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Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Black Cherry Blues (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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des Parkplatzes, und auf der anderen Straßenseite war zwischen den Bäumen ein Schwarzer zu erkennen, der von einem Einbaum bei den Zypressenwurzeln aus seine Angel auswarf.
    Wir fuhren zurück zum Haus, und Alafair half mir, die Hortensien- und Rosenbeete zu jäten. Unsere Knie waren feucht und dreckverkrustet und unsere Arme mit feinkörnigem Schmutz bedeckt. In meinen Blumenbeeten wimmelte es von Spinnenläufern, die nach dem Regen dicht an der Oberfläche saßen und deren bleiche, fette Körper sich im harten Licht krümmten, als wir das Unkraut aus der Erde rupften. Über Alafairs Leben aus der Zeit, bevor Annie und ich uns ihrer angenommen hatten, wußte ich so gut wie nichts, aber Arbeit mußte darin eine gewichtige Rolle gespielt haben, denn fast jede Pflicht, die ich ihr auftrug, sah sie als Spiel an, auf das sie sich voller Begeisterung und ohne Bedenken einließ. Auf allen vieren arbeitete sie sich durch die Rosenbüsche, pfefferte das Unkraut geräuschvoll in ihren Eimer. Der Geruch nach Hortensien und feuchter Erde war so stark, daß er fast wie eine Droge wirkte. Doch dann kam eine Brise auf und wehte durch die Pecanobäume vorne im Hof; außerhalb der Baumschatten drehte sich die Sprinkleranlage meines Nachbarn im Sonnenlicht, und der Wasserdunst, der über den Zaun trieb, leuchtete in allen Farben des Regenbogens.
    Sie kamen kurz vor Mittag. Zwei Kriminalpolizisten des Morddezernats aus Lafayette, die in einem Zivilfahrzeug saßen, und der Sheriff von New Iberia, der in einem Streifenwagen folgte. Sie parkten neben meinem Track und bahnten sich einen Weg durch die abgefallenen Blätter der Pecanobäume. Beide Detectives waren hochaufgeschossene Männer, die ihre Jacketts im Auto gelassen hatten und ihre Dienstmarken am Gürtel trugen. Jeder hatte einen verchromten Revolver umgeschnallt und das Holster am Gürtel befestigt. Ich erhob mich und klopfte den Schmutz von den Knien. Alafair hatte aufgehört, Unkraut zu jäten, und starrte die Männer mit aufgerissenem Mund an.
    »Haben Sie einen Haftbefehl?« sagte ich.
    Einer der Fahnder hatte ein Streichholz im Mundwinkel. Er nickte stumm.
    »Okay, kein Problem. Ich brauch ein paar Minuten, in Ordnung?«
    »Haben Sie jemand, der auf das Mädchen aufpassen kann?« sagte sein Partner. Auf dem einen Unterarm war ein Abzeichen der Marineinfanterie eintätowiert, ein Dolch, der ein blutendes Herz durchbohrte, auf dem anderen.
    »Ja. Ich kümmere mich gleich drum«, sagte ich. Ich nahm Alafair an der Hand und machte Anstalten, zum Haus zu gehen. »Wollen Sie mit reinkommen?«
    »Lehnen Sie sich an das Geländer«, sagte der Mann mit dem Streichholz.
    »Könnten die Herrn nicht etwas diskreter vorgehen?« sagte ich. Ich warf einen Blick zu meinem Freund, dem Sheriff, der sich im Hintergrund hielt und keinen Ton von sich gab.
    »Was quasseln Sie da für einen Scheiß?« sagte der Tätowierte.
    »Passen Sie auf Ihre Redeweise auf«, sagte ich.
    Ich spürte, wie sich Alafairs Hand in meiner zusammenballte. Der andere Polizist nahm das Streichholz aus dem Mund.
    »Legen Sie die Hände aufs Geländer, und spreizen Sie die Beine«, sagte er, während er Alafairs freie Hand ergriff und versuchte, sie von mir wegzuzerren.
    Ich deutete mit dem Finger auf ihn.
    »Sie ziehen die Sache falsch auf. Halten sie sich zurück«, sagte ich.
    Dann spürte ich, wie der andere Mann mich grob von hinten anrempelte, aus dem Gleichgewicht brachte und durch die Blumen in Richtung Verandatreppe stieß. Ich hörte, wie er seine Waffe aus dem Lederholster zog, und spürte den eisernen Griff seiner Hand im Nacken, als er mir den Lauf hinters Ohr drückte.
    »Sie sind wegen Mordverdachts festgenommen. Glauben Sie, weil Sie ein ehemaliger Cop sind, bestimmen Sie die Regeln?«
    Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Alafair uns mit dieser verblüfften, leeren Miene anstarrte, mit der man aus einem Alptraum erwacht.
    Sie buchteten mich im Bezirksgefängnis über dem alten Gerichtsgebäude ein, das sich mitten im ursprünglichen Innenstadtbereich von Lafayette befand. Das Gefängnis war recht betagt, die eisernen Türen, Gitter und Wände waren grau gestrichen wie Kriegsschiffe. Der Schriftzug »Schwarzer, männlich« stand noch immer über der Tür einer der Sammelzellen. Während der Fahrt von New Iberia hatte ich in Handschellen hinten im Wagen gesessen und die Detectives gefragt, wen ich denn getötet haben sollte. Sie schwiegen sich aus und taten völlig unbeteiligt, wie es Polizisten fast immer

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