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Bittersuess

Bittersuess

Titel: Bittersuess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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Nähe körperliche Reaktionen in mir hervorruft in einer Heftigkeit, wie es noch bei keinem Mann vor ihm war.
    Es kann nur an der Situation liegen – eine andere Erklärung gibt es dafür nicht. Meine Nerven sind überreizt, meine Wahrnehmung dadurch vielleicht verändert. Und bei ihm wird es ganz bestimmt genauso sein.

    Am Abend kommt niemand vorbei. Nicolas nicht und die beiden anderen auch nicht. Ich bin ratlos – und auch enttäuscht. Also natürlich nur, was Nicolas’ Fernbleiben angeht. Wieder kommt mir das veränderte Verhalten von Kevin und seinem Kumpel gestern Abend in den Sinn. Sie wirkten doch angespannt, vielleicht ist das ein Zeichen dafür, dass sie in der Klemme stecken.
    Gott sei Dank bin ich nicht gefesselt und kann an den Korb mit den Resten vom Frühstück kommen.
    Als ob essen jetzt meine größte Sorge wäre… Ich schüttele wieder den Kopf über mich. Aber andererseits hab ich ja gerade auch nichts Besseres zu tun. Doch viel runter bekomme ich nicht.
    Es ist etwas im Gange, ich spüre das ganz genau. Nicolas hatte vorgehabt zu kommen, es muss also etwas dazwischen gekommen sein. Ich bin sicher… Nur was?

    Ich drehe hier fast durch. Die ganze Nacht ist vergangen, ohne dass Nicolas da gewesen wäre. Und auch jetzt ist noch niemand hier, dabei müsste es doch fast Mittag sein.
    Die Sekunden kriechen nur so, ich werde immer unruhiger und laufe mittlerweile nervös in meinem kleinen Gefängnis auf und ab. Sind sie vielleicht geschnappt worden? Was dann?
    Vielleicht sagt keiner von denen, wo ich bin und ich werde hier vergessen? Schweiß rinnt mir aus den Poren und mein Herz rast.
    Aber Nicolas würde das nicht zulassen, oder? Er würde mein Versteck preisgeben, er wird mich nicht hängen lassen.
    Aber kann ich da wirklich sicher sein? Immerhin ist er ein Krimineller, auch wenn er da mehr oder weniger unglücklich reingestolpert ist.
    ‚ Nein – er ist kein Krimineller’ , berichtige ich mich. Jedenfalls nicht so, wie ich diesen Begriff für mich definiere.
    Nicolas wird etwas tun, damit ich hier rauskomme, sollte er selbst dazu nicht mehr in der Lage sein.

    Die Dämmerung setzt wieder ein und ich werde immer panischer. Wo ist er bloß? Ich habe Angst, ich habe eine verdammte Angst. Mittlerweile wünsche ich mir sogar, dass Kevin oder der kleine Dicke kommen, nur damit ich weiß, woran ich bin.
    Ich wage es kaum noch zu atmen, lausche auf jedes kleine Geräusch.
    Ich bin kurz davor, hysterisch zu werden.

    War da nicht was? Ich stutze. Doch – ganz sicher. Ich höre ein Motorengeräusch, ein Auto kommt.
    Mein Herz beschleunigt noch einmal seine Schlagfrequenz. Wer ist das? Und was wird jetzt geschehen?
    Ich gehe zurück zum Bett und setze mich darauf. Falls es die beiden anderen sind, will ich sie nicht unnötig verärgern.
    Die Türe öffnet sich und komme fast um vor Spannung.

    „Nicolas!“, rufe ich erleichtert auf, als ich ihn sehe. Ich springe auf und fliege in seine Arme.
    „Wo warst du? Ist etwas passiert?“, sprudelt es aus mir heraus.
    „Stella, hör mir zu“, er schiebt mich sanft von sich. Erst jetzt bemerke ich, dass er einen Rucksack dabeihat.
    „Ich hab dir was zum Anziehen mitgebracht und Schuhe. Bitte ziehe dich rasch um, okay?“, er schaut mich bittend an.
    „Was ist denn los?“, frage ich ihn verblüfft.
    „Du musst weg hier und das so schnell wie möglich“, sagt er hastig.
    Mein Herz überschlägt sich fast. „Bringst… bringst du mich woanders hin?“, frage ich ihn ängstlich.
    Er schüttelt den Kopf. „Nein, Stella. Es ist vorbei. Ich bringe dich an eine Stelle, von der aus du zurückkannst“, erklärte er mir und sieht verbissen auf den Boden.
    „Zurück?“, meine Stimme ist ganz heiser.
    „Ja – und bitte beeil dich, okay?“, wiederholt er, jetzt fange ich seinen Blick auf. Er wirkt müde – und traurig irgendwie. Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein.

    ‚Ich komme frei’ , die Gedanken hämmern in meinem Kopf, als ich mich im Bad umziehe. Die Jeans ist mir ein wenig zu weit, aber das ist nicht schlimm und die Schuhe könnten eine Nummer kleiner sein, doch besser so, als wenn sie drücken würden. Und auch das ist im Grunde total egal.
    Ich müsste eigentlich jubeln, oder? Doch ich kann es nicht. Ein merkwürdiges Gefühl breitet sich in mir aus. Ich habe Angst vor dem, was jetzt kommt. Vielleicht ist es auch ein gefährliches Unterfangen, was Nicolas da vorhat. Wissen die anderen überhaupt davon? Kann es lebensbedrohlich

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