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Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Italienischkurs belegt. Wißt ihr, was Lecko mio am Arsche heißt?‹
    Der Alte hat es mitbekommen und haut dem Jungen vor versammelter Mannschaft eine runter. Dann legt er los und entschuldigt sich reihum bei den Itakern, so gut er kann, und schwitzt wie ein Schwein. Aber die Itaker starren ihn bloß durch ihre schwarzen Sonnenbrillen an. Schließlich steht einer von ihnen auf, stößt dem Alten einen Finger in den Mund, der daraufhin auf einen Drahtstuhl plumpst. Er sagt zu ihm: ›Er hat keine Manieren, weil du ihm keine beigebracht hast. Du hältst jetzt mal die Luft an und hörst auf, das große Wort zu führen. Du machst den Dreck weg, bringst jedem, was er haben will, und dann bleibst du sitzen und rührst dich nicht, bis wir’s dir sagen.‹
    Dann haben sie ihn vier Stunden lang wie das Äffchen vom Leierkastenmann in der Sonne brüten lassen. Am Schluß hat sie der Junge angefleht, sie sollten den alten Mann doch wieder reingehen lassen. Es ist immer gut, wenn man zu einem Spaghettifresser Ciao, Ciao Bambino sagen kann. Wenn die Vereinigten Staaten das nächste Mal ’ne Atombombe abwerfen, sollten sie sich Palermo als Ziel aussuchen.«
    »Wo ist Dodds?«
    »Willst du’s wirklich wissen?«
    »Ich will wissen, ob ich noch mal mit ihm rechnen muß.«
    »Erzähl mir erst mal, warum du mich nicht verpfiffen hast.« Der Hauch eines Grinsens huschte über sein Gesicht, als er die Bierflasche zum Mund hob.
    »Keine Spielchen, Clete.«
    »Wenn man unter Mordanklage steht und gegen Kaution draußen ist, hütet man sich wohl, die Cops in ’ne Küche zu bitten, die voller Blutspritzer ist. Vielleicht weiß man ja, daß sie den einfachsten Weg wählen und einen ohne viel Federlesen ins Loch stecken könnten. Wär’s nicht möglich, daß dich dein guter Glaube im Stich läßt, Streak?«
    »Wird der Kerl noch mal auftauchen?«
    »Das ist die einzige Frage, über die du dir keine Sorgen zu machen brauchst.«
    »Wo ist er?« fragte ich.
    »Sei vernünftig. Mehr brauchst du nicht zu wissen, Streak. Höchstens noch, daß unser Mann ein bißchen Höhenangst hat.«
    »Was?«
    »Hast du schon mal was von 'nem Psychopathen gehört, der nicht vor irgendwas schreckliche Angst hast? Genau das macht sie so unmenschlich. Charlie mochte keine hochgelegenen Orte. Zumindest den nicht, den ich ihm gezeigt habe.«
    Ich blickte wortlos auf den Fluß. Eine Frisbee-Scheibe segelte über uns hinweg.
    »Zu hart für dich?« fragte Clete.
    »Hat er Darlene umgebracht?«
    »Nein, ich bin überzeugt, daß er den Mord nicht begangen hat.«
    »Dann Dio?«
    »Er wußte nichts davon. Eins ist so sicher wie das andere.«
    Ich stand auf und klopfte mir das Gras von der Hose.
    »Willst mich wohl schon allein lassen, was?« sagte er.
    »Morgen ist Schule. Alafair muß nach Hause.«
    »Warum gibst du mir bloß immer das Gefühl, daß ich die Pest habe, Streak?«
    »Mit einem hattest du heut recht. Ich hab die Cops nicht angerufen, weil ich nicht in noch eine polizeiliche Untersuchung reingezogen werden wollte. Zumal ich noch vor dem Problem gestanden hätte, erklären zu müssen, warum meine Wände, mein Ofen und mein Fußboden mit Blut beschmiert sind. Ich geh im Moment einfach davon aus, daß Charlie Dodds in einem Flugzeug nach Mexiko City sitzt und ungeahnten Möglichkeiten entgegenreist. Ansonsten mag ich mich aber auf nichts verlassen, Clete.«
    »Ich krieg den Kerl, der sie erledigt hat. Wenn du rumsitzen und an deinen Fingernägeln knabbern willst, soll’s mir recht sein.«
    Ich ging zu Alafair, die mit ein paar anderen Kindern Fangen spielte. Mit einer Stimme, bei der sich die Leute umdrehten und uns anstarrten, schrie Clete hinter mir her: »Ich mag dich trotzdem, du altes Arschloch.«
    Ich brauchte Hilfe. Alleine hatte ich so gut wie nichts erreicht; ich war eingesperrt worden, weil ich Sally Dio krankenhausreif geschlagen hatte, es war mir nicht gelungen, auch nur einen Menschen von meinen Theorien zu überzeugen, statt dessen hatte ich ein paar Provinzpolizisten den Eindruck vermittelt, ich wäre ein paranoider Waffenfetischist.
    Am Abend rief ich Dan Nygurski in Great Falls an. Am Apparat war ein Kindermädchen, das mir mitteilte, er sei mit seiner Frau im Kino, und dann meinen Namen und meine Nummer notierte. Kurz nach zehn rief er zurück. Ich lag mit einem feuchten Handtuch auf der Stirn im Bett und war fast schon eingeschlafen. Ich nahm das Telefon mit in die Küche und schloß die Flurtür, um Alafair und Dixie Lee, der auf der

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