Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Titel: Black Dagger 04 - Bruderkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
Episode mit Rhage hatte Zsadist sich von ihnen allen ferngehalten. Er stand wie eine Statue an einem der hohen Fenster, und seine Reglosigkeit war faszinierend. Er schien nicht einmal zu atmen. Nur seine Augen bewegten sich. Und er war immer bemüht, ihren Blicken auszuweichen.
    Bella gönnte ihnen beiden eine kurze Pause und holte sich noch etwas Wein.
    Das Billardzimmmer war ein dunkler, üppig ausgestatteter Raum. Die Wände waren mit waldgrüner Seide bespannt und mit schwarz-goldenen Vorhängen geschmückt. In der Ecke, in der die Bar aufgebaut war, waren die Schatten ziemlich undurchdringlich, weshalb sie genau dort Schutz suchte.

    Vielleicht könnte sie ihn von hier aus heimlich beobachten. In den vergangenen Tagen hatte sie sich umgehört und sich alles über Zsadist berichten lassen. Die Gerüchte waren geradezu schauerlich, vor allem die über ihn und die Frauen. Unter ihresgleichen wurde erzählt, er töte ihr Geschlecht rein zum Spaß, doch das klang dann doch mehr nach einer Legende. Bei einem Vampir, der so gefährlich aussah wie er, mussten die Leute sich ja die Mäuler zerreißen. Bei ihrem Bruder war es ganz genauso. Sie hörte schon seit Jahren wilde Geschichten über Rehvenge, und nichts davon entsprach der Wahrheit.
    Es war einfach völlig ausgeschlossen, dass all das Geschwätz über Zsadist stimmen konnte. Du meine Güte, manche behaupteten steif und fest, er ernähre sich vom Blut menschlicher Prostituierter. Das war schon rein physiologisch nicht möglich, außer er trank jede zweite Nacht. Und selbst dann – wie konnte er bei so ärmlicher Kost so stark bleiben?
    Bella wandte sich von der Bar ab und suchte den Raum mit den Augen ab. Zsadist war verschwunden.
    Enttäuscht warf sie einen Blick in die Eingangshalle. Sie hatte ihn noch nicht einmal gehen sehen. Vielleicht hatte er sich demateriali –
    »Suchst du nach mir?«
    Vor Schreck machte sie einen kleinen Satz, und ihr Kopf schnellte herum. Zsadist stand direkt hinter ihr und rieb einen giftgrünen Apfel an seinem T-Shirt. Als er ihn an den Mund hob, beäugte er ihren Hals.
    »Zsadist …«
    »Weißt du, für eine aristokratische Vampirin benimmst du dich nicht besonders gut.« Er fletschte die Fänge und biss krachend in das feste, saftige Fleisch der Frucht. »Hat deine Mutter dir nicht beigebracht, dass es unhöflich ist, andere Leute anzustarren?«

    Sie beobachtete, wie er kaute, wie sein Kiefer kreisende Bewegungen machte. Allein schon seine Lippen anzusehen, nahm ihr den Atem. »Ich wollte dich nicht beleidigen. «
    »Außerdem verletzt du meinen lieben Zwilling damit, wenn wir schon bei schlechten Manieren sind.«
    »Was?«
    Zsadists Blick ruhte auf ihrem Gesicht, dann wanderte er zu ihrem Haar. Er biss ein weiteres Stück aus dem Apfel. »Phury mag dich. Vielleicht fühlt er sich sogar von dir angezogen, was noch nie vorgekommen ist, zumindest nicht, seit ich ihn kenne. Normalerweise lässt er sich von Frauen nicht ablenken.«
    Merkwürdig, das war ihr gar nicht aufgefallen. Andererseits hatte sie auch eigentlich nur auf Zsadist geachtet.
    »Ich glaube nicht, dass Phury –«
    »Er beobachtet dich. Während du mich ansiehst, starrt er dich an. Und zwar nicht, weil er sich Sorgen um dich macht. Er betrachtet deinen Körper, Frau.« Zsadist legte den Kopf schief. »Weißt du, vielleicht hatte ich Unrecht. Vielleicht bist du diejenige, die ihn aus seinem Zölibat befreien könnte. Schön genug bist du jedenfalls, und er ist ja noch nicht tot.«
    Sie errötete. »Zsadist, du solltest wissen, dass ich dich, äh, ich finde dich …«
    »Abstoßend und interessant, richtig? So wie einen Autounfall. « Er biss in seinen Apfel. »Die Faszination kann ich nachvollziehen, aber du musst deinen Blick mal auf ein anderes Zielobjekt richten. Schau dir doch einfach von jetzt an Phury an, kapiert?«
    »Ich möchte aber dich ansehen. Ich sehe dich gern an.«
    Seine Augen verengten sich. »Nein, das tust du nicht.«
    »Doch.«

    »Niemand sieht mich gern an. Ich sehe mich nicht mal selbst gern an.«
    »Du bist nicht hässlich, Zsadist.«
    Er lachte und strich sich bedächtig mit einer Fingerspitze über die Narbe. »Na, das nenne ich mal eine mutige Ansage. Und außerdem eine verdammt krasse Lüge.«
    »Ich finde dich faszinierend. Und überhaupt nicht abstoßend. Ich bekomme dich einfach nicht aus meinem Kopf. Ich will mit dir zusammen sein.«
    Zsadist runzelte die Stirn und erstarrte. »Was genau meinst du mit zusammen sein?«
    »Du weißt

Weitere Kostenlose Bücher