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Bittersweet Moon

Bittersweet Moon

Titel: Bittersweet Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Belin
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heimliche Liebesbeziehung hatte. Ja,
es war derselbe makellose Körper, den ich auf den Fotos bewunderte und den ich
aus der nächsten Nähe genießen durfte, redete ich mir zu. Es ist ein und
dieselbe Person, die ein berühmter Sänger und gleichzeitig mein Liebhaber ist. Diese
Erkenntnisse verursachten mir leichte Kopfschmerzen. In den letzten zwei Tagen
vergaß ich, wer Robin wirklich war, weil ich völlig in die Intimität zwischen
uns versank und weil wir von der Außenwelt wie abgeschnitten waren. Jetzt erst
wurde mir wieder bewusst, nach was für einem Stern ich griff, als ich mich mit
Robin eingelassen hatte. Besonders schwierig fand ich die Tatsache, dass ich
mit niemandem über meine Liebe reden durfte, dass ich Robin sogar meinen besten
Freunden verschweigen musste und meine Gefühle immer nur für mich behalten
würde. Robin vertraute mir sehr, er verließ sich völlig auf meine Diskretion
und auf mein Schweigen, obwohl er mich so wenig kannte. Dieses große Vertrauen
schmeichelte mir sehr und machte mich stolz. Aber als ich so dasaß und Robins
Bilder betrachtete, kam ich mir plötzlich einsam und verlassen vor.
Mittlerweile war es mir egal, dass Robin ein Rockstar war, ich liebte den
Menschen hinter dem blendenden Image, den ich noch anziehender fand und den ich
erst vor drei Tagen kennen gelernt hatte. Und dieser unvergessliche Mann war
weg, wahrscheinlich saß er schon in dem Flugzeug, das ihn zurück zu seiner
Familie bringen wird. Er fehlte mir jetzt schon und es waren nicht mal drei
Stunden seit unserem Abschied vergangen. Ich wartete nur noch darauf, in meine
Maschine steigen zu können und zurück nach Hause zu fliegen. Dort, in dieser
fremden Stadt, kam ich mir noch verlorener vor und ich sehnte mich nach meiner
Wohnung. Den Flug verbrachte ich mit geschlossenen Augen, vertieft in meine
Erinnerungen an Robin und der Trennungsschmerz wurde immer intensiver. Als ob
ich erst langsam begriff, dass er wirklich weg war und ich ihn eine Ewigkeit
nicht sehen würde. Wenn überhaupt. Ich traute mich immer noch nicht, daran zu
glauben, unsere Beziehung hätte eine Zukunft. Zu sehr fürchtete ich mich vor
leeren Hoffnungen und Erwartungen, die vielleicht niemals in Erfüllung gehen
werden. Ich war jung und romantisch naiv, aber vernünftig genug um an den
Plänen zu zweifeln, die wir in dieser Nacht geschmiedet hatten und die ernst
und ehrlich gemeint waren. Auch befürchtete ich, dass unsere Gefühle draußen in
der realen Welt, in dem alltäglichen Leben, nur wenige Chancen auf weiteres
Bestehen hatten. Ich zweifelte nicht an meiner Liebe zu Robin und auch nicht an
seinen Gefühlen für mich, es war seine komplizierte Privatsituation, aber noch
mehr sein Beruf, die eine längere Beziehung zwischen uns so gut wie unmöglich
machten und die in meinen Augen ein unüberwindbares Hindernis darstellten. Aber
ich darf uns nicht so schnell aufgeben, redete ich mir ein. Alles, was zwischen
uns passierte war so unglaublich und unwahrscheinlich, dass ich ruhig auf
weitere kleine Wunder vertrauen sollte. Und die werden wir brauchen .
Während wir landeten, schaute ich aus dem Fenster und erblickte wieder die
Winterlandschaft unter mir. Wenigstens das veränderte sich nicht. Die Stadt
wartete so auf mich, wie ich sie verlassen hatte - sie lag umhüllt in Schnee,
verwöhnt von Sonnenstrahlen und mutmachend mit ihrer hellen, feierlichen
Atmosphäre. Die Straßen waren mittlerweile gereinigt worden, aber die weiße
Schneedecke blieb weiter erhalten, die eisige Kälte konservierte für mich die
märchenhafte Kulisse unserer Liebesgeschichte und weckte in mir den
trügerischen Schein, dass ich die Zeit zurückdrehen konnte... In meiner Wohnung
angekommen, überfiel mich endlich die so lange unterdrückte Trauer und ich gab
mir keine Mühe mehr, sie aufzuhalten. Alles war noch so wie am vorigen Tag, als
ich die Wohnung verlassen hatte. Die Sektgläser und Eisschachtel standen auf
dem Tisch. Im Schlafzimmer lag auf dem Boden vor dem Bett das Handtuch, wie
Robin es abgeworfen hatte bevor wir uns das erste mal liebten. Auch mein Kleid
und meinen Slip fand ich da, wo Robin sie mir ausgezogen hatte. Jedes Detail
erinnerte mich an unsere unvergessliche Liebesnacht und an das Glück, das ich
mit Robin erlebte. Langsam ließ ich mich auf das Bett fallen und drückte sein
Kopfkissen an mich. Ich vernahm einen kaum wahrnehmbaren Duft nach Robins Haar,
vielleicht war es auch nur die Erinnerung daran, aber es reichte aus - ich zog
mir

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