bK-Gruen, Sara
Die von Pigpen,
meine ich?»
«Ich gebe
seine Telefonnummer nicht heraus! Zumindest nicht, ohne ihn zu fragen.»
«Fragst
du ihn?»
Isabel
seufzte. Hätte Celia ihr nicht soeben ins Gedächtnis gerufen, was sie mit Gary
Hansons Curry veranstaltet hatte, hätte sie es nicht mal in Erwägung gezogen.
«Vielleicht», sagte sie.
«Okay!»
Celia sprang auf, trat an den Schreibtisch und blätterte kurz in der Zeitung.
Es war die USA Today, die das Hotel jeden Morgen vor die
Zimmertür legen ließ. Die Geschichte des Spielzeugwaffentumults vor den Toren
des Affenhauses war der Aufmacher der Titelseite.
«Du
kannst sie mitnehmen, wenn du willst», sagte Isabel. «Ich habe sie schon
gelesen.»
«Hättest
du Lust, mit uns zu Mittag zu essen?»
«Ich habe
gerade gegessen», log Isabel. Sie hatte sich zwar schuldig gemacht, anderer
Leute Essen durch die Gegend zu pfeffern, aber das hieß nicht, dass sie bereit
dazu war, mit Nathan das Brot zu brechen.
«Okay.»
Celia nahm die Zeitung vom Tisch. «Bis nachher.»
«Celia?
Kannst du mir bitte so schnell wie möglich diese E-Mails weiterleiten? Ich habe
John versprochen, sie ihm sofort zu schicken.»
«Null
problemo», sagte Celia und sprang zur Tür hinaus.
Am
Nachmittag zeigte Jelani den Zuschauern sein Spezialgebiet: wilde Purzelbäume
gegen die Wände. Normalerweise pflegte Makena aufgeregt dazu zu tanzen und ihn
mit schrillen Schreien anzustacheln. Doch heute warf sie von ihrem Platz am
Fenster zum Hof lediglich einen Blick über die Schulter und starrte wieder
hinaus. Jelani ging zu ihr und pikte sie in den Arm, doch anstatt sich
umzudrehen und mit ihm zu rangeln, ignorierte Makena ihn. Schließlich gab
Jelani es auf und fing stattdessen an, Sam zu attackieren.
Isabel
war unruhig auf und ab gelaufen und hatte immer wieder ihren Posteingangsordner
überprüft, weil sie darauf wartete, dass Celia endlich die belastenden Mails an
sie weiterleitete. Plötzlich blieb sie wie angewurzelt stehen. Alarmglocken
läuteten in ihrem Inneren - vor Lolas Geburt hatte Bonzi vier Stunden lang
einfach nur ruhig in der Ecke gesessen, ehe sie plötzlich aufgestanden war und
das Kind ausgestoßen hatte. Isabel setzte sich vor den Fernseher und ließ den
Bildschirm nicht aus den Augen.
Nach
einer Weile ging Makena zu Bonzi ins Computerzimmer und stieß eine Reihe hoher
Töne aus. Dann lehnte sie sich gegen die Wand. Das war es - das mussten Wehen
sein -, und nach allem, was Isabel über Faulks wusste, war mit Sicherheit kein
Tierarzt in der Nähe. Trotz sämtlicher vollmundiger Verkündigungen, «einen
Experten» unter Vertrag zu haben, war Peter Verhaltensforscher, kein
Geburtshelfer. Das war Isabel natürlich genauso wenig, doch nachdem sie Bonzis
Schwangerschaft begleitet hatte, wusste sie definitiv besser Bescheid als
Peter. Isabel überlegte, ans Set zu fahren, aber ihr war klar, dass Faulks'
Leute sie niemals ins Haus lassen würden. Isabel kniete sich vor den Fernseher.
Bonzi,
die gerade für Jelani Pizza bestellt hatte, fuhr auf dem Metalldrehstuhl herum.
Makena stand
gegen die Wand gelehnt und fing an zu signalisieren: Sie schlug sich mit den
Knöcheln in die geöffnete Handfläche. Es war das Zeichen für bell, Glocke,
und die Bonobos benutzten es, wenn sie Isabel meinten.
Isabel
Schnell, Bonzi Isabel Holen, Isabel Schnell Kommen fetzt.
Bonzi
wandte sich wieder dem Computer zu und suchte verzweifelt den Monitor ab. Der
PC im Sprachlabor hatte ein Symbol für Isabel besessen, doch das gab es hier
natürlich nicht. Bonzis dunkle, schwielige Finger durchforschten sämtliche
Kategorien, folgten diversen Verzeichnissen bis hinunter zum letzten Ast, und
obwohl sie nicht fündig wurde, gab sie nicht auf. Methodisch fing sie wieder
von vorne an, auf der Suche nach dem, was Makena verlangte.
Isabel
ließ den Kopf in die Hände sinken und fing an zu weinen. Makena wusste, dass
ihr Kind kam, und versuchte, sie zu sich zu bestellen.
John lag
im Bett, erholte sich von den Anstrengungen der Nacht mit Amanda und überprüfte
ab und zu den Posteingang, um zu sehen, ob Isabel Peter Bentons Mails an ihn
weitergeleitet hatte.
Affenhaus lief im Hintergrund. Er stand auf, um sich ein Glas Wasser
zu holen, und sah, dass Bonzi am Computer saß und Makena ihr signalisierte. In
der Sprechblase über Makenas Kopf erschienen die Worte Glocke
Komm Schnell. Glocke Glocke. Makena Will Glocke Schnell Glocke Bald Glocke.
Die
Toningenieure spielten Big-Ben-Geläut ein, doch seltsamerweise
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