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Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Grenzlinie, die ich nicht überschreiten darf. Wirst du zu mir kommen?
    Sicher.
    Versprichst du es?
    Du kannst drauf wetten. Ich werd dich nicht enttäuschen, Kleines.
    »Sie wollen wirklich, daß ich’s Ihnen erkläre?« sagte der Psychologe in Lafayette.
    »Träume sind Ihr Gebiet.«
    »Sie sind doch ein intelligenter Mensch. Erklären Sie’s mir.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Doch, Sie wissen es.«
    »Alkoholiker erleben manchmal auch nüchtern Rauschzustände. Wir träumen manchmal, daß wir betrunken sind.«
    »Es ist nichts anderes als ein Todestrieb. Ich rate Ihnen, diese Gedanken weit von sich zu weisen.«
    Ohne zu antworten, starrte ich auf die purpurnen und roten Farbflecken des Teppichs.
    Am Tag nach meinem Besuch im Bezirksgericht von St. Martin unterhielt ich mich am Telefon mit dem Sheriff. Als ich noch bei der Polizei in Iberia tätig war, hatte ich ein paarmal mit ihm zu tun gehabt und war dabei immer gut mit ihm ausgekommen. Er ließ mich wissen, daß nichts in dem Bericht des Gerichtsmediziners darauf hinwies, daß das Mädchen mit einem Montiereisen oder einem Wagenheber niedergeschlagen wurde, bevor das Anglercamp durch das Feuer zerstört wurde.
    »Demnach wurde also eine Autopsie vorgenommen?«
    »Dave, für eine Autopsie war von dem armen Ding nicht mehr genug übrig. Pughs Aussage und unsere Ermittlungen stimmen darin überein, daß sie sich genau über dem Benzintank befunden haben muß.«
    »Was haben Sie denn mit den beiden Hampelmännern vor, die gestern in Ihrem Büro rumhingen?«
    »Nichts. Was könnte ich schon tun?«
    »Pugh sagt, sie hätten oben in Montana irgendwelche Leute umgebracht.«
    »Ich habe mich dort oben umgehört«, sagte der Sheriff. »Gegen die Kerle liegt nichts vor. Nicht mal ein Verkehrsdelikt. Ihre Firma in Lafayette meint, sie wären zuverlässige Mitarbeiter. Tatsache ist nun mal, daß Pugh derjenige mit einem Vorstrafenregister ist, daß er in Schwierigkeiten steckt, seit man ihn aus dem Drecksnest davongejagt hat, aus dem er stammt.«
    »Gleich nachdem ich gestern Ihre Dienststelle verlassen hatte, bin ich mit den beiden Typen zusammengerasselt. Ich glaube, Pugh sagt die Wahrheit.«
    »Dann sollten Sie sich wieder eine Dienstmarke zulegen, Dave. Ist bei Ihnen auch grade Mittagspause?«
    »Was?«
    »Hier bei uns fängt sie nämlich grade an. Kommen Sie bald mal wieder auf 'nen Kaffee vorbei. Wir hören voneinander, Partner.«
    Ich fuhr nach New Iberia, um von meinem Großhändler ein paar Hühner und Würstchen zu kaufen. Es regnete, als ich nach Hause kam. Ich legte »La Jolie Blonde« von Iry LeJeune auf den Plattenspieler, zog meine Sporthose an und stemmte in der Küche eine halbe Stunde Gewichte. Durchs Fenster wehte ein kühler Wind ins Haus, der nach Regen, feuchter Erde, Blumen und Bäumen roch. Durch die körperliche Anstrengung waren mein Brustkasten und meine Arme voller Blut, und als die ersten Sonnenstrahlen im nachlassenden Regen durch die malvenfarbene Wolkendecke drangen, lief ich noch drei Meilen am Bayou entlang, und es war mir eine willkommene Abwechslung, über die Pfützen zu springen und die Regentropfen wegzuboxen, die von den Ästen der Eichen fielen.
    Wieder im Haus, gönnte ich mir eine ausgiebige Dusche, zog ein frisches Jeanshemd und Khakis an und rief dann Dan Nygurski in Great Falls, Montana, per R-Gespräch an. Das gefiel ihm gar nicht, aber er notierte sich meine Nummer und rief zurück.
    »Haben Sie gehört, was Dixie Lee zugestoßen ist?« fragte ich.
    »Klar.«
    »Wissen Sie auch über die Serviererin Bescheid, die in dem Feuer umgekommen ist?«
    »Ja.«
    »Haben Sie ihn in dieser Nacht beobachten lassen?«
    »Allerdings, aber er ist uns entwischt. Schlimme Sache, unsere Leute hätten das Mädchen vielleicht retten können.«
    »Hat er sie abgehängt?«
    »Ich glaube nicht, daß es Absicht war. Er ging mit dem Mädchen in einen Negerschuppen in Breaux Bridge, ich glaube, es war 'ne Zydeco-Kneipe oder so ähnlich. Was heißt das überhaupt?«
    »Zydeco ist die Musik der schwarzen Cajuns. Wörtlich bedeutet es Eintopf, alles durcheinander.«
    »Wie dem auch sei, unsere Leute haben Ärger mit dem Türsteher gekriegt, der Pugh offenbar kannte, aber keine anderen Weißen reinlassen wollte. Bis sie die Sache geklärt hatten, war Pugh, übrigens alles andere als nüchtern, schon wieder mit dem Mädchen durch den Seiteneingang verschwunden und über alle Berge.«
    »Haben Sie seine Geschichte gehört?«
    »Sicher.«
    »Glauben Sie

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