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Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Titel: Black Dagger 04 - Bruderkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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er vor mir sterben sollte, würde mich das umbringen. Aber das ändert nichts an dem, was er ist.«
    Demonstrativ befreite sie sich aus seinem Griff. »Ich werde mir das merken. Danke.«
    »Bella –«
    »Wolltest du mir nicht etwas zu trinken holen?«

16
    O parkte vor dem hoch aufragenden Wohnblock. Der riesige, hässliche Bau war einer von Caldwells Luxusbauten, ein Versuch der Städtebauer, das Flussufer zu einer noblen Gegend zu machen. Cs Wohnung lag im 26. Stock, mit Blick auf das Wasser.
    Protzig. Sehr protzig.
    Die meisten Lesser wohnten in Drecklöchern, da die Gesellschaft das Geld aus Überzeugung lieber in den Krieg steckte. C konnte sich diesen großspurigen Stil nur erlauben, weil er die Ressourcen dazu hatte. Er war von Beruf Sohn gewesen, bevor er in den Siebzigern der Gesellschaft beigetreten war, und hatte es irgendwie geschafft, sein Geld zu behalten. Der Kerl war eine ungewöhnliche Mischung: Ein Lebemann mit Serienmörder-Tendenzen.
    Da es bereits nach zehn Uhr abends war, war kein Pförtner mehr da. Das elektronische Schloss an der Tür zur Lobby zu knacken, dauerte nur einen Moment. O fuhr mit dem Stahl-Glas-Lift in den siebenundzwanzigsten
Stock und ging dann eine Treppe hinunter, mehr aus Gewohnheit denn aus Notwendigkeit. Es gab keinen Anlass zu befürchten, dass es irgendjemanden interessierte, wer er war, oder wo er hinwollte. Außerdem war das Gebäude um diese Uhrzeit völlig ausgestorben; die neureichen Yuppies, die hier wohnten, tummelten sich im Zero Sum und dröhnten sich mit Ecstasy und Koks zu.
    Er klopfte an Cs Tür.
    Das war nun schon die fünfte Adresse von Mr Xs Liste der vermissten Mitglieder, und die erste für heute Nacht. Am Abend vorher war er sehr erfolgreich gewesen. Einer der Jäger hatte den Staat verlassen, weil er auf eigene Faust einem Kumpel in D.C. unter die Arme greifen wollte. Zwei der Verschwundenen, die zusammen wohnten, hatten sich gegenseitig bei einer Prügelei verletzt; sie heilten gerade und würden in ein paar Tagen wieder einsatzfähig sein. Der letzte war kerngesund und hatte einfach nur auf der Couch vor der Glotze gehangen. Also, kerngesund war er gewesen, bis er einen tragischen Unfall gehabt hatte, als O wieder ging. Es würde eine gute Woche dauern, bis er wieder auf den Beinen war. Aber der Besuch hatte seine Prioritäten sicherlich wieder zurechtgerückt.
    Komisch, was zwei gebrochene Kniescheiben so alles bewirken konnten.
    O klopfte noch einmal an Cs Tür, dann knackte er das Schloss. Als er die Tür aufschob, schauderte er. Ach du Scheiße. Es roch schlecht. Nach ver wesendem Küchenabfall.
    Er ging in die Wohnung.
    Nein, Müll war das nicht. Das war C.
    Der Lesser lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Fußboden, um ihn herum eine getrocknete Blutlache. In Reichweite lagen einige Mullverbände, Nadel und Faden, als hätte er versucht, sich wieder zusammenzuflicken. Neben
dem Verbandszeug lag sein BlackBerry. Die Tastatur war mit Blut beschmiert. Eine Frauenhandtasche, ebenfalls schmutzig, lag auf der anderen Seite.
    O drehte C um. Der Hals des Jägers war aufgeschlitzt worden, ein sauberer, tiefer Schnitt. Den Hautverätzungen an den Rändern nach zu urteilen, war das einer der perfiden schwarzen Dolche der Bruderschaft gewesen. Mann, was auch immer die in ihr Metall mischten, wirkte wie Batteriesäure in der Wunde eines Lesser.
    Cs Mund bewegte sich mühsam, gurgelnde Geräusche waren zu hören, der eindeutige Beweis dafür, dass man tatsächlich ein bisschen tot sein konnte. Als er die Hand hob, sah O ein Messer darin liegen. Einige flache Schnitte waren in seinem T-Shirt zu sehen, als hätte er versucht, sich in die Brust zu stechen, hätte aber nicht die nötige Kraft besessen, es zu Ende zu bringen.
    »Du bist ja in einem schlimmen Zustand«, sagte O und nahm ihm die Klinge ab. Er setzte sich auf die Hacken und betrachtete den Kerl, der in Zeitlupe mit Armen und Beinen ruderte. Wie er so auf dem Rücken lag und seine Gliedmaßen nutzlos herumzappelten, wirkte er wie ein Käfer, der kurz davor stand, den Geist aufzugeben.
    O warf einen Blick auf die Handtasche.
    »Willst du dich umorientieren, C?« Er nahm das Ding in die Hand und wühlte darin. Medikamente. Taschentücher. Tampons. Handy.
    Hallo Brieftasche.
    Er nahm den Führerschein heraus. Braunes Haar. Graue Augen. Unmöglich zu sagen, ob sie ein Vampir oder ein Mensch war. Die Adresse lautete Route 22, mitten in der Pampa.
    »Sag mir, ob ich richtig liege«, begann O. »Du und

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