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bK-Gruen, Sara

bK-Gruen, Sara

Titel: bK-Gruen, Sara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Affenhaus
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durchgemacht haben. Es tut mir so leid.»
    «Super.
Danke.»
    «Ich
wollte Sie auch wissen lassen, dass unsere Gruppe mit der Explosion nichts zu
tun hat. Tieren und Menschen zu schaden verstößt gegen alles, wofür wir
einstehen. Jeder Einzelne von uns ist von der Polizei verhört und entlastet
worden. Friedlich demonstrieren und aufklären. Das ist alles, was wir tun.»
    Isabel
stellte sich vor die schmale Öffnung. «Okay, schön, vielleicht haben Sie uns
nicht in die Luft gesprengt, aber wogegen haben Sie in Gottes Namen
demonstriert? Unsere Forschung wurde in einer großzügigen Gemeinschaftsunterkunft
betrieben. Keine Käfige, keine Zwänge. Diese Affen haben mehr zu essen bekommen
als die meisten Menschen, die ich kenne. Die Tiere sind in keiner Weise zu
Schaden gekommen.»
    Er trat
von einem Fuß auf den anderen. «Da sollten Sie mal Ihren Freund fragen.»
    «Welchen
Freund? Wovon reden Sie?»
    «Ich
glaube, Sie wissen, wovon ich rede.»
    «Ich habe
keine Ahnung.»
    «Sollten
Sie aber.»
    Ein
unangenehm langes Schweigen folgte; er wippte dabei auf den Fersen vor und
zurück. Schließlich sagte er: «Glauben Sie wirklich, sie sind in einem
biomedizinischen Institut gelandet?»
    «Ja. Weil
mir niemand was sagen will, und wenn sie in eine anständige Einrichtung
gekommen wären, warum sollte es dann geheim bleiben? Ich habe alle kontaktiert,
die mir eingefallen sind, und angeblich weiß keiner irgendetwas. Also, ja, ich
glaube, dass sie in einem biomedizinischen Labor sind. Diese Affen waren wie
eine Familie für mich, und keiner will mir was sagen, verdammt nochmal.»
    «Mal
sehen, was ich rausfinden kann.»
    Isabel
lachte. «Gar nichts werden Sie rausfinden.»
    Er zog
eine Visitenkarte aus der Tasche und hielt sie Isabel hin. Weil sie sie nicht
nahm, legte er sie in der schmalen Türöffnung ab. «Mein Name ist Gary Hanson.
Bitte rufen Sie mich an, wenn ich Ihnen helfen kann.»
    Isabel
ging in die Hocke und klaubte die Karte vom Teppich. Sie warf einen Blick
darauf. Architekt? Er war Architekt? Sie sah ihn wieder an. Er hatte auf sie
nie besonders durchgeknallt gewirkt, aber hiermit hatte sie nicht gerechnet.
    Gary
Hanson schaute sie einen langen Augenblick an. «Ich meine es ernst», sagte er.
«Wenn Sie etwas brauchen, rufen Sie an.» Er fuhr sich mit der Hand durch die
dunklen Haare, stellte den Mantelkragen hoch und ging den Flur entlang.
    Isabel
schloss ihre Wohnungstür, stand da, das Telefon umklammert. Als sie die
Fahrstuhltür auf- und dann zugleiten hörte, sah sie nach, ob der Flur wirklich
leer war.
    Welchen
Freund konnte er gemeint haben?
     
    Vier Tage
später lag Isabel im Dunkeln auf der Couch, befühlte mit der Hand immer wieder
den weichen Haarflaum. Sie war nun nicht mehr vollkommen kahl, aber wenn sie
ihren Hinterkopf in einem Handspiegel betrachtete, war die stark gerötete
gezackte Narbe noch zu sehen. Die würde auffallen, bis die Haare so lang waren,
dass sie natürlich fielen, statt abzustehen. Sie sollte sich eine Perücke
besorgen oder vielleicht ein paar Kopftücher, wie Peter vorgeschlagen hatte.
    Das
Telefon klingelte, und sie erschrak.
    Isabel
stellte ein Bein auf den Boden und schwenkte herum, um sich aufzusetzen.
«Hallo?»
    «Hallo,
Isabel», sagte eine Frauenstimme.
    Die
Verbindung, der Tonfall, nichts davon stimmte. Isabel richtete sich
kerzengerade auf, sie war auf der Hut. «Wer ist dran?»
    «Ich bin
eine Freundin», sagte die Frau.
    Ein
Frösteln erfasste Isabel. Sie blickte auf die Vorhänge, die seit Celias Auszug
wieder mit Clips und Sicherheitsnadeln zusammengehalten wurden, und dann zur
Tür, die Kette war vorgelegt. «Ich hab eine Anrufererkennung. Ich zeichne das
Gespräch auf», sagte sie, obwohl ihre Anrufererkennung nur eine Reihe Einsen
zeigte. Ihre Gedanken rasten zurück zu allem, was sie über IP-Adressen und
Anonymität im Internet erfahren hatte - funktionierte das bei Telefonen
genauso?
    «Sie
brauchen keine Angst zu haben», sagte die Frau.
    «Was
wollen Sie noch von mir? Sie haben mir doch schon alles genommen.» Ihre in
gespielter Tapferkeit erhobene Stimme verriet ihre panische Angst.
    «Ich bin
die Freundin einer Freundin», sagte die Frau, «und ich glaube, ich weiß, wo die
Bonobos sind.»
    Isabel
nahm das Telefon in beide Hände, ihr Atem kam in kurzen Stößen. Ihr Herz raste
so schnell, dass ihr schwindelig wurde. Sie schloss einen Moment die Augen,
holte tief Luft.
    «Ich
höre», sagte sie.
     
    ***
     
    John sah
auf die Uhr. Es war fast

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