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Bittersuess

Bittersuess

Titel: Bittersuess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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leicht in verschiedenen Tönen von violett schimmert.
    „Hallo Stella.“
    Nicolas strahlt mich entwaffnend an und mein Herz macht vor Freude einen großen Hüpfer. Natürlich weiß ich, dass das albern ist, aber es ist so.
    „Hallo“, lächele ich ihm scheu zu.
    „Ich hab… also… es war nicht so einfach… und…“, er kratzt sich wieder am Hinterkopf und ich werde immer neugieriger, was er wohl hat. Dann reicht er mir einfach wortlos eine Tüte. „Guck selbst nach…“
    Ich werfe einen Blick hinein und staune. Er hat mir tatsächlich Tampons gekauft – und Binden. Ich bin sprachlos und schaue ihn verdattert an.
    „Da… danke“, stammele ich und hole die Artikel heraus. Ich spüre, dass ich rot werde, das ist mir so unangenehm, und trotzdem bin ich irgendwie ganz gerührt.
    ‚Was gibt es auch Romantischeres, als von einem Mann Tampons zu bekommen?’
    „Also… da gab es so viele Sorten und… Größen…“, Nicolas schaut mich jetzt ganz verzweifelt an. „Ich hab jetzt… also ich dachte, ich nehme mal die, wo ‚normal’ draufsteht…“, räuspert er sich.
    „Das war genau richtig“, mittlerweile hab ich bestimmt einen knallroten Kopf.
    „Gott sei Dank“, er atmet tief durch. „Ich konnte ja schlecht jemanden fragen, die hätten sich doch bloß alle gewundert…“
    „Danke nochmals“, ich stehe auf und überlege, ob ich ihm ein Küsschen geben soll, aber das traue ich mich nicht.
    Schnell gehe ich ins Bad, als ich wieder herauskomme hat er etwas zu Essen vorbereitet. Mittlerweile scheint das ein richtiges Ritual zu werden. Gerne würde ich mich auch mal bei ihm revanchieren, aber ich weiß, dass das wohl nie passieren wird.

    Er strahlt mich an, als ich zurückkomme. „Ich hoffe, du magst das hier“, sagt er sofort.
    Ich schaue auf die kleinen Schüsseln und die Teller, die er auf der Picknickdecke drapiert hat. Und sogar das Bett ist frisch bezogen.
    „Ich hab das andere Bettlaken ausgewaschen und im Bad über die Duschabtrennung gehängt. Es ist aber noch nicht ganz trocken“, meine Stimme ist heiser, noch immer ist mir die Sache ungemein peinlich.
    „Alles klar“, zwinkert er mir zu.
    Es ist Obstsalat da und kleine Würstchen, außerdem frisches Brot. Ich merke, wie ich wieder Hunger kriege und wenn ich meine Tage habe, könnte ich eh eine Kuh verschlingen.
    Beherzt häufe ich mir einen Teller voll und bemerke dann erst, wie er mich lächelnd mustert.
    „Ähm, also… ich hab zur Zeit eine Phase, wo ich viel Hunger habe“, rechtfertige ich mich.
    „Und ich bin sehr froh darüber“, grinst er.

    Wir räumen das Geschirr gemeinsam in seinen Korb, ich freue mich, als ich feststelle, dass er noch keine Anstalten macht, zu gehen.
    „Hast du was dagegen, wenn ich noch ein bisschen bleibe?“, fragt er mich dann auch und wirkt sogar richtig scheu.
    „In keinster Weise .“
    „Erzähl mir was über dein Studium“, bittet er mich. Er macht es sich im Bett gemütlich und ich setze mich neben ihn. Es wundert mich nicht, dass er über mein Studium Bescheid weiß, das steht ja auch in fast jedem Zeitungsartikel über mich und über die Millionärstochter Stella Reimann lässt es sich leicht recherchieren. Kurz legt sich ein dunkler Schatten über meine Stimmung, doch den versuche ich zu verdrängen.
    „Da gibt es nichts Interessantes zu erzählen, ich studiere BWL und möchte später mal in die Firma meines Vaters einsteigen“, erzähle ich ihm. Doch dann stutze ich und werde wehmütig. „Zumindest war dies so angedacht, aber jetzt… also… wer weiß…“, füge ich leise hinzu.
    Nicolas legt einen Arm um mich und zieht mich zu sich heran. „Das wird auch so geschehen“, versucht er mich zu beruhigen, aber ich lächele nur bitter.
    „Das kann man wohl jetzt nicht mehr sagen“, flüstere ich heiser.
    Er antwortet darauf nicht mehr, was soll er auch sagen? Irgendwelche Versprechungen machen, von denen er nicht weiß, ob er sie halten kann?
    „Hast du eine Wohnung? Lebst du alleine?“, wechsle ich dann das Thema. Ob die Frage zu indiskret ist? Vielleicht hat er ja eine Freundin? Darüber hab ich noch gar nicht nachgedacht und so wie er aussieht, ist das ja nicht gerade unwahrscheinlich. Oder einen Freund?
    Ohgottohgottohgott - daran will ich gar nicht denken!
    „Ja, ich hab ein Mini-Appartement mit fünfundzwanzig Quadratmetern. Da ist nicht viel Platz für eine zweite Person“, lacht er leise auf. Er wirkt ebenfalls erleichtert über den Themenwechsel. „Und es gibt

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