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Black Dagger 05 - Mondspur

Black Dagger 05 - Mondspur

Titel: Black Dagger 05 - Mondspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Wort, während sie erst seine rechte Hand befreite und dann am rechten Knöchel weitermachte. Sobald er konnte, riss der Gefangene hektisch an den Fesseln auf seiner linken Seite. Dann war er frei, sprang er vom Tisch und betrachtete hilflos die stählernen Handschellen, die Bella an der Flucht hinderten.
    »Du kannst mich nicht retten«, sagte sie zu ihm. »Er hat den einzigen Schlüssel.«
    »Ich kann es nicht fassen, dass du noch lebst. Ich habe von dir gehört …«
    »Geh, jetzt geh schon …«
    »Er wird dich umbringen.«
    »Nein, das wird er nicht.« Sie wünschte sich zwar, tot zu sein, aber das machte es nicht wahr. »Geh! Dieser Kampf wird nicht ewig dauern.«
    »Ich werde dich holen.«
    »Sieh einfach nur zu, dass du nach Hause kommst.« Als er den Mund wieder öffnete, befahl sie: »Halt verdammt noch mal die Klappe und konzentrier dich. Wenn du kannst, sag meiner Familie, dass ich nicht tot bin. Geh!«
    Der Mann hatte Tränen in den Augen, als er sie schloss. Er holte zweimal tief Luft … und dematerialisierte sich.
    Bella begann so heftig zu zittern, dass sie zu Boden
sank, den an den Tisch gefesselten Arm über den Kopf haltend.
    Die Kampfgeräusche von draußen hörten plötzlich auf. Stille. Dann gab es einen Lichtblitz und ein Knall ertönte. Sie wusste ohne Zweifel, dass David gewonnen hatte.
    O gütige Jungfrau der Schrift … Das würde schlimm werden. Das würde ein sehr, sehr schlimmer Tag.
     
    Zsadist blieb bis zum allerletzten Moment auf Bellas schneebedecktem Rasen stehen, dann dematerialisierte er sich in das trostlose, finstere Ungeheuer von einem Anwesen, in dem die gesamte Bruderschaft lebte. Das Herrenhaus sah aus wie die Kulisse eines alten Horrorfilms. Überall gab es schaurige Wasserspeier und Schatten und Bleiglasfenster. Vor dem Steinkasten gab es einen Hof, auf dem eine Reihe von Autos parkte, sowie ein Pförtnerhäuschen, das Butch und V als Junggesellenbude diente. Eine sechs Meter hohe Mauer umschloss das Gelände. Um hineinzugelangen, musste man zwei vorgelagerte Tore passieren, und eine Reihe böser Überraschungen diente dazu, unerwünschte Besucher abzuschrecken.
    Z ging auf den Eingang des Haupthauses zu und öffnete eine der mit Stahl verkleideten Flügeltüren. Im Vorraum tippte er einen Code in ein Tastenfeld ein und wurde sofort eingelassen. Mit einer Grimasse betrat er die Halle. Der riesige Raum mit den juwelenfarbenen Wänden, dem Blattgold und dem bunten Mosaikfußboden wirkte auf ihn wie eine überfüllte Kneipe: totale Reizüberflutung.
    Zu seiner Rechten hörte er die Geräusche eines vollen Esszimmers: das leise Klappern von Silberbesteck auf Porzellan, undeutliche Worte von Beth, ein Kichern
von Wrath … und dann Rhages Bass, der sich einschaltete. Es gab eine Pause, vermutlich weil Hollywood eine Grimasse zog, und dann ertönte allgemeines Gelächter wie klingende Murmeln auf einem sauberen Fußboden.
    Er hatte keine Lust, sich mit seinen Brüdern anzulegen, geschweige denn, mit ihnen zu essen. Inzwischen wüssten sie sicher alle, dass er wie ein Schwerverbrecher aus Bellas Haus gejagt worden war, weil er sich zu oft dort herumdrückte. Innerhalb der Bruderschaft konnte man schlecht ein Geheimnis bewahren.
    Immer zwei Stufen auf einmal nehmend, stieg Z die große Freitreppe hinauf. Je schneller er rannte, desto gedämpfter wurden die Geräusche der Mahlzeit, und die Stille war ihm angenehm. Oben wandte er sich nach links und ging dann einen langen Flur entlang, der von antiken Statuen gesäumt war. Die marmornen Athleten und Krieger wurden indirekt aus den Nischen hinter ihnen beleuchtet, ihre weißen Arme, Beine und Oberkörper zeichneten ein Schattenmuster auf die blutrote Wand. Wenn man schnell genug daran entlanglief, erweckte der Rhythmus die Statuenkörper scheinbar zum Leben.
    Sein Zimmer lag am Ende des Flurs, und als er die Tür öffnete, traf er auf eine Wand aus Kälte. Er stellte nie die Heizung oder die Klimaanlage an, genau wie er niemals im Bett schlief, oder das Telefon benutzte, oder etwas in die antiken Kommoden legte. Der Wandschrank war das Einzige, was er brauchte, und dorthin ging er, um seine Waffen abzulegen. Er bewahrte sie und die Munition in dem feuerfesten Schränkchen ganz hinten auf, und seine vier T-Shirts und drei Hosen hingen eng zusammen. So spärlich bestückt wie der begehbare Schrank war, fühlte er sich bei seinem Anblick oft an Skelette
erinnert, all diese leeren Kleiderbügel und Messingstangen wirkten so

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