Bittersweet Moon
?
"Ja,
habe ich", antwortete ich zögernd.
"Liebst
du ihn?"
"Bis
vorgestern dachte ich, ich liebe ihn. Aber jetzt bin ich mir nicht mehr sicher.
Warum interessiert dich das?"
"Ich
wollte es nur wissen. Bist du glücklich mit ihm?", erkundigte er sich
weiter.
Ich
zuckte mit den Schultern: "Ich weiß es nicht… Er ist ein toller Mann und
er liebt mich. Aber immer wieder kriege ich das Gefühl, ich vermisse etwas, ich
bin nicht ganz erfüllt bei ihm", erzählte ich und staunte über meine nüchterne
Antwort, die so ohne Zögern aus mir herausrutschte.
"Wie
läuft es mit euch im Bett?" fragte er ganz direkt, so dass ich mich neben
ihm hinsetzte und erst kurz überlegen musste, was ich darauf antworten sollte.
"Oh,
nicht besonders, nicht der Rede wert. Eigentlich kriege ich mit ihm nie einen
Orgasmus. Nur, wenn er nach dem Sex eingeschlafen ist und ich mir selber helfe
und an jemand anderen denke... ", gestand ich ihm offenherzig und leicht
bitter. Meistens an dich , beendete ich den Satz in meinen Gedanken.
"Das
dachte ich mir schon."
"Wieso?"
schaute ich ihn überrascht an.
"Ich
spürte es sofort bei dir, dass du wie ein schlafendes Dornröschen bist, das von
jemandem wachgeküsst werden müsste. Du bist dir nicht bewusst gewesen, was für
eine leidenschaftliche Frau du eigentlich bist und was für ein Feuer in dir
schlummert."
Erstaunlich,
Robin verglich mich mit einer Märchenfigur! Ich selber hielt mich eher für ein
Aschenputtel. Aber Dornröschen? So habe ich mich noch nie betrachtet. Doch er
hatte irgendwie Recht - ich träumte durch mein Leben und flüchtete mich in
meine eigene Welt, schon seit ich ein Kind war. Aber auch die
unglaublichsten Träume können wahr werden, er war doch der beste Beweis dafür! "Ich
denke, nach dir haben alle anderen Männer keine Chance. Du hast mich so
verrückt gemacht, weil du ganz genau weißt, was du mit mir machen musst und
weil ich dich schon so lange begehre", vermutete ich. „Vielleicht bin ich
sonst einfach nur verklemmt“, fügte ich noch leise hinzu.
"Nein,
ganz bestimmt nicht!“, widersprach mir Robin gleich entschlossen und schaute
mir scharf in die Augen. „Baby, tu mir den Gefallen und vergiss sofort den
unfähigen Idioten, der dir mal das eingeredet hat! Wenn du verklemmt wärest,
würdest du nicht so explodieren können wie vorher! Glaub mir, ich kenne mich
mit Frauen ziemlich gut aus und du bist eine sehr heißblütige Frau“, lächelte
er mich schon wieder an, als ich ihn dankbar anschaute. „Und denk nicht, ich
sei was ganz besonderes als Liebhaber“, fuhr er fort und streichelte mir mit
dem Handrücken zärtlich über die Wange. “Ich bin nur erfahrener und scheinbar
habe ich mehr Ahnung von der weiblichen Anatomie als dein Lover. Dazu haben wir
noch das Glück, dass wir im Bett so gut zusammenpassen. Das erlebt man nicht
jeden Tag, aber ich bin trotzdem überzeugt, es liegt nicht nur an mir, dass du
plötzlich so viel Spaß beim Sex hast. Du wirst es schon sehen."
Aber
du bist was besonderes , das weiß ich ganz genau! widersprach ich ihm trotzdem in meinem Geist.
"Und wie ist das mit dir und Claire?" fragte ich plötzlich frech und
blickte ihn an, verwundert über meine eigene Neugierde.
"Baby,
lassen wir das, es bringt nichts. Du weißt doch, meine Ehe spielt bei dem was
zwischen uns passiert, keine Rolle", wollte Robin diplomatisch dem Thema
ausweichen, aber ich konnte es nicht lassen.
"Erzähl
mir bloß nicht, zwischen euch läuft im Bett alles bestens! Wenn es so wäre,
würdest du nicht mit mir vögeln und riskieren, dass jemand Wind davon
kriegt!" Trotzig sprang ich aus dem Bett und kämpfte mit den Tränen. O
nein, es geht schon los! Ich mache mir alles kaputt, nur weil ich so blöd war
und glaubte, ich könnte mich mit ihm einlassen, ohne Schmerz und Eifersucht zu
verspüren! Augenblicklich fühlte ich mich unsanft wachgerüttelt aus der
eigenen, heimtückischen Illusion. Ermahnt und erschrocken durch die Tatsache,
dass Robin einer anderen gehörte, ich aber nur eine heimliche, kurzlebige
Affäre mit ihm genießen durfte, rannte ich kopflos ins Wohnzimmer. Robin folgte
mir augenblicklich.
"Diana,
schau mich an, schau mich an!" Er holte mich ein und entschlossen hielt er
mich mit beiden Armen fest, während ich es noch vermied, ihn anzuschauen.
"Baby, es tu mir leid, ich wollte dir nicht weh tun! Ich habe dich
ausgefragt, aber selber wollte ich deine Frage nicht beantworten und das war
nicht fair. Hör mir zu und schau mich
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