Black Dagger 05 - Mondspur
benutzt worden war.
Er konnte ihr Mitgefühl nicht ertragen, ertrug diese besorgten Blicke nicht, hatte kein Interesse daran, gestreichelt und in Watte gepackt zu werden. Er machte
den Mund auf, um sie so richtig rund zu machen, doch irgendwie ging seine Wut auf dem Weg zwischen Magen und Kehle verloren.
»Ist schon gut«, sagte er rau. »Alles im Lot hier oben. Alles im Lot.«
Die Erleichterung in ihren Augen war die nächste Ohrfeige.
Als sie weitertrank, dachte er, ich hasse das.
Also … einen Teil davon hasste er. Okay, den Mist in seinem Kopf hasste er. Doch die andauernden sanften Züge an seinem Handgelenk mochte er irgendwie.
Zumindest bis er darüber nachdachte, was sie da schluckte. Schmutziges Blut … zersetztes Blut … korrodiertes, infiziertes Blut. Er konnte einfach nicht begreifen, warum sie Phury abgelehnt hatte. Der Mann war innen wie außen perfekt. Stattdessen saß sie hier auf den kalten harten Fliesen und biss sich durch seine Sklavenfessel. Warum machte sie …
Zsadist schloss die Augen. Ohne Zweifel glaubte sie, nach allem, was sie durchgemacht hatte, verdiene sie nichts Besseres als einen Mann, der selbst unrein war. Dieser Lesser hatte ihr vermutlich jede Selbstachtung geraubt.
Er schwor bei allem, was ihm heilig war, dass er diesem Mistkerl den letzten Atemzug mit der Hand herausquetschen würde.
Mit einem Seufzen löste sich Bella von seinem Handgelenk und lehnte sich mit dem Rücken an die Duschwand, die Lider gesenkt, der Körper erschlafft. Der seidige Stoff des Morgenmantels war nass und klebte an ihren Beinen, wodurch man die Umrisse ihrer Oberschenkel, ihrer Hüften … und der Stelle erkennen konnte, wo die Schenkel zusammentrafen.
Schon wieder schwoll Es in seiner Hose in rasender
Geschwindigkeit an, am liebsten hätte er das verdammte Ding abgeschnitten.
Sie sah ihn an. Halb rechnete er damit, dass sie eine Art Anfall bekommen würde oder so etwas. Er versuchte, nicht über die ganze Hässlichkeit nachzudenken, die sie geschluckt hatte.
»Alles in Ordnung bei dir?«, fragte er.
»Danke«, sagte sie mit belegter Stimme. »Danke, dass du mich …«
»Ja, spar dir das.« Er wünschte wirklich, er hätte sie vor sich selbst beschützt. Die Essenz der Herrin selbst floss durch seine Adern, der Widerhall der Grausamkeit dieser Frau war in dem endlosen Kreislauf seiner Arterien und Venen gefangen, zog Runde um Runde in seinem Körper. Und Bella hatte gerade von diesem Gift getrunken.
Er hätte sich stärker dagegen wehren sollen.
»Ich bringe dich jetzt ins Bett«, sagte er.
Da sie nicht protestierte, hob er sie auf, trug sie aus der Dusche und hielt kurz am Waschbecken an, um noch ein Handtuch für sie mitzunehmen.
»Der Spiegel«, murmelte sie. »Du hast den Spiegel abgehängt. Warum?«
Er gab keine Antwort, sondern ging einfach weiter; er konnte es nicht ertragen, über die furchtbaren Dinge zu sprechen, die sie hatte erleiden müssen.
»Sehe ich für dich so schlimm aus?«, wisperte sie an seiner Schulter.
Vor dem Bett stellte er sie auf die Füße. »Der Morgenmantel ist nass. Du solltest ihn ausziehen. Hiermit kannst du dich abtrocknen, wenn du möchtest.«
Sie nahm das Handtuch und löste den Knoten des Gürtels um die Taille. Rasch drehte er sich um, hörte ein Rascheln, ein Flattern, dann die Bettdecke.
Als sie sich hinkuschelte, verlangte ein sehr ursprünglicher, uralter Kern seines Wesens von ihm, jetzt bei ihr zu liegen. Und nicht im Sinne von »im Arm halten und kuscheln«. Er wollte in ihr sein, sich bewegen … loslassen. Aus irgendeinem Grund schien es das Richtige zu sein, ihr nicht nur das Blut aus seinen Venen zu schenken, sondern auch den sexuellen Akt zu vollenden.
Was wirklich total daneben war.
Er fuhr sich mit der Hand über den Kopf, unschlüssig, woher diese blöde Idee eigentlich gekommen war. Mann, er musste wirklich zusehen, dass er von ihr wegkam.
Was ja schon bald auch passieren würde. Heute Nacht würde sie gehen. Nach Hause zu ihrer Familie.
Seine Instinkte fuhren Achterbahn, wollten ihn dazu nötigen, darum zu kämpfen, dass sie in seinem Bett blieb. Er verfluchte seine idiotischen, primitiven Triebe. Er musste seine Arbeit machen. Er musste losziehen und diesen einen ganz bestimmten Lesser finden und das Schwein für sie abschlachten. Das war es, was er tun musste.
Z ging zum Schrank, zog ein Shirt an und bewaffnete sich. Als er sein Brusthalfter umschnallte, kam ihm kurz der Gedanke, sie nach einer Beschreibung des
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