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Black Coffee

Black Coffee

Titel: Black Coffee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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zusammen. Ich möchte alle hier in der Bibliothek haben.«
    »Ja, Sir«, sagte Johnson und ging.
    »Ich protestiere! Ich –« stieß Carelli hervor. Plötzlich packte er seinen Koffer und wollte zur Terrassentür, aber Japp hielt ihn auf, schleuderte ihn aufs Sofa und nahm ihm zugleich den Koffer wieder ab. »Bisher hat man Ihnen noch kein Haar gekrümmt, also heulen Sie uns nichts vor«, schnauzte Japp den jetzt gründlich eingeschüchterten Italiener an, während er den Koffer neben den Couchtisch stellte.
    Poirot ging langsam zur Terrassentür. »Nein, bitte gehen Sie nicht fort, Monsieur Poirot«, rief Japp ihm nach. »Jetzt wird es doch gerade interessant.«
    »Keine Bange, mein lieber Japp, ich gehe schon nicht fort«, versicherte ihm Poirot. »Ich bleibe genau hier.
    Dieses Familientreffen dürfte, ganz wie Sie sagen, hochinteressant werden.«

17
    Einige Minuten später, als die Familie Amory sich nach und nach in der Bibliothek versammelte, saß Carelli immer noch verdrießlich auf dem Sofa, und Poirot stand weiterhin an der Terrassentür. Barbara Amory kam mit Hastings im Schlepp aus dem Garten, und während sie zum Sofa ging, um sich neben Carelli zu setzen, blieb Hastings bei Poirot stehen. »Es wäre gut, Hastings«, flüsterte Poirot seinem Kollegen zu, »wenn Sie ein Auge darauf haben könnten, wer sich wohin setzt.«
    »Gut? Inwiefern?«
    »Rein psychologisch, mein Freund«, gab Poirot lediglich zur Antwort.
    Lucia kam herein, und Hastings beobachtete, daß sie sich auf den Stuhl setzte, der rechts vom Tisch stand.
    Richard kam zugleich mit seiner Tante, die den Bürostuhl nahm, während Richard um den Tisch herumging, um auf seine Frau aufpassen zu können. Edward Raynor, der als letzter kam, stellte sich hinter den Lehnstuhl. Nach ihm kam nur noch Konstabler Johnson herein, schloß die Tür und blieb daneben stehen.
    Richard Amory machte Inspektor Japp mit den Familienmitgliedern bekannt, denen er noch nicht begegnet war. »Meine Tante, Miss Amory«, sagte er, »und meine Kusine, Miss Barbara Amory.«
    Barbara sprach Japp sofort an. »Was soll dieser ganze Aufstand, Inspektor?«
    Japp ging auf die Frage nicht ein. »So«, sagte er statt dessen, »ich glaube, jetzt sind alle hier.« Damit trat er an den Kamin.
    Miss Amory blickte verwirrt und ein wenig ängstlich drein. »Ich begreife nicht ganz...« sagte sie zu Richard.
    »Was – tut dieser Herr hier?«
    »Ich glaube, ich muß dir jetzt etwas sagen«, antwortete Richard. »Tante Caroline – und alle anderen«, fügte er mit einem Blick in die Runde hinzu. »Dr. Graham hat festgestellt, daß mein Vater – vergiftet wurde.«
    Miss Amory schrie entsetzt auf.
    »Vergiftet mit Hyoscin«, sagte Richard.
    Raynor hob ruckartig den Kopf. »Hyoscin? Aber ich habe doch gesehen –« Er verstummte und sah Lucia an.
    »Was haben Sie gesehen, Mr. Raynor?« Inspektor Japp ging einen Schritt auf ihn zu.
    Die Miene des Sekretärs wurde verlegen. »Nichts – jedenfalls...« begann er unsicher. Dann verstummte er.
    »Bedaure, Mr. Raynor«, sagte Japp, »aber ich muß die Wahrheit wissen. Reden Sie schon. Alle sehen doch, daß Sie mit etwas hinter dem Berg halten.«
    »Eigentlich ist es ja nichts«, antwortete der Sekretär.
    »Ich meine, es gibt bestimmt eine ganz simple Erklärung.«
    »Eine Erklärung wofür, Mr. Raynor?« fragte Japp.
    Raynor zögerte noch immer.
    »Nun?« forderte Japp ihn auf.
    »Es ist nur —« Raynor hielt wieder inne, dann entschloß er sich endlich zum Weiterreden. »Ich habe gesehen, wie Mrs. Amory sich einige von diesen Tabletten in die Hand geschüttet hat.«
    »Wann war das?« fragte Japp.
    »Gestern abend. Ich kam gerade aus Sir Clauds Arbeitszimmer. Die anderen waren mit dem Grammophon beschäftigt. Standen alle drumherum. Da sah ich Mrs.
    Amory eines der Tablettenröhrchen nehmen – ich glaube, es war das Hyoscin – und sich die meisten von den Tabletten in die Hand schütten. Dann rief Sir Claud mich wegen irgend etwas wieder ins Arbeitszimmer.«
    »Warum haben Sie das nicht schon früher gesagt?« fragte Japp.
    Lucia wollte sprechen, aber der Inspektor winkte ab.
    »Einen Moment noch, Mrs. Amory«, sagte er. »Ich möchte zuerst Mr. Raynor zu Ende anhören.«
    »Ich habe überhaupt nicht mehr daran gedacht«, sagte Raynor. »Erst als Mr. Amory jetzt sagte, daß Sir Claud mit Hyoscin vergiftet wurde, ist es mir wieder eingefallen. Ich weiß, es hat natürlich gar nichts zu bedeuten.
    Mich hat nur dieses Zusammentreffen

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