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Bizarre Beziehungen - V 1.0

Bizarre Beziehungen - V 1.0

Titel: Bizarre Beziehungen - V 1.0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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es aus der Scheide und rannte wieder los. Annabellas Stimme hinter ihm wurde schwächer und verschwand.
    Clive blieb wie vom Donner gerührt stehen, als er sich wieder vor der Wirtschaft fand. Oder war's nicht dieselbe Wirtschaft? Die Architektur war ähnlich, aber einige feine Unterschiede in der Lage des Gebäudes verrieten Clive, daß es nicht jenes Gebäude war, das er zurückgelassen hatte. Er umkreiste es, wobei er Muntor Eshveruds Kurzschwert bereithielt. Er fand einen Fensterladen und zog vorsichtig an dem verwitterten Holz.
    Die Läden waren unverriegelt! Im Raum sah Clive einige tropfende Kerzen, und das, was er in deren orangefarbenem Licht erblickte, jagte ihm einen stummen Schrecken durch den Körper.
    Horace Hamilton Smythe, ehemaliger Soldat, Mandarin, arabischer Junge und zaristischer Edelmann, jetzt in seiner Aufmachung als Londoner Schreiber, saß auf einem rohen hölzernen Stuhl. Ein beglücktes Lächeln erhellte sein teigiges Gesicht, und er sprach mit Leidenschaft. Clive konnte nur wenige Worte verstehen, aber es war ganz klar eine lange und detaillierte Beschreibung seiner Abenteuer im Dungeon. Von Zeit zu Zeit sprach er jemanden direkt an, jemanden, den er >Mut-ter< oder >Ma'am< nannte.
    Der Zuhörer, der emsig eine gezackte Klaue an der anderen schärfte, war ein riesiges Insekt, das wie eine Kreuzung zwischen einem Skarabäus und einer riesigen Wespe aussah!
    Als Clive durch das Fenster kletterte, warf sich das Insekt auf Horace Hamilton Smythe. Der Kampf dauerte Sekunden, aber Clive erschienen sie wie Stunden.
    Clive prallte mit der Schulter zuerst gegen den Panzer des Insekts und stieß es beiseite, und nur Bruchteile eines Zentimeters hatten gefehlt, sonst hätte es Horace Hamilton Smythe eine grauenhafte Verletzung zugefügt. Das Insekt erlangte das Gleichgewicht wieder, kam auf Clive zu und schlug mit rasiermesserscharfen Klauen nach ihm. Clive warf sich auf das Insekt und benutzte Muntor Eshveruds Kurzschwert, als wäre es ein Duellsäbel. Das Insekt war so groß wie Clive, und die klauenbewehrten Gliedmaßen zuckten mit erstaunlicher Geschwindigkeit nach ihm.
    Jahrelanges Training mit seinem Vater, Baron Tewkesbury, und seinem Bruder Neville hatten Clive die Technik des Schwertkampfs gelehrt. Auf der Erde war er für Neville nie ein Gegner gewesen, aber die abenteuerlichen Zeiten im Dungeon hatten ihm die Muskeln gestärkt, seine Reflexe waren schneller geworden, und sie hatten ihm die Haltung verliehen, die für einen Kämpfer nützlich war, von dessen Einsatz Leben oder Tod abhing.
    Er hieb nach dem Gesicht des Insekts, und es hob die Arme, um die glitzernden Facettenaugen zu schützen. Blitzartig senkte Clive die Klinge und hieb statt dessen auf das dünne muskulöse ringförmige Gewebe ein, das die Teile des Mittelleibs miteinander verband.
    Blitzschnell änderte Clive seine Taktik von der eines klingenschwingenden Duellanten zu der eines Breitschwert-schwingenden Angreifers. Er zog die geschliffene Schwertkante nach links, dann nach rechts.
    Das Insekt fiel zweigeteilt zu Boden.
    Zu Clives Entsetzen zuckten und schlugen die beiden Teile weiter nach ihm.
    Horace Hamilton Smythe stand wie benommen da. Clive sprang über eine rasiermesserscharfe Klaue, als das Insekt weiterhin nach ihm schnappte. Er griff Smythe beim Ellbogen und trieb ihn aus dem Raum.
KAPITEL 19 - »Bereite dich vor zum letzten Gefecht!«
    Clive Folliot ging zurück in die Nacht, während Horace Hamilton Smythe neben ihm her stolperte. Der Himmel von Novum Araltum war noch immer vom geisterhaften Schein des Asteroidengürtels übergössen, in dessen Licht die beiden Männer sich ihren Weg vom Gasthaus weg bahnten.
    »Es war meine ... es war meine ...«, stammelte Horace Hamilton Smythe unzusammenhängend und ließ sich von dem entschlossener handelnden Clive führen. Clive verlangsamte den Schritt und blickte sich zum Gasthaus um. Sie wurden offenbar nicht verfolgt.
    Smythe brummte und murmelte noch immer vor sich hin.
    Clive ergriff ihn bei den Schultern und schüttelte ihn. »Sergeant Smythe! Werd wieder vernünftig, Mann! Du darfst dir ein solches Verhalten nicht gestatten!«
    Langsam wurde das Licht der Vernunft in Smythes Augen heller. Er hob eine zitternde Hand und fuhr sich damit übers Gesicht, ließ die Hand dann wieder fallen und nahm so etwas wie eine Hab-Acht-Stellung ein. »Tut mir leid, Major, Sör. Ich muß ... ich glaubte, ich stünde nicht mehr unter der hypnotischen Kontrolle der Ransomes, aber

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