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Black Dagger 05 - Mondspur

Black Dagger 05 - Mondspur

Titel: Black Dagger 05 - Mondspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Vampirjägers zu fragen, der sie verschleppt hatte. Aber er wollte sie nicht mit der schrecklichen Erinnerung belasten … Nein, er würde Tohr bitten, sie zu fragen. Der Bruder konnte solche Sachen viel besser. Wenn er sie heute Nacht zu ihrer Familie fuhr, könnte Tohr ja mit ihr sprechen.
    »Ich mach mich mal auf die Socken«, sagte Z, als er die Gurte des Halfters festzurrte. »Soll ich Fritz sagen, dass er dir noch etwas zu essen bringt, bevor du gehst?«

    Als er keine Antwort bekam, spähte er um die Schranktür herum. Sie lag auf der Seite und beobachtete ihn.
    Wieder machte sich ein dunkler, mächtiger Instinkt in ihm bemerkbar.
    Er wollte ihr beim Essen zusehen. Nach dem Sex, wenn er in ihr gekommen war, sollte sie Essen bekommen, das er ihr gebracht hatte. Und zwar sollte sie aus seiner Hand essen. Mann, er wollte selbst rausgehen und etwas für sie töten, ihr das Fleisch bringen, es selbst zubereiten und sie damit füttern, bis sie satt war. Dann wollte er mit einem Dolch in der Hand neben ihr liegen und sie beschützen, während sie schlief.
    Er duckte sich wieder in den Schrank. Langsam drehte er durch. Er war völlig neben der Spur.
    »Ich lasse Fritz etwas hochbringen«, sagte er.
    Er checkte die Klingen seiner beiden schwarzen Dolche, probierte sie an der Innenseite seines Unterarms aus und ritzte sich leicht in die Haut. Der Schmerz kitzelte sein Gehirn, und er starrte auf die beiden Einstiche, die Bella auf seinem Handgelenk hinterlassen hatte.
    Er schüttelte sich leicht, um den Kopf wieder klarzukriegen, dann schnallte er sich den Pistolengurt um die Hüfte und überprüfte seine beiden SIG Sauers. Beide Neunmillimeterwaffen waren geladen, außerdem klemmten noch zwei Streifen Hohlspitzgeschosse an seinem Gürtel. Ein Wurfmesser wanderte hinten in den Hosenbund, außerdem steckte er noch ein paar Wurfsterne ein. Dann kamen die Stiefel und am Schluss eine dünne Windjacke, um das Arsenal zu verstecken.
    Als er wieder aus dem Schrank hervorkam, sah Bella ihn immer noch vom Bett aus an. Ihre Augen waren so blau. Blau wie Saphire. Blau wie die Nacht. Blau wie …
    »Zsadist?«

    Er widerstand dem Drang, sich zu ohrfeigen. »Ja?«
    »Findest du mich hässlich?« Als er zurückschreckte, legte sie sich die Hände vors Gesicht. »Vergiss es.«
    Ohne ihr Gesicht noch sehen zu können, dachte er an das erste Mal, als er sie gesehen hatte, vor vielen Wochen, als sie ihn im Trainingsraum überrascht hatte. Damals hatte sie ihn sprachlos gemacht, sein Gehirn lahmgelegt, und diese Wirkung hatte sie immer noch auf ihn. Es war, als besäße er einen An- und Ausschalter, zu dem nur sie die Fernbedienung besaß.
    Endlich räusperte er sich. »Für mich siehst du aus, wie du immer ausgesehen hast.«
    Dann wandte er sich ab, nur um ein Schluchzen zu vernehmen. Und noch eins. Und noch eins.
    Er blickte über die Schulter. »Bella … verdammt …«
    »Tut mir leid«, murmelte sie in ihre Handflächen. »T-tut mir leid. Geh einfach. Alles in O-ordnung … alles okay.«
    Doch er ging zum Bett und setzte sich auf die Kante. Er wünschte wirklich, er hätte die Gabe des Wortes. »Es gibt nichts, was dir leid tun müsste.«
    »I-ich bin in dein Zimmer eingedrungen und in dein Bett. Hab dich gezwungen, neben mir zu schlafen. M-mir deine Vene zu geben. Es tut … mir so leid.«
    Sie holte tief Luft und versuchte sich zu sammeln, doch ihre Verzweiflung hing weiterhin in der Luft, sie versprühte den erdigen Duft von Regen auf einem aufgeheizten Bürgersteig.
    »Ich weiß, ich sollte gehen, ich weiß, dass du mich nicht hier haben willst, aber ich brauche einfach … ich kann nicht in mein Bauernhaus zurück. Dort hat mich der Lesser entführt, allein der Gedanke daran ist unerträglich. Und ich will nicht bei meiner Familie sein. Sie würden nicht verstehen, was gerade in mir vorgeht, und
ich habe nicht die Energie, es ihnen zu erklären. Ich brauche einfach nur ein bisschen Zeit, muss das alles aus meinem Kopf bekommen, aber allein halte ich es nicht aus. Obwohl ich eigentlich niemanden sehen will außer …«
    Ihre Worte erstarben, und er sagte hilflos: »Du bleibst hier, solange du nur willst.«
    Wieder fing sie an zu schluchzen. Verdammt. Er hatte offensichtlich das Falsche gesagt.
    »Bella … ich …« Was sollte er nur tun?
    Geh auf sie zu, Arschloch. Nimm ihre Hand, du Blödmann.
    Er konnte es nicht. »Soll ich ausziehen? Dir ein bisschen Freiraum geben?«
    Noch mehr Schluchzen und ein dazwischen ausgestoßenes:

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