Bittersweet Moon 2
erzählt“, spricht sie leiser, als es sonst ihre Art ist. „Ich
habe mir nichts dabei gedacht ...“
„Alexandra,
beruhige dich erst mal und erzähl mir alles, was ich wissen muss“, sage ich
trocken. „Was hast du den Journalisten erzählt?“
„Also,
die beiden haben mich über die Zusammenarbeit mit Robin ausgefragt und so
weiter und dann fragte einer ganz beiläufig, wer die hübsche Frau ist, mit der
er so interessiert plaudert. Ich war zu aufgeregt und habe nicht nachgedacht
... ich weiß jetzt, es wäre besser, ich hätte gesagt, ich kenne dich nicht ...
Nun, ich antwortete, du bist eine Sängerin aus Berlin, die schon einige Male in
meiner Galerie gesungen hat und ich wusste bis zum heutigen Abend nicht, dass
Robin und du euch kennt. Das war alles, ich schwöre es dir! Aber es war schon
zu viel … Das Gleiche habe ich Frau Walters auch erzählt. Zum Glück habe ich
den Journalisten nicht deinen Namen verraten. Aber heute Morgen habe ich schon
Anrufe von drei Reportern gekriegt, die sich nach dir und deinem Namen
erkundigt haben. Ich habe allen gesagt, ich bin nicht befugt, darüber zu reden.
Hoffentlich bist du nicht sauer auf mich?“
„Nein,
ich bin nicht sauer, du konntest ja nicht wissen, was Robin und ich vorhaben
und dass diese doofen Fotos folgen werden“, beruhige ich sie und sie atmet
sichtbar erleichtert aus.
„Mensch,
wenn ich vorher gewusst hätte, dass du und Robin euch so nahe steht,
hätte ich überhaupt nichts gesagt.“ Ich merke die brennende Neugier in ihrer
Stimme, doch ich bin nicht bereit, ihr irgendwas anzuvertrauen.
„Ist
schon o.k., mach dir keine Vorwürfe. Und bitte, sag weiter absolut nichts, wenn
jemand dich nach mir ausfragt“, bitte ich sie noch am Ende.
„Keine
Sorge, ich werde schweigen! Auch Frau Walters hat mir dringend an Herz gelegt,
über eure Bekanntschaft kein Wort mehr zu verlieren, bevor Robin sich dazu
offiziell äußert oder du mir dein Einverständnis gibst.“
„Dann
haben wir das jetzt geklärt, Alexandra. Ich vertraue auf deine Diskretion. Bis
dann.“
Nach
diesem Gespräch fühle ich mich ziemlich beruhigt und entscheide mich, der
Angelegenheit nicht länger meine Aufmerksamkeit zu schenken.
Robin
ruft mich am Abend an und wir reden eine kleine Ewigkeit miteinander. Er
arbeitet weiter an den Songs und am Nachmittag hat er eine Spritztour auf
seiner Ducati unternommen. Natürlich mit Paolo im Schlepptau, der ihn seit
gestern wie ein Schatten überall hin verfolgt, um bloß keinen neuen Fehler zu
begehen. Robin hat sich entschieden auch früher als geplant abzureisen, dolce
far niente ist für einen Workaholicer wie er einfach nicht das richtige.
Und außerdem macht ihm der Urlaub in der Toskana ohne mich nicht besonders viel
Spaß. Er will ja nicht mit Paolo zu zweit durch die Stadt bummeln oder am Pool
liegen. Bei diesen Worten könnte mein Herz vor Freude zerspringen und ich
strahle wie ein Honigkuchenpferd. Ich fehle ihm also!
Seit
meiner Abreise sind keine weiteren Fotos in den Zeitungen aufgetaucht und Paolo
sorgt dafür, dass eventuelle Paparazzi keine Chance kriegen, ihn noch mal zu
stören.
Schon
am nächsten Tag fliegt er nach New York und trifft sich mit Jason und dem
Produzenten. Er wird sich von dort melden. Robin erkundigt sich auch nach
meinen Plänen in den nächsten Wochen und ich erzähle ihm von dem Konzert, das
ich in einer Woche singen werde. Wie in der Vergangenheit verbindet uns die
musikalische Arbeit und die gemeinsame Begeisterung für unsere berufliche
Tätigkeit wieder stärker.
Die
folgenden Tage verbringe ich mit Proben, ich besuche zusammen mit Mia und ihrem
Baby fast täglich unser Lieblingssommerbad im Monbijoupark und genieße den
herrlichen Sommer.
Kapitel neun
Endlich!
Lucy und Nick sind zurück! Ich reiße die Tür auf und mein Mädchen springt mir
in die Arme. „Mami! Du hast mir so gefehlt!“, schlingt sie ihre Arme um meinen
Hals.
„Und
du mir erst!“, drücke ich sie noch fester und rieche an ihrem Haar, das nach
Meer, Salz und Apfelshampoo duftet. Wir tauschen noch einige Küsschen aus und
erst dann stelle ich sie wieder auf den Boden. „Hallo Nick“, umarme ich meinen
Ex und er haucht mir ein Küsschen auf die Wange. „Hallo Diana, du siehst gut
aus!“ Ich trage einen sehr kurzen Minirock und ein knappes schwarzes
Neckholdertop, es ist extrem heiß in der Wohnung. Es entgeht mir nicht, dass er
mich länger anschaut, als es für einen Ex-Ehemann angebracht wäre. Die
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