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Black Dagger 05 - Mondspur

Black Dagger 05 - Mondspur

Titel: Black Dagger 05 - Mondspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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herein.

    »Lasst uns allein«, fauchte sie, das Gesicht rot, der Körper bebend.
    Dann hob sie die Hand. Darin hielt sie eine Peitsche. Ihr Arm sauste herab, und die Waffe traf den Sklaven quer über die Brust. Sein Fleisch platzte auf und blutete, doch er lachte ihr ins Gesicht.
    »Noch einmal«, brüllte er. »Tu das noch mal, ich spüre es nicht, du bist so schwach !«
    Ein Damm war in ihm gebrochen, und er konnte die Worte nicht aufhalten … Er schmähte sie immer weiter, während sie ihn auspeitschte, bis die ganze Liege überschwemmt war vom Inhalt seiner Adern. Endlich konnte sie den Arm nicht mehr heben, sie keuchte, sie war besudelt von seinem Blut, sie schwitzte. Er war hellwach, eisig, ruhig trotz der Schmerzen. Obgleich er derjenige war, den man geschlagen hatte, war sie es, die aufgab.
    Ihr Kopf sank wie in Ergebenheit nach unten, mühsam sog sie Luft zwischen den weißen Lippen hindurch.
    »Wachen!«, krächzte sie. »Wachen!«
    Die Tür ging auf. Der Uniformierte stockte, als er sah, was sie getan hatte, er erbleichte und geriet ins Taumeln.
    »Halt seinen Kopf.« Die Stimme der Herrin war durchdringend. Sie ließ die Peitsche sinken. »Halt seinen Kopf, sage ich. Sofort.«
    Die Wache stolperte zu ihnen, rutschte auf dem glitschigen Boden aus. Dann spürte der Sklave eine fleischige Hand auf seine Stirn klatschen.
    Die Herrin beugte sich über den Körper des Sklaven, immer noch nach Atem ringend. »Dir ist nicht … gestattet … zu sterben. «
    Ihre Hand fand seine Männlichkeit und von dort aus die beiden darunterliegenden Zwillingsgewichte. Sie quetschte und drehte, bis sein gesamter Körper von Krämpfen geschüttelt wurde. Als er endlich aufschrie, biss sie sich ins Handgelenk, hielt es über seinen offenen Mund und blutete in ihn hinein.

    Z wich vom Bett zurück. Er wollte in Bellas Gegenwart nicht an die Herrin denken … als könnte all das Böse aus seinem Kopf entweichen und sie in Gefahr bringen, während sie schlief und heilte.
    Er ging zu seinem Lager und bemerkte plötzlich, wie müde er war. Eigentlich sogar erschöpft.
    Sein Bein pochte wie wild, als er sich auf dem Boden ausstreckte.
    Verflucht, er hatte ganz vergessen, dass er angeschossen worden war. Nun zog er die Stiefel und die Hose aus und ließ eine Kerze neben seinem Kopf aufflackern. Er drehte das Bein seitlich und inspizierte die Wunde in seiner Wade. Es gab ein Eintritts- und ein Austrittsloch, was bedeutete, es war ein glatter Durchschuss. Er würde es überleben.
    Dann blies er die Kerze aus, drapierte sich die Hose über die Hüften und legte sich hin. Er öffnete sich dem Schmerz in seinem Körper, wurde zu einem Gefäß für die Qual, kostete jede Nuance des Stechens und Brennens aus …
    Er hörte ein seltsames Geräusch, wie einen leisen Schrei. Der Laut wiederholte sich, und dann begann Bella im Bett zu zappeln, die Laken raschelten, als schlüge sie um sich.
    Er schoss vom Boden hoch und war genau in dem Moment bei ihr, als ihr Kopf sich ihm zuwandte und die Augen sich öffneten.
    Sie blinzelte, sah ihn an … und schrie.

12
    »Möchtest du was essen?«, fragte Phury John, als sie ins Haus gingen. Der Junge wirkte ausgelaugt, aber das war ja auch kein Wunder. Gepiekst und gestochen zu werden, war harte Arbeit. Phury fühlte sich selbst ein bisschen erschlagen.
    Noch als John den Kopf schüttelte und die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel, kam Tohr wie ein nervöser Vater die Treppe hinuntergetrabt. Und das obwohl Phury schon von unterwegs aus angerufen und seinen Bericht abgeliefert hatte.
    Der Besuch bei Havers war größtenteils gut gelaufen. Trotz des Ohnmachtsanfalls war John gesund, und die Ergebnisse des Bluttests würden bald vorliegen. Mit etwas Glück erhielten sie Aufschluss über seine Vorfahren, und das würde John helfen, seine Verwandten zu finden. Also bestand kein Anlass zur Sorge.
    Trotzdem legte Tohr sich den Arm um die Schultern des Jungen, und John sackte in sich zusammen. Eine
wortlose Blickkommunikation fand zwischen ihnen statt, und der Bruder sagte: »Ich glaube, ich bring dich mal nach Hause.«
    John nickte und machte ein paar Handbewegungen. Tohr blickte auf. »Er meint, er hätte vergessen, dich nach deinem Bein zu fragen.«
    Phury hob das Knie und klopfte sich auf den Unterschenkel. »Besser, Danke. Und du pass auf dich auf, John.«
    Er sah den beiden nach, wie sie durch die Tür verschwanden.
    Was für ein guter Junge, dachte er. Und Gott sei Dank hatten sie ihn vor seiner

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