Black Dagger 01 - Nachtjagd
würde passieren, wenn er bei ihr war? Gleichzeitig bemerkte sie, dass Boo seltsamerweise schnurrte und dem Mann schmeichelnd um die Knöchel strich.
Dieser Kater war ein Verräter. Und sollte sie wie durch ein Wunder diese Nacht überleben, würde er für eine lange Zeit auf Trockenfutter gesetzt werden.
Wieder riss Beth den Kopf hoch, als ihre Augen dem festen, wilden Blick des Mannes begegneten.
Und dann geschah das Absonderliche: Als er unmittelbar vor ihr stehen blieb, verspürte sie eine Woge reinster, ungehemmter Lust. Zum ersten Mal in ihrem Leben wurde ihr Körper unverschämt heiß. Heiß und feucht.
Ihr Innerstes erblühte für ihn.
Reine Chemie, dachte sie wie betäubt. Pure, rohe, animalische Chemie.
Was auch immer er hatte, sie wollte es.
»Ich dachte, wir versuchen es noch einmal«, sagte er.
Seine Stimme war tief, ein dunkles Grollen. Sie bemerkte die Andeutung eines Akzents, konnte ihn aber nicht zuordnen.
»Wer bist du?«, flüsterte sie tonlos.
»Ich bin deinetwegen hier.«
Ein plötzlicher Schwindel ließ sie nach der Wand tasten.
»Meinetwegen? Wo – « Verwirrt schloss die den Mund wieder. »Wohin willst du mich bringen?«
Zur Brücke? Um ihren Leichnam im Fluss zu versenken?
Er streckte die Hand nach ihr aus, und er nahm ihr Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger. Sanft neigte er ihren Kopf zur Seite.
»Wirst du mich schnell töten?«, murmelte sie. »Oder langsam? «
»Nicht töten. Schutz.«
Als sich sein Kopf zu ihr herunterbeugte, ermahnte sie sich, ihn wegzustoßen, egal was er sagen mochte. Wenn sie endlich ihre Arme und Beine dazu bewegen könnte, ihr zu
gehorchen. Das Problem war nur, dass sie ihn eigentlich gar nicht von sich stoßen wollte. Sie holte tief Luft.
Gütiger, er roch einfach umwerfend. Frischer, sauberer Schweiß. Ein dunkler, männlicher Duft. Und dieser Rauch.
Seine Lippen berührten ihren Hals, und sie hörte, wie er die Luft einsaugte. Das Leder seiner Jacke knarrte, als sich seine Lungen füllten, und seine Brust sich dadurch ausdehnte. »Du bist fast so weit«, sagte er leise. »Es steht kurz bevor.«
Wenn das es, von dem er sprach, etwas mit nackt ausziehen zu tun hatte, ging sie absolut konform. Mein Gott, das musste es sein, was Leute immer so über Sex ins Schwärmen gerieten ließ. Sie hinterfragte ihr Verlangen, ihn in sich zu spüren, überhaupt nicht. Sie wusste nur, dass sie auf der Stelle sterben würde, wenn er nicht seine Hose auszog. Sofort.
Beth streckte die Hände aus, sie musste ihn berühren, doch als sie die Wand losließ, verlor sie das Gleichgewicht. In einer einzigen fließenden Bewegung steckte er sich den Zigarillo zwischen die Lippen und fing sie mühelos auf. Ihre Beine verloren den Bodenkontakt, und sie drückte sich an ihn; sie tat nicht einmal so, als wollte sie sich wehren. Mit zwei langen Schritten trug er sie zum Futon, als wöge sie überhaupt nichts.
Als er sie auf das Bett legte, fiel ihm das Haar ins Gesicht, und sie hob die Hand und berührte die schwarzen Strähnen. Dick und weich waren sie. Dann legte sie ihm die Hand auf die Wange, und obwohl er überrascht schien, zog er sein Gesicht nicht zurück.
Alles an ihm strahlte Sex aus, von seiner Kraft über die Bewegungen bis hin zum Geruch seiner Haut. Noch nie war sie einem solchen Mann begegnet. Ihr Körper wusste das so gut wie ihr Verstand.
»Küss mich«, sagte sie.
Er schwebte über ihr, eine stille Bedrohung.
Instinktiv fuhr ihre Hand zum Revers seiner Jacke und sie versuchte, ihn zu sich herunter zu ziehen.
Er fing ihre Handgelenke mit einer Hand auf. »Langsam. «
Langsam? Sie wollte kein langsam. Langsam war nicht gut. Zappelnd wehrte sie sich gegen seinen Griff, und als sie sich nicht befreien konnte, bog sie den Rücken durch. Ihre Brüste drückten sich durch den dünnen Stoff des T-Shirts, und sie rieb die Beine aneinander, konnte es kaum erwarten, ihn zwischen ihren Schenkeln zu spüren.
Wenn er doch nur seine Hände –
»Lieber Gott«, murmelte er.
Sie lächelte ihn an, genoss den hungrigen Ausdruck auf seinem Gesicht. »Fass mich an.«
Der Fremde schüttelte den Kopf. Als wollte er ihn wieder freibekommen.
Beth öffnete die Lippen und stöhnte frustriert. »Zieh mir das Shirt aus.« Wieder drückte sie den Rücken durch, bot sich ihm dar; sie konnte es kaum erwarten noch mehr von ihm zu spüren, sich noch mehr erregen, von seinen Händen berühren zu lassen. »Tu es.«
Er nahm den Zigarillo aus dem Mund. Seine Augenbrauen waren
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