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Black Box: Thriller (German Edition)

Black Box: Thriller (German Edition)

Titel: Black Box: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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sofort höre ich nicht mehr, was du sagst. Gute Nacht.«
    Bosch konnte sich nur mit Mühe beherrschen, die Tür nicht aufzudrücken. Stattdessen ließ er den Kopf dagegensinken und lauschte. Ganz schwach konnte er das blecherne Scheppern der Musik hören, die aus ihren Kopfhörern drang.
    Er ging ins Wohnzimmer zurück und setzte sich auf die Couch. Dann holte er sein Handy heraus und simste seiner Tochter mit dem LAPD -Alphabet eine Entschuldigung. Er wusste, dass sie es entschlüsseln konnte.
    Sam
    Ocean
    Robert
    Robert
    Young
    David
    Edward
    Ida
    Nora
    Nora
    Edward
    Robert
    Victor
    Ida
    George
    Edward
    Robert
    David
    Adam
    David
    Er wartete auf ihre Antwort, aber als keine kam, nahm er das Mordbuch und machte sich an die Arbeit. Er hoffte, wenn er sich in den Schneewittchen-Fall vertiefte, würde ihn das von der Erziehungspanne ablenken, die ihm gerade unterlaufen war.
    Der umfangreichste Bericht im Mordbuch war die Ermittlungschronologie. Dabei handelte es sich um eine detaillierte Auflistung aller von den Detectives unternommenen Maßnahmen sowie sämtlicher Anrufe und Anfragen in Zusammenhang mit dem Fall. Um aus der Öffentlichkeit Hinweise für die Aufklärung des Jespersen-Mords zu bekommen, hatte die Riot Crimes Task Force drei Plakate am Crenshaw Boulevard angebracht. Darauf wurde für Informationen, die zur Festnahme und Verurteilung des Täters führten, eine Belohnung von fünfundzwanzigtausend Dollar ausgesetzt. Infolge der Plakate und der Aussicht auf eine Belohnung gingen Hunderte von telefonischen Hinweisen ein, die von sachdienlich bis frei erfunden reichten. Außerdem beschwerten sich viele Bürger, dass die Polizei den Tod einer Weißen aufzuklären versuchte, obwohl während der Unruhen weitaus mehr Schwarze und Latinos umgebracht worden waren. Die RCTF -Detectives vermerkten jeden dieser Anrufe in der Chronologie und dokumentierten jegliche Nachforschungen, die daraufhin angestellt wurden. Bei der ersten Durchsicht des Mordbuchs hatte Bosch diese Seiten nur überflogen, doch inzwischen hatte er mehrere Namen, die mit dem Fall zusammenhingen, und deshalb wollte er jede Seite des Mordbuchs daraufhin durchgehen, ob einer von ihnen früher schon einmal aufgetaucht war.
    In der nächsten Stunde sah Bosch Dutzende von Seiten der Chronologie durch. Weder Charles Washburn noch Rufus Coleman noch Trumont Story wurden darin erwähnt. Die meisten Hinweise erwiesen sich bereits auf den ersten Blick als unbrauchbar, und Bosch konnte verstehen, warum ihnen niemand nachgegangen war. Es gab Personen, die von Anrufern namentlich beschuldigt wurden, aber diese Verdächtigungen erwiesen sich bei näherer Überprüfung ohne Ausnahme rasch als haltlos. Nicht selten hängten anonyme Anrufer Unschuldige hin, da sie wussten, dass die Polizei gegen sie ermitteln und ihnen bis zum Nachweis ihrer Unschuld das Leben schwermachen würde – Vergeltungsaktionen für Dinge, die nichts mit dem Mord zu tun hatten.
    Die Anzahl der Anrufe begann zurückzugehen, als 1993 die Task Force aufgelöst und die Plakatwände abgebaut wurden. Sobald der Jespersen-Fall dem Morddezernat der 77 th Street Division übertragen wurde, sank die Zahl der Einträge in der Chronologie drastisch. Eigentlich erkundigten sich nur noch Jespersens Bruder Henrik und eine Reihe von Reportern hin und wieder nach dem Stand der Ermittlungen. Doch dann ließ einer der allerletzten Einträge Bosch aufmerken.
    Am 1 . Mai 2002 , dem zehnten Jahrestag des Mords, war in der Chronologie ein Anruf eines Alex White vermerkt. Der Name sagte Bosch nichts, aber er war zusammen mit einer Telefonnummer mit einer 209 er Vorwahl eingetragen. Aufgeführt war er als Nachfrage nach dem Stand der Ermittlungen. Der Anrufer hatte wissen wollen, ob der Fall zu den Akten gelegt worden war.
    Sonst ging aus dem Eintrag nichts über die Hintergründe von Whites Interesse an dem Fall hervor. Bosch hatte keine Ahnung, wer White war, aber die Vorwahl weckte seine Neugier. Es war keine Vorwahl aus dem Großraum Los Angeles, und er konnte sie nicht zuordnen.
    Bosch klappte seinen Laptop auf, googelte die 209 und erfuhr rasch, dass es die Vorwahl von Stanislaus County im Central Valley von Kalifornien war – vierhundert Kilometer von Los Angeles entfernt.
    Bosch sah auf die Uhr. Es war spät, aber noch nicht so spät. Er wählte die Nummer, die in der Chronologie hinter Alex Whites Namen vermerkt war. Es läutete einmal, dann meldete sich eine angenehme Frauenstimme vom Band.
    »Sie

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