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Black Dagger 07 - Menschenkind

Black Dagger 07 - Menschenkind

Titel: Black Dagger 07 - Menschenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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herausgezogen,
und seine Werte sind daraufhin stark abgesunken. Wir konnten ihn zurückholen, aber ich weiß nicht, wie lange er noch durchhält.«
    »Kannst du ihn fixieren?«
    »Das habe ich schon. Aber ich möchte, dass du vorbereitet bist. Er ist nur ein Mensch …«
    »Nein, ist er nicht.«
    »O … natürlich, Sire, aber ich meinte das nicht …«
    »Verdammter Mist. Hör mal, ich komme zurück. Ich will bei ihm sein.«
    »Mir wäre es lieber, wenn du das nicht tätest. Er regt sich immer auf, wenn jemand im Raum ist, und das macht die Sache nicht besser. Im Augenblick ist sein Zustand so stabil, wie ich ihn bekommen kann, und er ist so schmerzfrei wie nur möglich.«
    »Ich will nicht, dass er allein stirbt.«
    Eine kleine Pause entstand. »Sire, wir alle sterben allein. Selbst wenn du bei ihm im Zimmer wärest, würde er doch am Ende … allein in den Schleier gehen. Er braucht unbedingte Ruhe, damit sein Körper sich entscheiden kann, ob er sich noch einmal erholen wird. Wir tun für ihn, was wir können.«
    V legte sich eine Hand über die Augen. Mit einer kläglichen Stimme, die er selbst gar nicht erkannte, sagte er: »Ich will nicht … ich will ihn nicht verlieren. Ich, äh … ich wüsste nicht, was ich täte, wenn er …« Er hüstelte. »Ach, Mist.«
    »Ich werde für ihn sorgen wie für mein eigen Fleisch und Blut. Gib ihm einen Tag, um sich zu stabilisieren.«
    »Gut, dann morgen bei Einbruch der Nacht. Und du rufst mich an, falls sich sein Zustand verschlechtert.«
    V legte auf und starrte unverwandt in eine der brennenden Kerzen. Über dem schwarzen Wachs schlängelte sich die kleine Flamme mit den Luftströmungen im Raum.

    Die Flamme machte ihn nachdenklich. Das helle Gelb war so … na ja, es hatte Ähnlichkeit mit blondem Haar, fand er.
    Er zerrte sein Handy heraus. Havers hatte unrecht, was die Besucherfrage anging. Es hing einfach nur davon ab, wer der Besucher war. Oder die Besucherin.
    Noch während er wählte, verabscheute er sich dafür, diese letzte Option zu nutzen, die ihm offenstand. Und wusste, dass das, was er hier tat, vermutlich nicht ganz fair war. Und wahrscheinlich einen Haufen Probleme verursachen würde. Aber wenn ein enger Freund den Tango mit dem Sensenmann tanzte, dann wurden eine ganze Menge Dinge plötzlich scheißegal.
     
    »Herrin?«
    Marissa blickte vom Schreibtisch ihres Bruders auf. Die Sitzordnung für das Princeps -Abendessen lag vor ihr, aber sie konnte sich nicht darauf konzentrieren. Ihre ganze Suche in der Klinik und im Haus hatte kein Ergebnis gebracht. Mittlerweile schrie alles in ihr danach, dass etwas nicht stimmte.
    Sie zwang sich zu einem Lächeln für die Doggen im Türrahmen. »Ja, Karolyn?«
    Die Dienerin verneigte sich. »Ein Anruf für Euch. Auf Leitung eins.«
    »Danke.« Wieder neigte die Doggen den Kopf und ließ Marissa dann allein. »Ja?«, fragte sie ihn den Hörer.
    »Er ist in dem Zimmer unten neben dem Labor.«
    »Vishous?« Sie sprang auf. »Was …«
    »Geh durch die Tür mit der Aufschrift PUTZZEUG. Auf der rechten Seite befindet sich eine Tafel, die du aufdrückst. Vergiss nicht, einen ABC-Anzug überzuziehen, bevor du zu ihm gehst …«
    Butch … o mein Gott. Butch. »Was …«

    »Hast du mich verstanden? Zieh dir den Schutzanzug an und behalt ihn auch an.«
    »Was ist pa – «
    »Autounfall. Geh. Jetzt sofort. Er stirbt.«
    Marissa ließ den Hörer fallen und eilte aus dem Zimmer. Beinahe hätte sie Karolyn draußen in der Halle umgerannt.
    »Herrin! Was ist denn los?«
    Marissa schoss durch das Speisezimmer, drückte die Butlertür auf und taumelte in die Küche. In der Kurve zur Hintertreppe verlor sie einen ihrer hohen Schuhe, also schüttelte sie den anderen auch ab und rannte auf Strümpfen weiter. Am Fuß der Stufen tippte sie den Sicherheitscode zum Hintereingang der Klinik ein und stürzte in den Warteraum der Notaufnahme.
    Schwestern riefen ihr hinterher, doch sie achtete gar nicht darauf, sondern hastete weiter in den Flur zum Labor. Sie fand die Tür mit der Aufschrift PUTZZEUG und riss sie auf.
    Keuchend sah sie sich um … nichts. Nur Schrubber und leere Eimer und Kittel. Aber Vishous hatte ja auch gesagt …
    Moment mal. Auf dem Fußboden waren ganz schwache Rillen zu erkennen, ein kleines Muster von Abnutzungsspuren, die auf eine verborgene Tür deuteten. Sie schob die Kittel aus dem Weg und fand eine flache Tafel. Verzweifelt bearbeitete sie sie mit den Fingernägeln und bekam sie schließlich auf. Sie runzelte

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