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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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er und verfiel wieder in seinen aggressiven Tonfall.
    Lily ließ sich nicht aus der Fassung bringen. »Dann lautet meine Antwort: Nein .«
    Durchs Telefon konnte sie hören, wie Anspaugh schwer ausatmete, weil der Zorn in ihm hochkochte. Männer wie er bekamen nicht gern eine Absage. Ein weiterer Grund, warum Lily dieses Doppelleben und ihre Zusammenarbeit mit ihm beenden musste. Denn sie wusste, dass er ihr früher oder später eine sehr viel persönlichere Frage stellen würde, und dann würde ihm das Nein noch weniger gefallen.
    »Denken Sie bitte darüber nach, ja ?« , sagte er. Es klang, als würde er jedes Wort zwischen krampfhaft zusammengepressten Zähnen hervorquetschen. »Wenn Sie in der Innenstadt sind, kann ich ein Auto vorbeischicken, das Sie innerhalb von dreißig Minuten abholt. Es ist erst zehn vor halb acht. Wenn Sie es irgendwann vor neun noch hierher schaffen, rufen Sie mich an, okay ?«
    »Alles klar .«
    Ohne ein weiteres Wort legte er auf.
    »Gibt es ein Problem ?«
    »Es geht um einen anderen Fall « , erläuterte sie, schüttelte den Kopf und fragte sich, wie um alles in der Welt sie sich in diese Situation manövriert hatte.
    »Warum sollten Sie wie ein kleines Mädchen reden müssen ?«
    Lily griff in ihre Handtasche, zog eine Dose mit Aspirin hervor und schüttelte sich ein paar Tabletten auf die Handfläche, um gegen das Pochen in ihren Schläfen anzukämpfen. Dann gab sie zu: »Ich habe einem anderen Team dabei geholfen, einen Sexualverbrecher zu schnappen .«
    »Kranke Schweine sind das .«
    »Allerdings. Dieser eine ist besonders schlimm .« Das war er jedenfalls, wenn sie wirklich Lovesprettyboys auf der Spur waren. Was auch immer er sonst noch getan oder nicht getan hatte – der Perversling hatte eindeutig versucht, aus dem Mord an einem kleinen Jungen eine Show zu machen.
    Sie sah zur Tür und grübelte, ob sie es wirklich wagen sollte, Anspaughs Angebot anzunehmen und sich von jemandem ablösen zu lassen. Er war ein Vorgesetzter, der ihre Unterstützung forderte und einen anderen Agenten zur Verfügung stellte, um sie zu vertreten. Das war eine zulässige Lösung.
    Doch irgendwie ahnte sie, dass Wyatt anderer Meinung sein würde.
    Außerdem traute sie Anspaugh nicht ganz. Er hatte einen so großen Minderwertigkeitskomplex gegenüber ihrem Chef – sie durfte sich nicht darauf verlassen, dass er einen richtig guten Ersatzmann herschicken würde, um Sam zu beschützen.
    Nein. Das konnte sie nicht machen. Wenn Anspaugh wieder anrief, musste sie ihm einfach erklären, dass sie ihren Posten nicht verlassen würde. Hoffentlich konnten sie Peter Pan noch eine Weile hinhalten, sodass er bei der Stange blieb, und morgen würde sie mithelfen, die Falle zuschnappen zu lassen.
    Ihr persönlich war diese Variante nicht besonders recht, aber es war die professionellere Entscheidung. Sie schuldete Wyatt ihre Loyalität. Und sie schuldete Samantha Dalton den besten Schutz, den sie ihr bieten konnte – sie durfte sie nicht einfach jemandem überlassen, der sie nicht einmal kannte und der nicht die leiseste Ahnung hatte, was für ein Wahnsinniger es auf sie abgesehen hatte.
    »Das wird schon irgendwie « , murmelte sie mehr zu sich selbst.
    »Wenn Sie das sagen .«
    Plötzlich klopfte es an der Flurtür. Lily sprang auf und bedeutete Sam, sich still zu verhalten. Sie schob sich an der Wand entlang, um sich dem Eingang nicht frontal zu nähern. Essen hatten sie nicht bestellt; eigentlich sollte niemand wissen, wo sie waren. Sam hatte nicht einmal ihren Familienangehörigen Bescheid gegeben. Sie hatte versichert, dass sie daran gewöhnt seien, nichts von ihr zu hören, und sie nicht vermissen würden.
    Mit der Hand an der Dienstwaffe beugte sich Lily zum Türspion, spähte hinaus – und sah ein vertrautes Gesicht. »Ist schon gut « , sagte sie und griff nach der Türklinke.
    Und zwar richtig gut. Sie öffnete die Tür und nickte entschlossen. Denn die Lösung für ihr Problem war ihr direkt in den Schoß gefallen.
    Sie würde doch gehen.
    Alec schien nicht besonders glücklich darüber, dass er nun den Babysitter spielen musste. Er hatte sich einverstanden erklärt, als Lily ihn gebeten hatte, für ein paar Stunden einzuspringen, aber erfreut war er definitiv nicht. Sam hatte das Gefühl, dass er wünschte, einer seiner Kollegen wäre an seiner Stelle beim Hotel vorbeigefahren, um ihr den Koffer mit Klamotten und einem Kulturbeutel aus ihrer Wohnung zu bringen.
    Sie wusste, warum. Es war nicht so,

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