Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bittersuesser Verrat

Bittersuesser Verrat

Titel: Bittersuesser Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
Vom Netzwerk:
deiner Freunde verwirkt. Okay?« Als sie zögerte, entblößte er seine dreckigen Zähne. »Das ist eigentlich keine Frage. Und mir reißt gleich der Geduldsfaden. Er ist schon ganz fadenscheinig.«
    »Ja«, gab Claire von sich.
    Er spuckte auf seine Handfläche und streckte sie ihnen entgegen. Sie schauten ihn alle nur an. »Nun?«, sagte er auffordernd.
    »Die schüttle ich nicht«, sagte Shane. »Du hast gerade draufgespuckt.«
    »So werden Deals besiegelt...« Morley gab einen frustrierten Laut von sich und wischte sich die Hand an seinen schmutzigen Klamotten ab. »Vielleicht gilt das ja nicht mehr. So besser?«
    »Nicht wirklich«, sagte Shane.
    Claire trat vor und schüttelte Morleys Hand. Sie hatte schon Schlimmeres gemacht.
    Er drehte sich um, wobei sein schmutziger Regenmantel flatterte, und die anderen Vampire folgten ihm. Jacob Goldman blieb ein wenig zurück und starrte Claire an. Er sah unglücklich und gequält aus.
    »Ich hätte es nicht zugelassen«, sagte er. »Bei keinem von euch. Aber verstehst du, warum ich das tun muss? Für mich und meine Schwester?«
    »Ich verstehe es«, sagte Claire. Das tat sie eigentlich nicht, aber er schien sich dadurch besser zu fühlen.
    Claire, Eve und Shane hoben ihre Waffen auf und folgten ihnen in die Dunkelheit.
    ***
    Morleys Schlupfwinkel bestand aus einer Reihe von Räumen, die aussahen wie Kalksteinhöhlen, die zu richtigen Zimmern mit Türen und Fenstern ausgehöhlt worden waren - eine unterirdische Stadt. Nichts Raffiniertes, aber definitiv bewohnbar, wenn man lichtscheu war. Noch mehr Vampire waren da, die obdachlos waren und hier Unterschlupf gefunden hatten. Claire nahm an, dass viele von denen, die sich im Kampf zwischen Amelie und Bishop nicht für eine der beiden Seiten entschieden hatten, hierher geflohen waren und sich Morleys Gruppe angeschlossen hatten.
    »Sie sind also gar nicht obdachlos«, sagte sie. Morley schaute sich zu ihr um, während er die uralte, knarrende Tür zu einem der Zimmer öffnete. »Fließend Wasser wäre jedoch nicht schlecht.« Das Versteck stank nämlich erbärmlich. Ebenso wie die Vampire.
    »Wir sind in einer Zeit aufgewachsen, in der fließend Wasser noch Flüsse und Ströme bedeutete«, sagte er. »Wir haben uns mit modernem Luxus nie so richtig anfreunden können.«
    »Bäder zum Beispiel?«
    »Oh, wir hatten Bäder in den alten Tagen. Es waren öffentliche Dampfbäder und man holte sich dort Krankheiten.« Er stieß die Tür auf und zündete eine Reihe von Kerzen an, die auf einer Art Regal an der Seite des Raumes standen. Sie spendeten gerade so viel Licht, dass Claire das Gefühl hatte, ihre Taschenlampe ausschalten zu können. »Was du suchst, ist dort in der Schachtel.«
    Es war eine klapprig aussehende Kiste mit Griffen aus Seil. Darin lagen mehrere Festplatten - die, die im Radiosender gefehlt hatten - und ein paar DVDs. Eine trug ein Etikett, auf dem mit schwarzem Edding MICHAEL & EVE geschrieben war. Claire musste schlucken, als sie das sah. Hektisch sah sie die übrigen durch, aber sie fand keine, auf der SHANE & CLAIRE stand.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte Shane. »Die Beleuchtung war bei uns ohnehin nicht gut.«
    »Sehr witzig.«
    »Ich weiß.« Er legte den Arm um sie. »Ich weiß. Apropos witzig, wo ist Kim? Ich würde ihr gern mal sagen, wie sehr ich es zu schätzen weiß, dass sie Stars aus uns machen wollte.«
    Morley nickte. »Folgt mir.«
    Drei Türen weiter war eine sehr kleine Höhle - eher eine Zelle. Morley sah einen alten Ring mit uralten Schlüsseln durch, bis er den fand, der in das riesige, rostige Schloss passte. »Ich habe sie zu ihrer eigenen Sicherheit hier eingesperrt«, sagte er. »Gleich siehst du, warum.«
    Er machte die Tür auf. Abseits des einfallenden Lichtes kauerte Kim am Boden - aber nicht die Kim, die sie kannten. Das Gesicht war dasselbe, aber die Gothic-Bemalung war, abgesehen von dem gefärbten Haar, verschwunden. Sie war schmutzig, hatte verdreckte Kleider an und von ihrer Anti-Haltung war nichts mehr übrig geblieben.
    Claire hatte sich schon bereit gemacht, ihrem Ärger endlich Luft zu machen, aber das hier war nur... armselig. »Kim?« Keine Antwort. »Kim! Was habt ihr mit ihr gemacht?«
    »Nichts. Sie reagiert nicht auf ihren Namen«, sagte Morley. »Sieht aus, als hätte sie den Verstand verloren.«
    »So ein Quatsch«, fauchte Eve. »Sie ist Schauspielerin.«
    »Ich habe ein paar Proben gesehen«, antwortete Morley. »So gut ist sie auch wieder nicht.«
    Eve

Weitere Kostenlose Bücher