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Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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waren, doch da streckte er bereits wieder seinen Kopf herein. Dann trat er durch die nun wieder fest werdende Wand und ging vor uns in die Hocke.
    »Nicht schlecht, alter Knabe, darauf war ich nicht gefasst.« Er grinste breit. »Aber jetzt, wo wir schon so nett beisammen sind – und unser hochgeschätzter Herr und Meister uns nicht hören kann –, hätte ich doch gerne ein Wörtchen mit dir geredet. Ich hätte da einen Vorschlag, die Sidhe betreffend.«
    »Nicht jetzt, Maxim«, knurrte Malik. Er senkte seinen Blick auf unsere ineinander verwobenen Hände. » Genevieve, gib mir bitte meinen Ring zurück «, befahl er mir telepathisch.
    Ich schaute ihn stirnrunzelnd an. »Königliche Hoheit« hatte die Grinsekatze gesagt, und »Herr und Meister«… Das hieß doch wohl … Autarch . Eine jäh aufsteigende Panik schloss sich wie ein Würgegriff um meinen Hals. Ich packte Maliks Arm. »Was hat das mit dem Autarchen zu tun?«
    »Na was wohl?«, höhnte besagte Grinsekatze. »Der Türke hier ist der neueste Oligarch seiner Königlichen Hoheit … oder sollte ich besser sagen, ›Spielzeug‹?« Maxim rieb sich genüsslich die Hände. »Geht jetzt seit – fünf Monaten, stimmt’s? Sag, dreht dich der kleine Scheißkerl noch immer durch den Fleischwolf, oder stopft er dich schon in die Pelle?« Maxim warf mir einen schlauen Blick zu. »Wir Übrigen genießen den unerwarteten Urlaub in vollen Zügen.«
    Ich schaute Malik entsetzt an. »Was, zum Teufel, soll das heißen?«
    » Kein Grund zur Angst, Genevieve «, erklang Maliks Stimme beschwichtigend in meinem Bewusstsein. Er unterstrich seine Äußerung mit einem Mesmer -Stoß, der mich eigentlich hätte beruhigen sollen, aber eher das Gegenteil bewirkte. » Dir wird nichts geschehen. Und jetzt musst du gehen. « Er zog mir den Ring vom Finger …
    Und ich erwachte in meiner Zelle. Ängstlich starrte ich zur weiß getünchten Decke hinauf. Mein Hals und mein Magen waren wie zugeschnürt. Ich hatte Angst. Um mich und um Malik.
    Blondie – Maxim – hatte gesagt, dass Malik das neue Folterspielzeug des Autarchen sei. Malik hatte ganz normal ausgesehen. Aber das Ganze war ein Traum gewesen. Und Träume können täuschen.
    Kacke. Ich wusste ja, dass Malik Londons neuer Oligarch war. Und als Oligarch musste er natürlich einen Treueeid auf den Autarchen ablegen. Über die Konsequenzen für Malik hatte ich mir – zweifellos dank der Tricks, die er mit meinem Verstand gespielt hatte – noch gar keine Gedanken gemacht. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich der Grund dafür war, dass er dieses Amt überhaupt übernommen hatte. Ich hatte ihn nach den Ereignissen von Halloween letztes Jahr gebeten, seinen Schutz auf alle Londoner Fae auszuweiten, jedenfalls so lange, bis Clíonas Galgenfrist ablief. Er hatte zugesagt. Aber dieser Schutz war wertlos, solange der Autarch nur mit seinen psychopathischen Fingern schnippen musste, um Malik dazu zu bringen, durch die Reifen zu hüpfen, die er ihm hinhielt.
    Warum hatte sich Malik in so eine Situation manövriert? Es erschien mir ausgesprochen dumm.
    Aber Malik war alles andere als dumm.
    Was, zum Teufel, heckte der wunderschöne, machiavellische Vampir also aus?
    Ich setzte mich in meinem raschelnden weißen Papieroverall auf und schaute mir mein linkes Handgelenk an. Das magische Armband war zwar noch da, verschwand aber bereits wieder in meinem Handgelenk. In ein paar Stunden würde es nicht mehr zu sehen sein.
    Maliks Ring war nicht mehr da.
    Hm. Jetzt musste ich es wohl auf die gute alte Art anstellen, wenn ich mit ihm reden wollte: Ich musste ihn selbst aufsuchen. Das hieß, sobald man mich aus dem Kittchen entließ.

justify
    11. K apitel
    H ier, Genny, da hast du deine Sachen.« Hugh schob einen braunen Briefumschlag über den Tresen. Auf seinem kantigen Gesicht lag ein zutiefst besorgter Ausdruck. Wir befanden uns in dem klaustrophobisch kleinen Entlassungsbereich von Old Scotland Yard, den ich noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Und nie wieder bekommen wollte.
    »Danke.« Ich nahm den Umschlag und kippte den Inhalt auf den Tresen: mein Handy, mein Spellcrackers-Ausweis, Geldbeutel, Armbanduhr und Graces goldenes Medaillon. Ich griff sogleich zu der Kette – und ein Gefühl der Unruhe und Nervosität, das mir bis jetzt gar nicht bewusst gewesen war, löste sich auf. Ich hängte mir den Anhänger wieder um. Seltsam, dass ich ihn in Maliks Traumlandschaft angehabt hatte, in Wirklichkeit, in der Zelle also, aber nicht. Ich zuckte

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