Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bittersuesser Verrat

Bittersuesser Verrat

Titel: Bittersuesser Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
Vom Netzwerk:
drängte sich an ihm vorbei, um sich neben Kim zu kauern, die ihr Gesicht bedeckte und versuchte, sich zu einer Kugel zusammenzurollen. »Hey!«, sagte Eve und schüttelte sie heftig. »Kim, es reicht! Ich bin es, Eve! Sieh mich an!«
    Kim schrie und Claire hielt den Atem an bei dem Geräusch.
    Das waren echte Panik, Schmerz und Horror. Eve ließ von ihr ab und lehnte sich mit finsterem Gesicht an die nächste Wand.
    »Was ist mit ihr passiert?«, fragte Shane. Morley zuckte die Achseln.
    »Etwas Schlimmes«, sagte er. »Etwas, das bleibende Schäden hinterlassen hat, soweit ich das beurteilen kann. Sie ist jemandem begegnet, der ihre Initiative nicht so besonders gut aufgenommen hat.«
    »Du sagtest, ihr habt sie zu ihrem eigenen Schutz eingesperrt.«
    Er warf Claire ein finsteres Lächeln zu. »Betrachte es so, als würde man den Weinkeller abschließen. Das Mädchen ist immer noch ein guter Jahrgang und eine großartige Gesellschafterin.«
    Urgh. »Ich brauche sie«, sagte Claire. »Ich muss sie mitnehmen.«
    Morleys Vampireskorte schien von ihrer freundlichen Geste nicht besonders begeistert zu sein. »Sie hat keine Familie«, sagte Jacob. »Niemand wird sie vermissen. Niemand hat sich je um sie gekümmert.«
    »Wir schon.«
    »Um sie zu bestrafen! Das erledigen wir schon für euch.«
    Jetzt sah sogar Shane aus, als wäre ihm ein wenig übel. »Wir bestrafen sie auf unsere Art, besten Dank«, sagte er. »Wir Menschen, meine ich. Nicht ich persönlich.«
    Morleys Augen wurden schmal, aber er zuckte mit den Schultern, als wäre es ihm nicht so wichtig. »Nehmt sie mit«, sagte er. »Und nehmt die schwarzen Schachteln mit, die sie für so wichtig hielt. Nehmt alles und denk an dein Versprechen, Claire. Du hast einen Monat Zeit, um bei Amelie die Erlaubnis einzuholen, dass wir Morganville verlassen dürfen. Wenn du sie nicht bekommst, werde ich deinen Freunden einen Besuch abstatten.«
    Kim war zu verängstigt, um sich zu wehren, aber Shane schnürte ihr sicherheitshalber mit ein paar Stoffstreifen die Handgelenke und Fußknöchel zusammen, bevor er sie sich über die Schulter warf. Eve nahm den Karton mit den Festplatten und DVDs.
    Morley und seine Vampire blockierten den Weg.
    »Einen Monat«, sagte er. »Denk daran, was ich dir gesagt habe.«
    Dann machten sie ihnen Platz und die drei machten sich auf den Weg, Kim aus dem Tunnel zu bringen. Sie liefen auf das Licht zu, das am Ende des Tunnels schon zu sehen war.
    Doch dann stand plötzlich Ada genau im Übergang von Dunkel zu Hell, die Hände verschränkt, die Augen wie in Papier gebrannte Löcher.
    »Ich sehe, ihr habt sie gefunden«, sagte sie. »Gut. Ich will sie haben.«
    »Warum? Warum hast du uns dann zu ihr gebracht?«
    »Morley sollte euch umbringen. Aber so wie es aussieht, muss man heutzutage alles selbst machen.«
    Claire dämmerte es und eine Welle der Übelkeit schwappte über sie hinweg. »Du«, sagte sie. »Du hast alles über diese Kameras gewusst. Du hast es wahrscheinlich schon bei der ersten, die Kim installiert hat, herausgefunden.«
    Ada lächelte.
    »Du hast es zugelassen.«
    »Oh, nein«, sagte Ada. »Ich habe ihr geholfen. Das Mädchen hat mir versprochen, die Videoaufnahmen dafür zu verwenden, mir Amelie und Oliver vom Hals zu schaffen, deshalb habe ich ihr Zugang verschafft. Ich habe ihr geholfen, die Kameras aufzustellen. Aber sie hat gelogen. Sie ist eine Betrügerin. Eine Diebin.« Adas Bild verzerrte sich, für einen kurzen Moment flackerte ein Monster vor ihnen auf, dann erschien sie wieder in ihrer viktorianischen Verkleidung. »Sie wollte mich um meine Rache bringen und Morganville samt und sonders vernichten. Das werde ich nicht dulden. Anders als Morley und sein Gesindel kann ich nicht einfach von hier weggehen. Ich bin Morganville. Ich muss überleben.«
    »Du bist nicht Morganville«, sagte Claire. Kim, die über Shanes Schulter hing, hatte Ada entdeckt und schlug schreiend um sich. Shane konnte sie gerade so noch festhalten. »Du bist nur ein wissenschaftliches Projekt. Und obendrein noch eins, das nicht richtig funktioniert.«
    »Ich bin die Kraft, die diese Lüge von einer Stadt zusammenhält«, sagte Ada und glitt näher. So nah, dass Claire die eisige Kälte spürte, die durch ihre Bildprojektion entstand. »Ich bin sozusagen die Göttin von Morganville.«
    »Kleiner Tipp«, sagte Eve. »Es wird Zeit, mal die Religion zu wechseln.«
    Adas Bild verzerrte sich erneut und sie streckte die Hand aus. Claire unterdrückte den

Weitere Kostenlose Bücher