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Black Box: Thriller (German Edition)

Black Box: Thriller (German Edition)

Titel: Black Box: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Verlass. Danke, Mann.«
    »Gern geschehen, Harry. Und wenn du was aus dem Giamela’s mitbringst, kannst du jederzeit wieder vorbeikommen!«
    Bosch beendete das Gespräch und startete den Wagen. Dann rief er seinen Partner an, der den Anruf an seinem Schreibtisch entgegennahm. Bosch gab ihm die Seriennummer der Beretta durch und bat ihn, alle zehn Möglichkeiten zu überprüfen. Zuerst würde es Chu in der Datenbank des kalifornischen Justizministeriums probieren, zu der er Zugang hatte und in der alle in Kalifornien gekauften Schusswaffen gespeichert waren. Wenn er dort nicht fündig wurde, mussten sie eine Suche beim Federal Bureau of Alcohol, Tobacco and Firearms beantragen. Das würde eine Weile dauern. Die Bundesbehörden waren nicht gerade von der schnellen Post. Außerdem war das ATF von einer Reihe von Skandalen und Pannen heimgesucht worden, was zur Folge hatte, dass es bei Anfragen lokaler Ermittlungsbehörden zu zusätzlichen Verzögerungen kam.
    Aber Bosch war zuversichtlich. Er hatte mit Pistol Pete und der Seriennummer Glück gehabt. Es bestand kein Grund, anzunehmen, es könnte nicht anhalten.
    Er bog in die San Fernando Road, wo ihn dichter Verkehr erwartete, und fuhr in Richtung Süden. Er konnte nicht abschätzen, wie lange er ins PAB brauchen würde.
    »Übrigens, Harry.« Chus Stimme wurde deutlich leiser.
    »Ja, was?«
    »Jemand von der Dienstaufsicht war hier, um mit dir zu reden.«
    So viel zu seiner anhaltenden Glückssträhne. O’Toole musste seine Beschwerde persönlich beim PSB eingereicht haben – das die meisten Cops trotz der offiziellen Umbenennung immer noch Dienstaufsicht nannten.
    »Wie hieß der Typ? Ist er noch da?«
    »Es war eine Sie. Eine Detective Mendenhall. Sie war eine Weile bei O’Toole drin und hat die Tür zugemacht, und dann ist sie, glaube ich, gegangen.«
    »Okay, das kriege ich schon geregelt. Gib mal diese Nummer ein.«
    »Alles klar.«
    Bosch drückte die Trenntaste. Auf seiner Spur ging nichts voran, und weil ihm der Humvee vor ihm die Sicht versperrte, konnte er nicht nach vorn sehen. Er atmete geräuschvoll aus und drückte frustriert auf die Hupe. Er hatte das Gefühl, dass ihn mehr als nur sein Glück verließ. Sein Schwung und seine Zuversicht verflogen. Es war, als würde es draußen dunkel.

15
    C hu war nicht in ihrem Abteil, als Bosch ins PAB zurückkam. Er schaute auf die Wanduhr und sah, dass es erst drei Uhr war. Falls sein Partner, um die Überstunden vom Vortag einzulösen, früher Schluss gemacht hatte, ohne die Seriennummern in die DOJ -Datenbank einzugeben, hätte er ihm das sehr übelgenommen. Er ging zu Chus Schreibtisch und drückte auf die Leertaste seines Keyboards. Der Bildschirm leuchtete auf, aber es kam nur das Passwortfenster. Er suchte nach einem Ausdruck einer DOJ -Waffenregistrierung auf Chus Schreibtisch, fand aber keinen. Auf der anderen Seite der einen Meter zwanzig hohen Trennwand war Rick Jacksons Abteil.
    »Hast du Chu gesehen?«, fragte ihn Bosch.
    Jackson richtete sich in seinem Stuhl auf und schaute sich im Bereitschaftsraum um, als ob er Chu dort im Gegensatz zu Bosch entdecken könnte. »Nein … eben war er noch hier. Vielleicht ist er zum LT rein, keine Ahnung.«
    Bosch schaute zum Büro des Lieutenant, ob Chu vielleicht bei O’Toole war. War er aber nicht. O’Toole saß über seinen Schreibtisch gebeugt und schrieb etwas.
    Bosch ging zu seinem eigenen Schreibtisch. Dort lagen zwar keine Ausdrucke, aber eine Visitenkarte von Detective III Nancy Mendenhall vom Professional Standards Bureau.
    »Übrigens, Harry …«, sagte Jackson leise. »Ich habe gehört, The Tool hat eine Beschwerde gegen dich eingereicht.«
    »Da hast du richtig gehört.«
    »Ist da was dran?«
    »Nein.«
    Jackson schüttelte den Kopf.
    »Sieht ihm ähnlich, diesem blöden Saftsack.«
    Nur Bosch war länger als Jackson bei der Polizei als alle anderen der Einheit. Jackson wusste, dass O’Tooles Machenschaften dem Lieutenant letzten Endes selbst mehr schaden würden als Bosch. Jetzt würde ihm niemand mehr in der Einheit trauen. Niemand würde ihm in Zukunft mehr erzählen, als unbedingt nötig war. Manche Vorgesetzte holten das Beste aus ihren Leuten heraus. Die Ermittler der Einheit Offen-Ungelöst würden von jetzt an trotz ihres Chefs ihr Bestes geben.
    Bosch zog seinen Stuhl heraus und setzte sich. Er schaute auf Mendenhalls Visitenkarte und überlegte, ob er sie anrufen sollte, um ganz direkt auf die kleinliche Beschwerde zu reagieren und

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