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Black Coffee

Black Coffee

Titel: Black Coffee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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nicht? Man weiß doch, wie diese Ausländer sind. Sie – oh!« Sie unterbrach sich plötzlich und sah Poirot in höchster Verlegenheit an. »Oh, ich bitte vielmals um Verzeihung!«
    »Keine Ursache, keine Ursache«, murmelte Poirot mit einem amüsierten Blick zu Hastings.
    »Wie gedankenlos von mir!« entschuldigte Miss Amory sich noch einmal aufgeregt. »Ich wollte natürlich nicht – aber bei Ihnen ist das ja auch etwas völlig anderes. Les braves Belges , haben wir im Krieg immer gesagt.«
    »Nehmen Sie es sich nicht zu Herzen«, beruhigte Poirot sie. Nach einer kurzen Pause fragte er dann, als hätte sie ihn mit dem Wort »Krieg« darauf gebracht: »Ich glaube – das heißt, wenn ich es richtig verstanden habe, ist dieser Arzneikasten da oben auf dem Bücherschrank ein Überbleibsel aus dem Krieg. Gestern abend haben Sie ihn sich alle angesehen, richtig?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Wie kam es dazu?« erkundigte sich Poirot.
    Miss Amory dachte kurz nach. »Hm, wie es dazu kam?« begann sie schließlich. »Ach ja, jetzt erinnere ich mich. Ich hatte gesagt, ein bißchen Hirschhornsalz im Haus wäre jetzt gut, und da hat Barbara den Kasten heruntergeholt, um darin nachzusehen. Darüber kamen die Herren herein, und Dr. Carelli hat Sachen gesagt, die mich zu Tode geängstigt haben.«
    Hastings begann sich für die Wende, die dieses Gespräch nahm, sehr zu interessieren. Poirot ermunterte Miss Amory weiterzureden. »Sie meinen, Dr. Carelli hat etwas über die Medikamente gesagt? Daraus schließe ich, daß er sich alle sehr genau angesehen hat?«
    »Ja«, bestätigte Miss Amory, »und dann hat er so ein Glasröhrchen hochgehalten, etwas mit einem völlig harmlosen Namen darauf – Bromid, glaube ich, das habe ich schon oft gegen Seekrankheit genommen – und gesagt, es würde zwölf kräftige Männer umbringen.«
    »Hyoscin-Hydrobromid?« fragte Poirot.
    »Wie bitte?«
    »Hat Dr. Carelli von Hyoscin-Hydrobromid gesprochen?«
    »Ja, genau das war es«, rief Miss Amory. »Was sind Sie doch klug! Und dann hat Lucia es ihm aus der Hand genommen und etwas von dem, was er gesagt hatte, wiederholt – von einem traumlosen Schlaf. Ich habe ja nichts übrig für diese moderne neurotische Lyrik. Ich sage immer, seit dem Tod des guten Lord Tennyson hat niemand mehr ein Gedicht von irgendwelcher –«
    »Oje«, flüsterte Poirot.
    »Was sagten Sie?«
    »Nichts, ich mußte nur an den guten Lord Tennyson denken. Bitte, erzählen Sie weiter. Was war dann?«
    »Dann?«
    »Sie wollten uns doch von gestern abend erzählen. Hier in diesem Zimmer...«
    »Ach ja. Also, Barbara wollte so einen schrecklich gewöhnlichen Schlager auflegen – eine Schallplatte, meine ich. Zum Glück konnte ich sie davon abhalten.«
    »Aha«, sagte Poirot. »Und dieses Röhrchen, das der Doktor in die Höhe hielt – war es voll?«
    »Aber ja«, antwortete Miss Amory ohne Zögern.
    »Denn als der Doktor das von dem traumlosen Schlaf sagte, hat er gemeint, die Hälfte der Tabletten darin würde genügen.«
    Miss Amory stand auf und entfernte sich vom Tisch.
    »Wissen Sie, Monsieur Poirot«, fuhr sie fort, als dieser ebenfalls aufstand und ihr nachging, »ich habe von Anfang an gesagt, daß der Mann mir nicht gefällt. Dieser Dr. Carelli. Er hat so etwas an sich – etwas Unsolides – und diese ölige Art. Natürlich konnte ich das nicht vor Lucia sagen, wo er doch angeblich ein Freund von ihr ist, aber ich mochte ihn gleich nicht. Sehen Sie, Lucia ist doch so vertrauensselig! Ich bin überzeugt, daß der Mann sich nur in ihr Vertrauen geschlichen hat, um in dieses Haus zu kommen und die Formel stehlen zu können.«
    Poirot musterte Miss Amory leicht belustigt, dann fragte er: »Sie zweifeln also nicht daran, daß Dr. Carelli derjenige war, der die Formel gestohlen hat?«
    Miss Amory bedachte den Detektiv mit einem erstaunten Blick. »Aber lieber Monsieur Poirot!« rief sie.
    »Wer denn sonst? Er war der einzige Fremde hier.
    Natürlich hätte mein Bruder nie einen Gast bezichtigt, darum hat er ihm die Gelegenheit gegeben, das Dokument zurückzuerstatten. Ich fand das sehr feinfühlig von ihm. Wirklich sehr feinfühlig.«
    »Ganz recht«, stimmte Poirot ihr taktvoll zu und legte Miss Amory, sehr zum erkennbaren Mißfallen dieser Dame, freundschaftlich den Arm um die Schultern.
    »Und nun, Mademoiselle, möchte ich ein kleines Experiment machen, bei dem ich Sie um Ihre Mitwirkung bitte.« Er zog seinen Arm wieder zurück. »Wo saßen Sie gestern abend, als das

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