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Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic

Titel: Bittersüße Nacht - McLeod, S: Bittersüße Nacht - The Bitter Seed of Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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Moment am wichtigsten, nicht, wessen Blut ich trank. »Und was jetzt?«
    »Jetzt sollte Darius von dir trinken«, sagte Malik mit deutlichem Missbehagen. »In Maßen«, fügte er warnend hinzu.
    »Also gut, dann los.« Darius kam vorsichtig hinter seiner weißen Wand hervor und beugte unseren Körper gierig über meinen Hals. Vom Handgelenk , sagte ich streng. Ein wenig enttäuscht hob er/ich meine schlaffe Hand hoch und schnüffelte an meinem Puls. Unser Magen knurrte vernehmlich, der süße Honigduft meines Bluts war unwiderstehlich, wir bissen zu.
    Dickes, herrliches Blut schoss uns in den Mund.
    Kalt, so eisig kalt … jeder Schlag meines Herzens tat weh. Es fühlte sich an, als würde eine Eisenfaust mein Herz umklammern und rhythmisch zudrücken – Pause, drücken, Pause, drücken. Ich schrie auf, die Schmerzen waren unerträglich …
    » Trink, Genevieve «, hörte ich Maliks Stimme in meinem Geist. Mad Max’s saures, metallisch riechendes Blut benetzte meine Lippen. Ich machte den Mund auf und ließ es mir durch die Kehle rinnen, schluckte es gewaltsam hinunter.
    Er schaute dem kleinen Jungen zu, der quietschend vor Freude die Rutsche hinabglitt. Das Flutlicht tauchte den Spielplatz in einen hellen Schein, der die Nacht an die Außenränder verbannte und die blonden Locken des Jungen silbern glänzen ließ. Er wollte ihn hochheben und im Kreis herumwirbeln, wollte ihm sagen, dass er fliegen könne. Dass er ihn liebte. Sein alter Herr hatte dasselbe getan, als er so alt gewesen war wie der Junge jetzt. Eine kostbare kleine Erinnerung in einem von Angst beherrschten Dasein. Aber er behielt dieses Bedürfnis für sich, behielt es im Herzen. Sie würde es ohnehin nicht zulassen. Fünf Jahre waren seit der Geburt des Jungen vergangen, bevor ihm das Miststück erlaubt hatte, ihn wenigstens einmal kurz aus der Ferne zu betrachten. Nein, er würde ihr nicht zeigen, wonach er sich sehnte, was ihm schier das Herz zerriss, diesen Gefallen würde er ihr nicht tun.

justify
    26. K apitel
    I ch erwachte schlagartig und war mir sogleich meiner Umgebung bewusst: Ich lag in meinem eigenen Bett, in meinem eigenen Schlafanzug, unter meiner eigenen Bettdecke. Malik war bei mir. Der Mond schien zum Fenster herein und tauchte die Ecken in Schatten. Schrank und Kommode sahen aus wie bleiche Wachposten, die weißen Wände besaßen einen grauen Schimmer, ebenso grau wie der Nebel in meinem Geist. Ich versuchte angestrengt, diesen Nebel zu durchdringen, und allmählich tauchten Erinnerungen an das Geschehene in Bruchstücken vor mir auf: das Brummen eines Autos, der warme Strahl einer Dusche. Und Malik, der sich liebevoll um mich kümmerte.
    Vorsichtig betastete ich meinen Bauch. Tavishs Handabdruck war noch da, ich spürte, wie mich dessen Magie kribbelnd durchlief, meine Verletzungen schienen dagegen verheilt zu sein.
    »Ich habe die Stange entfernt, Genevieve«, sagte Malik leise. Seine Worte wurden von einem Mesmer -Stoß begleitet, und eine tiefe Ruhe breitete sich in mir aus.
    »Danke«, flüsterte ich aus tiefstem Herzen.
    Er zog sein Mesmer aus meinem Geist zurück. Ich wandte den Kopf und schaute ihn an.
    Er lag auf der Seite, den Kopf in die Hand gestützt, und blickte mich mit seinen rätselhaften schwarzen Augen an. Der winzige schwarze Onyx in seinem linken Ohrläppchen glitzerte im Mondlicht. Der bleiche Schein küsste seine nackte weiße Schulter, kroch über seinen langen, muskulösen Arm und endete schließlich bei seiner Hand, die auf seinem lederumhüllten Oberschenkel ruhte. Seine nackte Brust blieb im Dunkeln. Ein Teil von mir – der leidenschaftliche, lustvolle Teil – war enttäuscht, ja frustriert zu sehen, dass er seine Hose noch anhatte. Der andere Teil war wachsam, aber fasziniert.
    Ich drehte mich auf die Seite, stützte ebenfalls den Kopf in die Hand und setzte eine interessierte Miene auf. »Werde ich jetzt möglicherweise gleich verführt, oder empfange ich hier die falsche Botschaft?«
    Seine Augen blitzten belustigt. »Du hast noch immer beklagenswert wenige Möbel, Genevieve. Ich sehe keinen Grund, auf dem Boden herumzusitzen, wenn ein bequemes Bett da ist.«
    Mist. Ich hatte tatsächlich die falsche Botschaft empfangen. »Okay«, sagte ich langsam, »du hast’s dir also bloß ein bisschen bequem gemacht.«
    »Außerdem«, fuhr er mit einem leisen Lächeln fort, »scheint in deinem Wohnzimmer ein Dryaden-Baum zu wachsen.«
    Sylvia! Ups, die hatte ich ja ganz vergessen. »Bin gleich wieder da«,

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