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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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dieses Ungeheuers auf meine Mutter gelenkt hat ?«
    »Ich weiß es nicht « , gab er zurück. Er klang missmutig und erschöpft. »Irgendwie passt es nicht zum Professor. Er ist immer so systematisch und planvoll vorgegangen, hat Vorsicht walten lassen, und zwischen seinen Taten lagen Wochen, Monate, einmal sogar ein ganzes Jahr. Seit ein paar Tagen dreht er völlig durch – nicht nur, weil er plötzlich so häufig zuschlägt, sondern auch, indem er dich so aufs Korn genommen hat. Das sieht mir so aus, als wäre da noch irgendwas anderes im Spiel .«
    »Und was sollte das sein ?«
    Alec antwortete nicht gleich, sondern starrte nur in die von den Scheinwerfern durchbrochene Dunkelheit hinaus, während er den Wagen durch den Verkehr schleuste, ohne abzubremsen. Sie wusste nicht, ob er über ihre Frage nachdachte oder ob er die Antwort bereits kannte und sie nicht laut aussprechen wollte.
    »Sam « , sagte er schließlich, »ist dir in den vergangenen Wochen oder Monaten irgendjemand begegnet, der dir unangenehm war oder dir besondere Aufmerksamkeit geschenkt hat ?«
    Sie verstand sofort, worauf er hinauswollte. »Du glaubst, dass da mehr dahintersteckt als mein Wutausbruch am Mittwochabend. Dass er mich irgendwie persönlich kennt .«
    Mit einem knappen Nicken bestätigte er ihren Verdacht.
    Sam dröhnte das Blut im Schädel. Dennoch gelang es ihr, Ruhe zu bewahren und darüber nachzudenken, statt ihm eine schnelle, unüberlegte Antwort zu geben. »Im letzten Jahr habe ich wie eine Einsiedlerin gelebt « , sagte sie, »wie dir ja sicher aufgefallen ist. Wirklich, Alec – seit meiner Scheidung bin ich fast niemandem begegnet .«
    Er gab nicht auf. »Also gut, und davor? Es kann sein, dass der Professor dich schon lange beobachtet, schon bevor er dich über deinen Blog angesprochen hat .«
    Diese Frage war sehr viel einfacher zu beantworten, auch wenn das die Suche nicht gerade eingrenzte. »Mein Exmann und seine Familie gehören zur feinen Gesellschaft, mit eigenem Gestüt in Hunt Valley und allem Drum und Dran. In ihrem Dunstkreis hab ich Hunderte von Leuten getroffen, obwohl mir wahrscheinlich höchstens ein Dutzend Namen einfallen würde .«
    Gedankenverloren klappte Sam ihr Handy auf, wählte, hörte die fröhliche Ansage auf der Mailbox ihrer Mutter und legte auf.
    »Ziemlich wohlhabend, was ?«
    »Stinkreich « , gab sie zurück, denn ihr war klar, dass er über Samuel gesprochen hatte. »Und genauso verwöhnt und egoistisch, wie man es von jemandem erwartet, der mit einem goldenen Löffel im Mund geboren wurde .«
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Was denn ?«
    »Meine Familie ist auch wohlhabend .«
    Sie starrte ihn vom Beifahrersitz aus an. Irgendwie hatte sie bereits geahnt, dass dieser Mann aus reichem Hause kam; man merkte es an seinem Auftreten, und seine Anzüge wirkten ein bisschen zu exklusiv für das Gehalt eines Bundesbeamten. Doch ansonsten hatte er mit ihrem Exmann absolut nichts gemein – und Sam war nicht so dumm, ihn aufgrund dieser einen schlechten Erfahrung zu verurteilen. »Kapiert .«
    Alec kam wieder auf ihre eigentliche Unterhaltung zurück und fragte: »Und keiner sticht hervor? Niemand, der größtenteils herablassend war, aber dir gegenüber ein bisschen zu freundlich ?«
    »Jedenfalls kann ich mich an so jemanden nicht erinnern « , antwortete sie kopfschüttelnd. »Also, nehmen wir mal an, dass er mich kennt, und zwar schon seit einer Weile. Warum sollte er plötzlich mir und denen, die mir etwas bedeuten, an den Kragen wollen? Warum auf einmal diese … wie hast du es genannt? Beschleunigung ?«
    Auch in der schwachen Beleuchtung des Wagens konnte sie erkennen, wie seine Hände das Lenkrad fester packten. »Wir haben ja bereits vermutet, dass er dir Angst einjagen wollte, weil er herausgefunden hat, dass du mit uns zusammenarbeitest .«
    »Zwischen Angst einjagen und abmetzeln ist doch noch ein ziemlich großer Unterschied .«
    »Nicht für den Professor .«
    Sam lehnte sich zurück und stieß einen langen, zittrigen Seufzer aus. Das war doch verrückt: Da machte jemand aus ihrer absolut naheliegenden Reaktion – dem Versuch, den Behörden dabei behilflich zu sein, einen Mord aufzuklären – eine Art Verrat an seiner eigenen Person, obwohl sie ihn nicht einmal kannte!
    Aber vielleicht kennst du ihn doch. Alecs Frage ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Die Vorstellung, dass sie vielleicht bereits persönlich einem solchen Psychopathen gegenübergestanden hatte, war ganz schön

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