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Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Gedanken auf ein einziges Ziel gerichtet: den Sensenmann. Aber die Falten der Konzentration auf ihrer Stirn und der enttäuschte Zug um ihren Mund verrieten ihm, dass sie mit den finanziellen Verstrickungen nicht mehr Glück hatte als Cole mit der Website selbst.
    »Ich habe ein bisschen herumtelefoniert und die Fälle von als vermisst gemeldeten Personen im Auge behalten«, erzählte Wyatt. »Es ist nichts Neues dazugekommen. Bisher jedenfalls nicht.«
    »Heißt das, dass er sich sein Opfer noch nicht geschnappt hat?«, fragte Lily und schien für einen Moment wieder Hoffnung zu schöpfen. »Normalerweise lässt er sich 72 Stunden Zeit, nicht wahr?«
    Das stimmte. Aber Wyatt war sich nicht sicher, ob er Lilys erste Frage bejahen konnte. Sie hatten bereits einen ganzen Tag verloren. Und sie wussten, dass ihr Täter sehr vorsichtig war. Er würde ganz in Ruhe sein Verbrechen begehen, es filmen und dann jede Millisekunde dieser Aufnahme überprüfen, um sicherzustellen, dass er nichts darauf übersah, das auf seine Identität deuten könnte.
    Er wollte es nur ungern zugeben, aber Wyatt vermutete, dass sie mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als fünfzig Prozent schon zu spät dran waren. Nur weil keine junge Frau in einem der benachbarten Staaten als vermisst gemeldet worden war, musste das nicht bedeuten, dass noch keiner mit chirurgischer Präzision das Leben genommen worden war. Es konnte tausenderlei Gründe dafür geben, dass bisher kein Bericht vorlag – ein Opfer, das allein lebte oder das bekanntermaßen viel reiste. Es gab unzählige Möglichkeiten.
    »Ich meine, er muss erst mal jemanden finden, nicht wahr?«, beharrte Lily. Wie üblich erlaubte es ihr Optimismus nicht, dass sie den Gedankengang fallen ließ. »Die Umstände müssen genau stimmen, er kann sich nicht einfach in dem Augenblick, in dem die Auktion vorbei ist, irgendeine Frau schnappen.«
    »Es sei denn, er hat eine beobachtet und weiß jedes Mal schon vorher, auf wen er es abgesehen hat«, warf Brandon ein. Dieser junge Mann war eindeutig kein Optimist. Er dachte in denselben Bahnen wie Wyatt. »Vielleicht hat er eine ganze Liste von Möglichkeiten, über die er genau Buch führt, damit er weiß, wann und wie er je nach Ort und Uhrzeit zuschlagen muss.«
    Wyatt eröffnete ihnen, worauf er gerade gestoßen war, als er die Akten zu den Fällen Wort für Wort durchgegangen war. »Eines der Opfer hatte einer Freundin erzählt, dass ihr ein seltsamer Typ in einem langen schwarzen Umhang aufgefallen war, der sie beobachtet hatte. Das war ein paar Wochen, bevor es sie erwischt hat. Diese Freundin hat sich nicht viel dabei gedacht, bis man die Leiche des Opfers gefunden hat.«
    »Oh Gott«, murmelte Lily. Betroffenheit machte sich auf ihrem Gesicht breit.
    »Er überlässt nichts dem Zufall«, erklärte Wyatt in sanftem Tonfall. »Bisher wusste er jedes Mal genau, wo und wann er zur Tat schreiten musste, um möglichst zu vermeiden, dass es Zeugen gibt. In einem Fall hat er Überwachungskameras zerschossen. Er wartet mit keiner Einzelheit bis zur letzten Minute – auch nicht mit der Wahl seines Opfers. Ich glaube nicht, dass der Täter die Auktion angesetzt hätte, ohne schon ein Auge auf sein nächstes Opfer geworfen zu haben.«
    Die beiden Computerspezialisten blieben einen Moment lang stumm, widersprachen Wyatt jedoch nicht. Dann fuhren sie gleichzeitig auf ihren Stühlen herum, als ginge ihnen derselbe Gedanke durch den Kopf, und machten sich wieder an die Arbeit – entschlossener denn je, etwas zu finden, womit sie diesem Albtraum ein Ende bereiten konnten.
    Stacey und Dean verbrachten den größten Teil des Vormittags in dem stickigen kleinen Haus in der State Street. Sie hatten Lisas Mutter alles erzählt, was sie ihr sagen konnten, hatten ihr nur wenige Einzelheiten offenbart, aber dafür umso mehr Trost zugesprochen und angekündigt, für Gerechtigkeit zu sorgen.
    Und sie stellten Fragen.
    Diese beiden Menschen kannten Lisa wie niemand sonst. Wenn es eine persönliche Verbindung zwischen ihr und ihrem Mörder gab, dann war dies der beste Ort, um mit der Suche zu beginnen. Sie mussten so viel wie möglich über die Männer in Erfahrung bringen, mit denen sie zusammen gewesen war, mit denen sie sich vielleicht gestritten hatte – alles, was ein Motiv für einen Mord hergeben konnte.
    Bisher hatten sie nichts herausgefunden, was Stacey nicht schon über die junge Frau gewusst hätte.
    »Ich kannte ihre Freunde nicht«, sagte Winnie ungefähr

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