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Bittersuesser Verrat

Bittersuesser Verrat

Titel: Bittersuesser Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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Gold, ließ seine blasse Haut schimmern wie ein Mondstein, machte ihn zu etwas Exotischem, Fabelhaftem und Unnahbarem - und gleichzeitig zu etwas, was man sehnsüchtig berühren wollte.
    Jemand glitt auf den Stuhl neben Claire. Eve. Sie hatte ihr bestes, überwiegend rückenfreies schwarzes Samtkleid an. Ihr Haar war zu einem schicken glänzend schwarzen Turm hochgesteckt, und als sie die Beine übereinanderschlug, enthüllte der Schlitz in ihrem Kleid meterweise Bein sowie Stilettoabsätze.
    Sie war außer Atem.
    »Oh Gott, ich dachte schon, ich würde es nie schaffen«, flüsterte sie Claire zu und ließ einen schwarzen Seidenfächer aufschnappen, mit dem sie sich kühle Luft zufächerte. »Das ist mein Freund, weißt du?«
    »Ich weiß«, sagte Claire. Sie hatte sich vorgenommen, nicht mit Eve zu sprechen, aber nach nur zwei Sätzen lächelte sie unwillkürlich. Es war einfach so schön, ihre Freude zu teilen. »Ich glaube, er ist ganz okay.«
    Eve schlug mit dem zusammengeklappten Fächer nach ihr.
    »Sei bloß still. Mein Freund ist ein Rock- Gott , Baby.«
    Und das bewies Michael Glass dem ganzen Saal schon mit den ersten Noten seines Songs.
    ***
    Das Konzert war großartig und die anschließende Party war überwältigend, vor allem deshalb, weil Claire gar nicht gewusst hatte, dass es eine geben würde. Außerdem war sie nicht darauf vorbereitet gewesen, von ein paar Hundert Fremden angestarrt zu werden, die sich drängten, um zu Michael zu gelangen, und sich fragten, was an ihr so Besonderes war, dass sie hinter dem Autogrammtisch stand und nicht davor. Michael hatte kaum Zeit gehabt, Hi zu sagen, seit er von der Bühne gekommen war. Er wurde von allen Seiten belagert und nicht einmal Eve, die wie ein Filmstar aussah, konnte ein paar persönliche Worte mit ihm wechseln, während er von Fans umringt war. Von Kim war keine Spur zu sehen. Die Vamps legten keinen Wert darauf, sich unter die Menge zu mischen, aber jeder, der das Gebäude verließ, blieb stehen und nickte Michael zu. Claire vermutete, dass das ihre Art von Standing Ovations war.
    Als die Zahl der Autogrammjäger schließlich kleiner wurde, waren nur noch wenige Leute übrig. Einer davon war Pennywell, der dreißig Meter entfernt an einer Marmorsäule lehnte und gelangweilt, aber unzerstörbar aussah, als könnte er, wenn nötig, noch zehntausend Jahre warten, ohne sich die Unterwäsche zu wechseln. Kim war auch da, sie war in ein angeregtes Gespräch mit ein paar TPU-Typen verwickelt, die in Claires Augen wie Studenten der freien Künste aussahen. Kim warf immer wieder Blicke zu der kleinen Gruppe hinüber und Claire nahm an, dass sie ihre Warteschleifen-Jungs jeden Augenblick abservieren und schnurstracks auf Shane zusteuern würde.
    Die letzte Person war ein Mensch - ein älterer Typ in schwarzer Lederjacke und Jeans -, der, wenn man das so sagen konnte, irgendwie wie ein taffer Geschäftsmann aussah. Er hatte fantastisches Haar und ein freundliches, ebenmäßiges Lächeln, das strahlend weiße Zähne entblößte, wie die Leute im Fernsehen. Und er war sonnengebräunt.
    »Michael, großartige Show«, sagte der Mann und beugte sich vor, um Michael die Hand zu schütteln. »Im Ernst, das war etwas ganz Besonderes. Ich heiße Harry Sloan, meine Tochter Hillary ist hier auf der Schule. Sie wollte, dass ich herkomme und mir dich mal anschaue, und ich muss sagen, ich bin sehr beeindruckt.«
    »Danke«, sagte Michael. Er sah ein wenig müde aus, nicht mehr wie der mächtige Gott an der Gitarre, der er auf der Bühne gewesen war, und wollte es wahrscheinlich einfach nur hinter sich haben und nach Hause gehen. »Das weiß ich sehr zu schätzen, Mr Sloan.«
    Mr Sloan zog eine Visitenkarte heraus, die er über den Tisch auf Michaels Hand zuschob. »Ja, die Sache ist die. Ich glaube, du hast echt Potenzial, Michael. Ich arbeite für eine bedeutende Plattenfirma und ich möchte gerne eine Demo-CD mit zurücknehmen.«
    Einen Moment lang starrten ihn alle an, dann brachte Michael verständnislos hervor: »Demo-CD?«
    »Hast du keine?«
    »Nein. Ich war...« Michael wusste nicht, wie er den Satz beenden sollte. »... beschäftigt.« Damit beschäftigt, umgebracht, in einen Geist und später in einen Vampir verwandelt zu werden. Kriege zu führen. Und so weiter.
    »Du musst echt ins Studio, Mann, aber sofort. Ich werde alles arrangieren - ich kenn da eine gute Adresse in Dallas. Ich werde etwas für dich vereinbaren, wenn du mir deine Termine gibst. Aber ich will

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