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Bittersuesser Verrat

Bittersuesser Verrat

Titel: Bittersuesser Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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letzter sicherer Ort auf der Welt. Lass dich nicht täuschen - wir gehen vielleicht Kompromisse ein, aber wir sind territorial eingestellt. Kim hat den bedeutendsten Pakt von Morganville verletzt. Das kann sie nicht überleben.«
    »Sie hat es nicht allein getan, Sie haben es selbst gesagt. Es muss ein Vampir gewesen sein, der den Stadtrat verwanzt hat, ganz zu schweigen von Amelies Haus.«
    »Und wir werden ihn finden«, sagte Myrnin. »Und wir werden sie vernichten. Es gibt Gesetze in Morganville und Kim und dieser Vampir haben sie irreparabel gebrochen. Amelie darf davon nie erfahren. Ich fürchte mich vor ihrer Reaktion.«
    Das Ganze schien eine seltsame Wendung zu nehmen. »Warum? Wir werden sie fassen, nicht wahr? Wir haben das Video.«
    »Haben wir das?« Myrnin schaute auf die Reihe von Festplatten. »Du hast von über siebzig Kameras gesprochen, aber ich sehe nur ungefähr sechzig Festplatten. Was fehlt, Claire? Du kennst Amelie. Du weißt, dass ihre erste Sorge ihrem Volk gilt. Wenn sie glaubt, dass wir hier gefährdet sind, wird sie die Verluste beschränken.«
    »Verluste bezieht sich hier auf Menschenleben«, stellte Shane klar.
    »Sie würde uns eher verlagern und jeden Beweis, dass wir je hier waren, zerstören. Das war schon immer ihr letzter Ausweg. Ihr habt keine Ahnung, wie oft sie in letzter Zeit kurz davor war, das zu tun.«
    Claire schluckte. »Das dürfen wir nicht zulassen.«
    »Wir können sie nicht aufhalten«, sagte Myrnin. »Nicht einmal ich schaffe das. Aber was wir tun können, ist, die Beweise zu entfernen.«
    Er zerquetschte die Festplatte, die er in der Hand hielt, bis sie nur noch Schrott war, und ließ sie auf den Boden fallen, dann nahm er sich eine nach der anderen vor.
    Michael half Eve von ihrem Stuhl auf, schnappte ihn sich und ließ ihn in das Mischpult krachen. Er riss die Festplatte aus dem Videobearbeitungssystem und schmetterte sie gegen die Wand.
    Claire und Eve wichen zur Wand zurück und hielten sich an den Händen, während die beiden Vampire systematisch sämtliche Datenspeichermedien im Raum zerstörten. Es dauerte eine Weile, aber sie waren gründlich, und als das letzte bisschen Ausrüstung zu Kleinholz verarbeitet worden war, sagte Shane: »Irgendwie dachte ich, das würde sich besser anfühlen.«
    »Wir sind noch nicht fertig«, erklärte Myrnin. »Wir müssen jede einzelne Kamera finden und sie ebenfalls zerstören. Und wir müssen Kim finden und dazu zwingen, uns zu sagen, wer ihr geholfen hat. Da lass ich nicht mit mir diskutieren. Ein Vampirverräter ist viel zu gefährlich, als dass er weiterleben dürfte.«
    ***
    Kim hatte Protokoll geführt - ein Ausdruck davon lag in einer Kommodenschublade neben dem zerstörten Mischpult. Darin waren insgesamt vierundsiebzig Kameras aufgelistet, die in ganz Morganville verteilt waren. »Sie muss in der letzten Minute ein paar hinzugefügt haben. Das wird Stunden dauern«, sagte Eve. »Wir werden uns aufteilen müssen, jeder nimmt fünfzehn oder so. Myrnin und Michael, ihr übernehmt die Kameras in Vamptown. Claire, Shane, bitte. Bedient euch.«
    »Was ist mit Kim?«, fragte Claire, als sie die Seite mit den Orten an sich nahm. »Wir müssen sie finden.«
    »Ich werde Ada darum bitten, sie zu lokalisieren«, sagte Myrnin.
    »Kann sie so etwas?«, fragte Claire und blinzelte. »Klar, kann sie. Aber wird sie es auch tun?«
    »Möglicherweise. Wenn sie in guter Stimmung ist, was immer ungewiss ist, wie du weißt. Aber ich versichere dir, Ada nicht mehr böse auf dich, also mach dir deswegen keine Sorgen.« Myrnin sah auf eine glänzend goldene Taschenuhr - ein kompliziertes, drachenförmiges Ding - das er in seiner Westentasche aufbewahrte. »Vor Sonnenaufgang müssen wir uns wieder treffen. Wo?«
    »An irgendeinem verlassenen Ort«, sagte Claire. »Sosehr ich es auch hasse, wie wäre es mit German's Reifenfabrik? Ich möchte nicht, dass uns jemand belauscht.«
    »Paranoid, was?«, fragte Eve. »Ich auch. Ich werde nie wieder meine Kleider ausziehen, das schwör ich.«
    »German's ist gut«, befand Myrnin. »Du kennst die Portalfrequenz. Seid vor Sonnenaufgang dort und vermeidet, umgebracht zu werden, sofern das überhaupt möglich ist.«
    Er ging als Erster aus dem Studio in die Nacht hinaus. Michael nahm seinen Wagen und fuhr mit seiner Liste mit Kamerastandorten davon. In German's Reifenfabrik trat Myrnin durch den dunklen Clownsmund-Durchgang, um seine eigenen Dinge zu erledigen, und ließ Shane, Eve und Claire zurück,

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