobei Germaine zart Marys Stirn streichelte und ihre Wange küßte.
    Nach einer Weile richtete sich Germaine auf, warf das lange Haar zurück und wischte sich die Tränen vom Gesicht.
    » Du hättest es mir doch sagen können, Mary. Du weißt, daß du mit mir über alles reden kannst. Ich hätte dir das schon aus geredet. Nichts ist so schlimm, daß man deswegen gleich Schluß machen muß.«
    »Ich weiß ja ... Ich versteh selbst nicht, warum ich dir nichts gesagt habe. lch glaube, ich hatte einfach das Gefühl, daß die ganze Welt gegen mich war.«
    Ted schluckte seinen Schmerz hinunter.
    »Sie glauben mir alle nicht«, fuhr Mary fort. »Da dachte ich wohl, du würdest mir auch nicht glauben. Ich meine, was bedeutet schon mein Wort gegen das von zwei Ärzten.«
    Germaine schwieg einen Moment nachdenklich. Dann sagte sie: »Ich kann nicht behaupten, daß ich das Ganze verstehe, Mary, aber wer bin ich schon, daß ich sagen kann, was wahr ist und was nicht? Wenn du das glaubst, was du sagst, dann gilt es eben. Dann muß ich es auch glauben.«
    Mary lächelte dankbar und berührte mit der verbundenen Hand Germaines Wange. Ehe sie etwas sagen konnte, klopfte es wieder an der Tür.
    »Herrgott noch mal«, brummte Ted und ging hin, um aufzumachen. Als er Pater Crispin sah, trat er sofort zur Seite und hielt die Tür auf.
    »Guten Morgen., Mr. McFarland.«
    »Guten Morgen, Pater.«
    Die Tür fiel langsam zu, während Pater Crispin, gefolgt von Ted, zum Bett trat. »Guten Morgen, Mary.«
    Sie schien sich in die Kissen zurückzuziehen. »Guten Morgen, Pater.«
    »Danke, daß Sie gekommen sind«, murmelte Ted. Er blickte zu Lucille hinüber. Sie schien die Ankunft des

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