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Black Box

Black Box

Titel: Black Box Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Hill
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bleibst du eben hier unten, bis du etwas zugänglicher geworden bist.«
    Er wandte sich um, packte Max am Arm und zerrte ihn die Treppe hoch.
    » Nein! « , schrie Rudi, stand auf und stürzte zur Treppe.
    Aber der Griff des Beils geriet ihm zwischen die Beine. Er stolperte darüber und fiel krachend auf die Knie. Bis er sich wieder aufrappeln konnte, schob ihr Vater bereits Max aus der Tür am oberen Ende der Treppe und folgte ihm. Er warf die Tür hinter sich ins Schloss. Rudi rannte in dem Augenblick von der anderen Seite dagegen, als ihr Vater den silbernen Schlüssel im Schloss umdrehte.
    »Bitte!«, rief Rudi. »Ich hab Angst! Ich hab solche Angst! Ich will raus!«
    Max stand in der Küche. Seine Ohren klingelten. Hör auf, wollte er sagen. Mach endlich die Tür auf. Aber er brachte die Worte nicht heraus und spürte, wie sein Rachen sich verengte. Seine Arme hingen herab, die Hände so schwer, als wären sie aus Blei gegossen. Nein – nicht aus Blei. Sie waren so schwer, weil sie etwas umklammert hielten. Den Holzhammer. Die Pflöcke.
    Sein Vater hatte die breite Stirn gegen das Türblatt gepresst und rang nach Luft. Als er schließlich einen Schritt zurücktrat, waren seine Haare zerzaust, und sein Kragen war aufgegangen.
    »Schau nur, zu was er mich gezwungen hat«, sagte er. »Deine Mutter war genauso – unnachgiebig und hysterisch. Sie hatte eine feste Hand mehr als nötig. Ich habe es versucht, ich …«
    Der Alte wandte sich um und erblickte ihn, fast im selben Moment, als Max mit dem Hammer zuschlug. Auf seinem Gesicht spiegelte sich Entsetzen und sogar Erstaunen. Max traf ihn mit einem knochigen Krachen, das er bis hinauf in den Ellenbogen spüren konnte, am Kinn. Sein Vater sackte auf ein Knie, aber Max musste noch einmal zuschlagen, bevor er auf den Rücken fiel.
    Abrahams Augenlider schlossen sich langsam, während er allmählich bewusstlos wurde. Als sich Max auf ihn setzte, wollte er noch etwas sagen. Aber Max hatte genug gehört, jetzt war Schluss mit dem Gerede, er war noch nie jemand gewesen, der viele Worte machte. Jetzt kam es auf seiner Hände Arbeit an; eine Arbeit, für die er einen natürlichen Instinkt hatte, für die er vielleicht sogar geboren war.
    Er setzte die Spitze des Pflocks genau dort an, wo es ihm sein Vater gezeigt hatte, und schlug mit dem Holzhammer zu. Wie sich herausstellte, entsprach alles der Wahrheit, was der Alte im Keller gesagt hatte. Ein entsetzliches Geheul ertönte, und Abraham spie eine Folge gotteslästerlicher Flüche aus. Dann zappelte er wie wild und wollte fliehen. Aber allzu lange dauerte es dann doch nicht.

Besser als zu Hause
    Mein Vater steht im Fernsehen mal wieder kurz davor, vom Platz zu fliegen. Ich seh’s kommen. Einige der Fans im Tiger Stadium sehen das genauso – sie pfeifen und buhen. Sie wollen geradezu, dass er rausgestellt wird, sie freuen sich darauf!
    Ich weiß, dass er gleich vom Platz fliegen wird, denn der Hauptschiedsrichter wendet sich von ihm ab, doch mein Vater läuft ihm einfach hinterher. Er hat sich die Finger seiner rechten Hand vorne in die Hose gesteckt, während er mit der linken wütend herumfuchtelt. Die Moderatoren unterhalten sich fröhlich darüber, erzählen den Leuten zu Hause vorm Fernseher, was mein Vater dem Schiedsrichter so zu sagen hat – und was der auf gar keinen Fall hören möchte.
    »Wenn man sich überlegt, was in den letzten Minuten los war, wundert’s einen nicht, dass hier die Emotionen hochkochen«, sagt gerade einer der Moderatoren.
    Tante Mandy lacht nervös. »Jessica, das solltest du dir ansehen. Ernie läuft mal wieder zu Hochform auf.«
    Meine Mutter tritt in den Durchgang zur Küche und lehnt sich mit verschränkten Armen gegen den Türrahmen, den Blick auf den Fernseher gerichtet.
    Tante Mandy sitzt an einem Ende des Sofas. Ich sitze mit hochgezogenen Füßen am anderen. Die Fersen in den Hintern gedrückt, schaukle ich vor und zurück. Ich kann einfach nicht ruhig sitzen, irgendetwas zwingt mich immer dazu, mich zu bewegen. Mein Mund steht offen, wie jedes Mal, wenn ich nervös bin. Erst als es zu spät ist, merke ich, dass mir wieder Spucke aus dem Mundwinkel rinnt; wenn ich angespannt bin, so wie jetzt, kann ich einfach nichts dagegen tun – der Speichel läuft mir über das Kinn, und ich versuche in einem fort, ihn wieder in den Mund zurückzusaugen.
    Comins, einer der Feldschiedsrichter, tritt zwischen meinen Vater und Welkie, den Schiedsrichter an der Home Plate, so dass Welkie die

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